Kapitel 38. Ein neuer Auftrag

477 26 40
                                    


Satoru

Angespannt stand ich neben meinen Schülern und starrte diese Frau an, die vor nicht einmal paar Tagen noch behauptete meine Frau zu sein und ein Kind zu erwarten. Ich hatte sie selbstverständlich sofort hinausgeworfen, da mir schon öfter solche Frauen untergekommen sind. Mir ist klar, dass ich verdammt gut aussah und dazu auch noch der stärkste war, aber musste man ernsthaft so tief fallen, dass man jede Möglichkeit nutzt, mir nahe zu sein. Das war nur Armselig. Ich verabscheue solche Frauen! Und dann war sie laut Herr Yaga auch noch eine meiner Schülerinnen. Ich beobachtete sie daher mit einer gewissen Distanz, als sie auf uns zu kam.

Sie packte ihr Handy in die Hosentasche und schaute uns an. Ihre Augen waren ganz rot und sie sah erschöpft aus. Ihre Wange war geschwollen, als hätte sie jemand geschlagen und sie schaute mich mit ihren Teufelsaugen an. Der Gedanke, dass jemand sie geschlagen haben könnte, löste etwas Undefinierbares in mir aus, dass ich mir aber nicht anmerken ließ.

„Hey Hanako, alles in Ordnung? Was ist passiert?" fragte Yuji und zeigte auf seine eigene Wange, während er sie besorgt ansah.

Das Mädchen schaute von mir zu Yuji und lächelte dann gezwungen „Nichts, ich hatte nur eine kleine Auseinandersetzung mit den Oberen" antwortete sie und ihr Lächeln verschwand gänzlich, als sie wieder mich ansah. Irgendwie fühlte ich mich komisch in ihrer Nähe und ich mochte dieses Gefühl nicht. Was mich aber hellhörig machte, war die Aussage, dass sie eine Auseinandersetzung mit den Oberen hatte. Seit wann hatten meine Schüler etwas mit diesen alten Säcken zu tun?! Das gefiel mir gar nicht.

Yuji nickte verstehend und lenkte zu einem anderen Thema hin „Hanako, möchtest du mitkommen? Wir haben einen neuen Auftrag erhalten und Megumi kommt auch gleich" fragte er und ich verzog das Gesicht. Ich wollte sie nicht in meiner Nähe haben!

Diese Hanako schaute wieder Yuji an „Ich...werde mich kurz umziehen gehen, ja?" fragte sie und Yuji sowie auch Nobara freuten sich und nickten glücklich.

Sie drehte sich weg und blickte mich dabei traurig an. Ich schaute ihr nach, als sie zu den Wohnheimen ging. Irgendwie fühlte es sich an, als würde mir jemand mein Herz rausreißen, aber ich konnte nicht verstehen, was das zu bedeuten hatte. Ich wusste nur eins, dass ich dieses Gefühl hasste.

„Gojo Sensei, sie sollten echt nicht so ein Gesicht vor Hanako machen. Sie hat es schon schwer genug!" kam es plötzlich von Yuji und er schaute mich ernst an.

Verwundert musterte ich ihn. Obwohl ich es nicht glaubte, hatten einige behauptet, dass dieses Mädchen wirklich meine Frau war, doch von einer Schwangerschaft erwähnte niemand etwas, also hatte sie wahrscheinlich die anderen einfach nur manipuliert. Und da ich eh keine Gefühle für diese Frau hegte und sie mir somit egal war, wie eine Fremde eben, glaubte ich davon eh nichts.

„Konzentriert euch auf euren Auftrag" antwortete ich daher nur.

Hanako

Mit schnell klopfenden Herzen schlug ich hinter mir die Tür zu und lehnte mich an diese ran. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. Doch Satorus Blick tat unheimlich weh. Ich atmete tief ein, öffnete meine Augen wieder und starrte auf den Boden, wenigstens hatte Yuta sofort zugesagt. Er würde in paar Tagen zurück sein und so lange soll ich mich nicht in Gefahr bringen. Das waren seine Worte, er scheint wirklich ein netter Junge zu sein. Ich werde mich auf jeden Fall sicherer fühlen, wenn er an meiner Seite ist und das nicht, um mich vor Satoru zu beschützen, sondern vor den Oberen. Satoru hatte mir damals nämlich erzählt, dass Yuta auch kurz vor einer Exekution stand, weil er verflucht sei. Er ging nicht wirklich näher darauf ein und damals fragte ich auch nicht weiter nach, aber so wie es sich anhört, müsste er ebenfalls einen Hass auf die Oberen haben.

Devil's Eyes  (Satoru Gojo X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt