Mike wird zudringlich

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Nach dem Mittagessen, als wir wieder in unsere Klassen zurück mussten, würdigte mich Harry keines Blickes, er sah stattdessen zum Fenster raus. Louis konnte ich hinter unser in der Bank mit ihm flüstern hören: "Sei kein Arsch Harry, sie hat es gemacht um dich zu beschützen." Harry schnaubte nur: "Vor was denn? Sie traut mir nicht, deswegen hat sie mich bewachen lassen. Ich bin eben ein einfacher Mensch!" fügte er zynisch hinzu. "Das ist ..." "Halt die Klappe Louis, ich werde nicht mehr darüber reden!" Ich konnte Louis in meinem Kopf hören Charlie du musst ihm von unserer Vision erzählen. Ich sah zu Boden Wie denn Louis? Er hört mir nicht zu. Die Stunden bis Schulschluss vergingen schleppend langsam, ich konnte fast fühlen, dass mich Harry mit seinen Blick durchbohrte, aber ich traute mich nicht, nach hinten zu sehen, vor lauter Angst, er würde mich ignorieren, oder einfach zum Fenster raus sehen. Das Klingeln ertönte und Harry sprang, wie von der Tarantel gestochen von seinem Sitz auf, um das Klassenzimmer so schnell wie möglich zu verlassen. "Hey!" sagte ich leise und überrascht. Als wir, mit allen anderen nach draussen kamen, war er schon nirgends mehr zu sehen. "Komm schon Charlie, der kriegt sich wieder ein!" sagte Liam mitleidig und legte seinen Arm um meine Schulter. "Du verstehst das nicht Liam, bei mir, besser gesagt bei uns.." Ich sah Louis und Riven an. "Wenn wir uns mit unseren Seelenverwandten streiten, dann sind wir nicht wie Ihr Menschen, dass man sich ein paar Tage anschweigt oder ähnliches und sich dann wieder versöhnt. Uns bereitet das fast körperliche Schmerzen, es ist als würde man eine unsichtbare Schnur durchschneiden." Er nahm mich fest in den Arm, er versuchte mir nur Mut zu machen und ich rechnete ihm das hoch an. "Trotzdem Charlie, das wird schon." Ich nickte und wir verabschiedeten uns alle.


Als ich zu Hause war, verkroch ich mich sofort in meinem Zimmer. Die ganze Zeit machte ich mir Vorwürfe, dass ich Harry es nicht gesagt hatte. Aber andererseits hätte er dann die ganze Zeit in Angst um seine Familie und um sich selbst leben müssen, so war er sicher gewesen und konnte glücklich sein. Ich umarmte mein Kissen und fing an zu weinen. Hinter mir ging leise die Tür auf und ich drehte meinen Kopf, es war Riven. Er sah mich, traurig lächelnd, an, dann schloss er die Tür, legte sich neben mich auf's Bett und nahm mich in den Arm. Beruhigend streichelte er mir über die Haare: "Seelenverwandschaften sind scheiße was?" flüsterte er und ich musste unter Tränen kichern: "Ja!" gab ich ihm Recht. Er zog ein frisches Taschentuch aus der Hose: "Hier" sagte er und ich nahm es. Ich wischte mir die Tränen ab, die einfach nicht aufhören wollten zu fliessen, putzte mir die Nase und schmiss es in den Abfalleimer. "Was mache ich denn jetzt?" fragte ich Riven. Er zuckte mit den Schultern: "Ich weiß nicht wie Harry das empfindet Charlie, wenn Menschen in diesem Fall auch nur ein wenig so fühlen wie wir, nämlich dass einem alles weh tut, dass man denkt der andere könnte ebensogut tot sein.." er seufzte tief. "Dann wird er auf jeden Fall bald auftauchen." "Und wenn nicht?" Er verzog mitleidig sein Gesicht. Ich schluchzte auf und liess mich wieder in die Kissen fallen, wo ich mich zusammenkrümmte. Irgendwann stand Riven auf, es war noch hell draussen, also noch nicht spät und legte mir eine Decke über. Er beugte sich zu mir herunter und flüsterte: "Ich sehe nachher nochmal nach dir" dann gab er mir einen Kuss auf die Wange und verliess leise mein Zimmer. Ich konnte gar nicht aufhören zu weinen, mitlerweile lagen überall zerknüllte Taschentücher auf dem Bett um drum herum. Ich hörte die Tür aufgehen und dachte es sei Riven. Ich spürte, dass er sich auf mein Bett setzte und mir eine Hand an die Hüfte legte. "Hey" hörte ich eine leise, warme Stimme. Ich drehte mich überrascht um. Er hatte Tränen in den Augen. "Harry?" schluchzte ich und nahm ihn sofort in die Arme. Er atmete tief ein und wieder aus, wäre ich ein Mensch gewesen, hätte ich das Gefühl gehabt, er würde mich erdrücken wollen. "Ich konnte nicht anders, das war wie ein Zwang, ich musste her kommen" Ich sah ihn an und sah dann auf die Decke. "Ist das dieses Seelenverwandten-Ding?" fragte er, immer noch weinend und ich nickte. "Das ist scheiße, ich kann nicht mal richtig wütend auf dich sein" sagte er und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen.

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