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Setzt euch hin, haltet euch fest und holt Taschentücher heraus.

🩷

•Ashley•

»Mein Vater und Clay stehen da. Wie willst du die Bombe platzen lassen?«, fragt Nate dicht an meinem Ohr und schaut für einen Moment zu den anderen Männern im Raum. Wann sie in Nates Zimmer gekommen sind, weiß ich nicht.
»Einfach umdrehen?« Ich räuspere mich und atme kurz durch. Ich hätte Nate gerade ernsthaft geküsst, hätte sich niemand hinter mir geräuspert. Aber wenn Nate mich absolut nicht küssen wollen würde, hätte er sich doch direkt von mir gelöst, oder nicht?

»Egal, für was du dich entscheidest, ich bleibe die ganze Zeit bei dir.« Er streicht eine Strähne hinter mein Ohr und legt seine Hand sofort auf meine Hüfte, als ich mich umdrehe und seinem Vater meinen Bauch zeige. Klar und deutlich bin ich schwanger. Das sieht man auch ohne Brille.

»Ich weiß, wir beide kamen noch nie miteinander klar, das gilt auch für dich und mich Clay, aber Nathaniel und ich erwarten im Oktober unser erstes gemeinsames Kind. Es kommt sehr überraschend, trotzdem haben wir uns für die Kleine entschieden.« Ich mache einen kleinen Schritt zurück, sodass ich Nates Brust an meinem Rücken spüre und tief durchatmen kann. Der tonnenschwere Blick seines Vaters raubt mir jegliche Luft zum Atmen. Noch nie konnte ich aus seinem Blick lesen, was er denkt, anders ist es bei Nate. Die beiden haben absolut nichts gemeinsam, während Clay vollkommen nach Josh kommt.

Für einen Moment ist es mucksmäuschenstill im Raum, sodass ich sogar meine, die kleine Spinne an der Wand über dem Kleiderschrank atmen zu hören.
»Du bist genau so, wie deine Mutter«, platzt es schließlich aus Nates Vater heraus, während Nates Griff um meine Hüfte fester wird und ich Clay die Luft einzieht höre.
»Wie wessen Mutter?«, höre ich mich leise fragen und suche nach Nates freier Hand. Jedoch treffe ich nur auf die Haarbürste und gebe mich nach einem Moment mit seinem kleinen Finger zufrieden. Hauptsache ich kann seine Wärme an meinen Fingern spüren.

»Wir wollten nur, dass du es von uns beiden erfährst, Vater. Wieso war es mir klar, dass du genau so reagieren wirst, wie Clay?« Nate lacht auf und schüttelt den Kopf. »Nicht du wie Clay, sondern er wie du. Für dich war doch immer nur Clay wichtig! Ich... ich hätte verhaftet werden können und meine Nacht im Knast verbringen müssen. Und ihn? Ihn hast du innerhalb eines Jahres fünf Mal mitten in der Nacht nach Hause geholt und breitwillig seine Kaution bezahlt. Aber wenn ich mal zwei Minuten nach der Zeit nach Hause gekommen bin, habe ich Hausarrest bekommen und durfte mich einen Monat nicht mit meinen Freunden treffen!« Die angestaute Wut will sich aus Nate bahnen, jedoch würde er damit alles nur noch schlimmer machen, als dass es jetzt schon ist.

Wie sein Vater ihn anschaut, in seinem Blick liegt pure Abscheu. So sollte ein Vater seinen Sohn niemals anschauen. Aber Nate scheint keineswegs überrascht zu sein. Genau so wenig wie Clay, der erstaunlicherweise seinen Blick gesenkt hält und sich unwohl zu fühlen scheint.
»Was ist hier los?«, will ich wissen und löse mich aus Nates Griff, um mich neben ihn stellen zu können. So kann ich alle drei Männer im Raum nacheinander eindringlich anschauen.

»Deine Kleine weiß es nicht?« Nate knurrt und steht kurz davor, auf seinen eigenen Vater loszugehen. Heilige Scheiße, ich habe keine Ahnung, was hier gerade vor sich geht, aber anscheinend geht es nur mir so.
»Ashley, wollen wir vielleicht schon einmal runter? Wenn Nathaniel fertig angezogen ist, kann er nachkommen.« Clay deutet in den Flur und schaut mich mit einem Blick an, der keine Widerrede duldet. Trotzdem verneine ich dankend und verschränke Nates Fingern mit meinen. Erst möchte ich wissen, was hier vor sich geht.

»Er ist nicht mein Sohn. War er niemals und wird es niemals sein.« Joshs Aussage kommt so kalt über seine Lippen, dass mir ein eiskalter Schauer über den Rücken fährt. Was? Ich schaue zu Nate hoch, dem Tränen in den Augen schimmern, während er sich auf die Unterlippe beißt. Um nicht zu weinen und um nichts falsches zu sagen.
»Ich glaube, es wäre besser, wenn ihr beide unten auf uns wartet. Nein, besser. Nate und ich fahren allein. Man sieht sich auf der Feier.« Ich drücke Nates Hand für einen Moment, bevor ich auf die anderen beiden Männer zugehe und mich beherrschen muss, niemanden anzugehen. Vor allem Josh von Livingston, der gerade auf Platz 1 meiner Leute-die-ich-verabscheue-Liste gerutscht ist. Vorbei an meinen Eltern.

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