Kapitel 56. Traum vs. Realität

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Hanako

„Ausgeschlafen?" hörte ich eine mir bekannte Stimme. Ich drehte meinen Kopf nach Links und meine Augen weiteten sich, als ich Satoru vor mir sah. Er hatte unseren Sohn auf dem Arm und lächelte mich an. Shouta spielte mit Satorus Haaren, die ihm halb im Gesicht hangen und versuchte sich diese in den Mund zu stopfen.

Ich traute meinen Augen nicht und setzte mich langsam auf. Sprachlos schaute ich mich um und sah, dass ich in unserem Schlafzimmer lag „Wie bin ich hierhergekommen?" fragte ich und fasste mir verwirrt an den Kopf.

„Hanako" sagte Satoru, weshalb ich wieder zu ihm sah „Du träumst, meine schöne" erklärte er und erhob sich vom Bett.

Ich folgte ihm mit meinen Augen „Ich träume?" fragte ich und versuchte mich zu erinnern, wie ich eingeschlafen bin.

„Hanako, mach dir nicht so viele Gedanken und komm Frühstücken" holte mich Satoru aus meinen Gedanken. Ich blinzelte „Frühstücken?" fragte ich und starrte Satoru an, der unseren Sohn auf den Kopf küsste und aus dem Zimmer verschwand.

Mit offenem Mund starrte ich in den Flur und blinzelte schnell die Tränen weg. Das war ein Traum, das war nicht echt! Satoru wurde versiegelt.

Ich schluckte schwer und stieg aus dem Bett. Ich verließ das Schlafzimmer und lief langsam den Flur entlang. Es wurde kurz hell, weshalb ich meine Hand hob und meine Augen zusammenkniff.

„Komm, setzt dich" hörte ich Satoru sagen, während ich mich langsam an das Licht gewöhnte. Langsam öffnete ich meine Augen und sah zu Satoru, der hinter einem Hocker stand und mich anlächelte. Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen und ich ging auf ihn zu. Ich setzte mich auf den Hocker und Satoru schob mich mit Leichtigkeit näher an den Tisch, bevor er sich neben mich setzte und anfing Shouta mit dem Babybrei zu füttern.

Ich beobachtete die beiden und die Tränen rollten mir die Wange herunter „Ich vermisse euch" sagte ich und wischte mir die nächsten Tränen weg.

Satoru drehte seinen Kopf zu mir und berührte auf einmal mit seiner freien Hand meine Wange, mit dem Daumen wischte er eine weitere Träne weg „Wieso weinst du? Wir sind doch alle hier" fragte er besorgt.

Ich musste traurig lachen und legte meine Hand auf seine, ich schmiegte mein Gesicht an seine Hand und schloss kurz die Augen. Es war nur ein Traum, ermahnte ich mich wieder. Dennoch, vielleicht konnte ich es trotzdem etwas genießen? Durfte ich das? Oder war das zu viel?

„Ich liebe dich" flüsterte ich und öffnete wieder meine Augen. Satoru hatte sich vorgebeugt und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss und er ließ mein Herz höherschlagen „Ich liebe dich auch" hauchte er gegen meine Lippen.

Ich legte meine Stirn an Satorus Stirn und krallte mich in sein T-Shirt. Ich vermisste ihn so sehr! Verdammt! Wieso ist alles immer so schwer bei uns? Wieso haben wir immer nur für einen kurzen Moment eine schöne Zeit, bevor wieder was passiert? Ich will das alles nicht mehr...ich will am liebsten für immer hierbleiben!

„Hanako" flüsterte Satoru, weshalb ich ihn wieder ansah. Auf einmal saßen wir nicht mehr am Frühstückstisch, sondern standen auf dem Balkon. Satoru übergab mir Shouta und schaute dann Richtung Shibuya „Siehst du den Vorhang? Dort musst du hin. Ich weiß, du kannst das schaffen" sprach er und zeigte zu der schwarzen Kuppel, die ich auch zuvor in der Realität gesehen hatte, als ich erfuhr, dass Satoru versiegelt wurde.

Shoute sah mich mit denselben Augen an, wie Satoru und ich drückte ihn an mich. Ich küsste ihn mehrmals auf den Kopf und auf die Wange und drückte ihn wieder an mich „Ich habe Angst!" sagte ich ehrlich und kuschelte mich an mein Kind.

„Ich weiß, doch du musst. Du bist nicht mehr das kleine Mädchen von damals. Du bist stark und klug und ich weiß, dass du es schaffen kannst" erwiderte Satoru und drehte seinen Kopf zu mir nach hinten.

Devil's Eyes  (Satoru Gojo X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt