Und ich dachte das schlimmste ist vorbei!

49 3 0
                                    

Die nächsten zwei Tage ließ ich Harry in Ruhe, er sollte sich mit seiner Familie befassen. Aber ich krümmte mich nachts vor Sehnsucht zusammen und tauchte, mehr als einmal, vor seinem Haus auf. "Geh endlich rein, das Gejammer geht mir auf die Nerven!" sagte Elijah grinsend zu mir, wenn er mich sah und ich schüttelte mit dem Kopf. "Nein, er soll Zeit mit seinem Bruder verbringen." "Aber du feeeeeeeeeehlst ihm!" grinste er und ich streckte ihm die Zunge raus. "Nein" sagte er gutmütig. "Ignorier mich einfach, ich bin nur eifersüchtig, dass sich niemand nach MIR verzehrt!" grinste er. "Mach ich doch sowieso!" lachte ich und war in der Nacht verschwunden. Morgen würde die Schule wieder beginnen, ich dachte mit Grausen daran. Irgendwie nervte es manchmal, immer und immer wieder die gleichen lahmen Sachen zu 'lernen' die ich sowieso schon auswendig herunter beten konnte.


Montags fuhren wir in die Schule. Ich war froh, Summer zu sehen, war aber auch gleichzeitig neidisch, SIE hatte Riven den ganzen Tag in der Nähe. "Man, ihr nervt, könnt ihr mal aufhören zu knutschen?" sagte ich, beim Mittagessen, ärgerlich zu den beiden. "Kann ich was dafür, wenn Harry nicht hier ist?" sagte Riven, aber Summer nahm meine Hand: "Tut mir leid, ich werde mich ein wenig zurück halten." Im Unterricht sprachen wir nochmal über unsere Klassenfahrt, zum Schluss rief Mr. Miller: "Und, um das ganze noch intensiver zu machen, schreibt ihr bis Freitag einen Aufsatz: Meine Erlebnisse auf der Klassenfahrt!" Riven und ich sahen uns an und mussten laut lachen. "Ich glaube nicht, dass ich das alles aufschreiben kann." kicherte er. "Nein - BITTE nicht!" sagte ich lachend. Nach Schulschluss, wir waren gerade zu Hause angekommen, rief mich meine Mutter zu sich. "Mike war hier." Ich sah sie verblüfft an. "Was wollte er denn hier?" "Kannst du es dir nicht denken?" Ich ließ mich aufstöhnend, auf einen Küchenstuhl sinken. "Er hat dich angefleht ihm zu helfen?" Sie nickte. "Das darf doch nicht wahr sein!" schimpfte ich. "Keine Sorge, ich hab ihm gesagt, dass er es nur schlimmer macht, wenn er an dir hängt, wie Kaugummi an einer Schuhsohle." "Mum!" sagte ich empört, das war wohl nicht der richtige Vergleich. Sie zuckte mit den Schultern und steckte sich eine Tomate in den Mund. "Hör mal, dein Vater und ich möchten Harry am Freitag Abend zum Essen einladen." Ich verdrehte die Augen. "Wird er sich benehmen?" Sie lachte laut: "Dein Vater? Nie und nimmer!" und ich musste ebenfalls mitlachen. Ich versprach, es ihm zu sagen, sagte ihr aber gleichzeitig, dass Harry dann hier übernachten würde, worauf sie nur nickte, dann rief ich ihn gleich, als ich in meinem Zimmer, ausgestreckt auf dem Boden lag, an.


"Das wird aber auch zeit!" sagte Harry gleich zu Anfang und ich lachte: "Ja, ich dachte, dein Bruder hat dich so lange nicht gesehen, du solltest ein wenig Zeit mit ihm haben." Er stöhnte ins Telefon. "Charlie, ich weiß ich klinge wie eine Memme, aber du fehlst mir!" Ich lächelte vor mich hin: "Du mir auch Harry." "UND - ich hab jede Nacht mein Fenster auf." fügte er hinzu. Ich musste lachen. "Ja, ich hatte noch keine Zeit, ich musste mich von meinen ganzen Freunden trennen." Er war plötzlich still, dann hörte ich ihn leise sagen: "Oh...da habe ich gar nicht dran gedacht, war es schlimm?" Ich drehte mich auf den Bauch: "Da muss er jetzt durch, ich kann ihm nicht helfen" Ich sagte ihm, was meine Mutter gesagt hatte, wegen dem Abendessen. "Klingt gut." sagte er vorsichtig und ich lachte: "Keine Angst Harry, meine Mutter hat Dad durchaus im Griff." "Hoffentlich" murmelte er vor sich hin. "Wie geht's Louis?" fragte ich ihn. "Vermisst euch!" antwortete er und ich hörte, dass er dabei grinste. "Hey, hast du von der Konferenz gehört der Schulbehörde?" Ich runzelte die Stirn: "Konferenz? Nein, weswegen?" "Keine Ahnung" gab er zurück. "Irgendwas ist da im Busch und soll jetzt fest verankert werden." Wir sprachen noch eine Weile, dann meinte er auf einmal: "Charlie, ich wollte dir das eigentlich nicht sagen, aber....ich fühle mich irgendwie beobachtet." Ich verzog das Gesicht, lachte aber gezwungen auf: "Du wirst beobachtet? Ist es ein Mädchen?" "Na DU bist es jedenfalls nicht!" gab er zurück, leicht beleidigt. Ich merkte, dass es ihm im selben Moment leid tat: "Charlie,...ich, ... es tut mir leid Ich wollte das nicht sagen." Ich gab zurück. "Schon gut Harry, aber ich denke du bildest dir das nur ein!" Ich verdrehte die Augen und war froh, dass er mich grade nicht sehen konnte. Das Thema wechselnd raunte er: "Was hast du an?" Ich grinste und raunte zurück: "Ich? Gar nichts, ich liege hier nackt auf dem Fussboden und warte" Er kicherte leise: "Auch wenn ich glaube du lügst, das ist eine schöne Vorstellung!" Ich lachte: "Okay, ich fang meine Hausaufgaben an, aber bis Freitag wirst du dich gedulden müssen." Er war enttäuscht. "Bis Freitag? Ich dachte du kommst vielleicht früher mal vorbei?" Ich wusste nicht recht, wie ich ihm das erklären sollte, also sagte ich: "Also, wenn ich zu dir kommen würde Harry, was würdest du dann machen? Mich auf einen Stuhl setzen und mit mir die Klassenarbeiten durch gehen?" Er lachte: "Ganz sicher nicht!" Ich zuckte mit den Schultern: "Siehst du? Ich auch nicht - und bei DIR ...ich weiß nicht, ich kann das nicht." "Wegen meinen Eltern?" fragte er verblüfft. "Äh, wegen deiner Eltern, wegen Connor, wegen deines - wahrscheinlich - furchtbar quietschenden Betts...?!" Jetzt musste er lachen. "Ja, du hast Recht, aber da wäre immer noch die Wand!" Ich kicherte leise: "Ich liebe dich Harry und ich hätte wirklich Lust, mit dir die Kissen zu zerreißen, aber das wird warten müssen." Er gab sich geschlagen und wir verabschiedeten uns.

Secret VampiresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt