Gesucht: ein flüchtiger Vampir

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"ER WOLLTE WAS???" Hörte ich Liam unten laut ausrufen und gleich danach Harry der eindringlich: "SCHHHHHTTT" machte. "Geht's noch lauter?" "Tut mir leid!" sagte Liam leise. Ich konnte alles hören, irgendwie fühlte ich mich nicht wohl dabei, sie zu belauschen, aber andererseits wollte ich wissen, wie sie reagierten, wie Harry sich fühlte. Das war so dumm von mir, ich hätte ihn auf fragen können. Aber ich vermutete, dass er MIR nicht die Wahrheit gesagt hätte, seinen Freunden schon. "Wie geht's ihr?" das waren Summer und Zayn gleichzeitig und ich musste lächeln. "Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich keine Ahnung" sagte Harry traurig. "Er hat Gott sei Dank nicht ...." fuhr er fort, wobei seine Stimme stockte. "Aber allein die Vorstellung, dass er ihr sowas antun wollte. Ich mache mir die ganze Zeit Vorwürfe, wäre ich nicht aus dem Zimmer gegangen..." Louis fiel ihm ins Wort: "Mach dich nicht lächerlich Harry. Währst du im Zimmer gewesen, hätte er erst dich umgebracht und dann hätte er Charlie erst vergewaltigt und dann vielleicht sogar getötet." Das kam irgendwie kalt rüber, aber er sagte die absolute Wahrheit. Ich hörte Harry die Nase nach oben ziehen und vermutete, dass er weinte. "Was haben Ihre Eltern jetzt vor?" fragte Liam. "Ich weiß es nicht, aber Elijah war heute morgen schon hier, die beiden haben sich im Arbeitszimmer unterhalten." Er machte eine kurze Pause: "Ich bin wahrscheinlich nicht Vampir genug, um dabei sein zu dürfen!" ich konnte ihn an seiner Stimme lächeln hören, vermutete aber dass er überaus traurig deswegen war. Riven sagte das, was ich auch gesagt hätte: "Harry, ich war auch nicht dabei, das hat mit Vampir oder Mensch sein nichts zu tun. Er will dich schützen Harry. Einerseits hat er dich gern, andererseits weiß er, dass Charlie ihm den Hals umdreht, wenn er nicht alles versucht was er kann, um dich aus der Sache rauszuhalten." "Ich bin schrecklich müde!" hörte ich Harry, unter Gähnen sagen. "Ich hab die halbe Nacht kein Auge zugemacht. Ich hatte solche Angst, sie will nicht dass ich sie anfasse, das hat sich Gott sei Dank als unbegründet herausgestellt, denn sie lag bei mir im Arm. Aber dann bin ich nachts immer aufgewacht, in Angst, sie könnte mich vielleicht für Mike halten, wenn Sie die Augen aufmacht." "Scheiße - du arme Sau!" hörte ich Zayn leise sagen und lächelte. Oh Gott Harry, ich muss dir gleich sagen, dass das völliger Quatsch ist, dachte ich. Ich lief nach unten und in die Küche und sie sahen mich alle so mitleidig an, dass ich sofort bereute, hier rein gekommen zu sein.


Ich stellte mich vor alle hin und sagte: "Also, der erste der mich fragt wie es mir geht, fliegt raus. Ich will keine mitleidigen Blicke, ich will keine Beileidsbekundungen. Es ist nichts passiert, mir tun nur die Arme weh und mein Stolz hat gelitten. Ist das klar soweit?" Sie alle nickten mir zu. "So und wenn ihr nichts dagegen habt, will ich jetzt erst mal einen Kaffee und was zu essen. Nach Jagen ist mir grade nicht." Als ich mich hingesetzt hatte und mein Frühstück zu mir nahm, ging mir die Stille im Raum, auf die Nerven. "Könntet Ihr BITTE aufhören mich anzustarren, als wäre ich eine gefährliche Irre, die jeden Moment ausrasten kann?!" flehte ich, auf meinen Teller starrend. Liam ergriff zuerst das Wort: "Was werdet ihr jetzt machen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, was mein Dad vorhat, er wird es mir hoffentlich noch sagen." Ich machte eine kurze Pause, dann sah ich ihn an: "Aber eins ist sicher, das Vergnügen ihn töten zu dürfen, werden sie mir überlassen." sagte ich kalt. Liam schluckte betreten. Louis und Riven sagten nichts dazu. Sie wussten, dass Mike, mit dem Angriff auf einen anderen Vampir, sein eigenes Todesurteil gesprochen hatte. "Du willst ihn wirklich töten?" Zayn flüsterte diesen Satz fast. Ich sah ihn an und nickte: "Er wird auf jeden Fall getötet. Unseresgleichen darf sich nicht gegenseitig angreifen oder töten, es sei denn man ist in Gefahr. Und ich werde alles daran setzen, dass ich diejenige bin." Ich hörte meinen Vater durch die Halle in die Küche laufen. "Oh...ihr seid wach." sagte er zu allen. Er sah zu Elijah, der hinter ihm stand und dann zu uns allen. "Wir haben überall unsere Familienmitglieder und auch die fremder Clans, die uns sagen, sobald sich was tut. Er scheint nicht nach Hause gegangen zu sein, denn da hat ihn keiner gesehen. Aber wir werden ihn finden, über kurz oder lang." Er sah mich an: "Charlie, ich halte es für besser, wenn die Jungs und Summer alle hier bleiben, nur für die Woche und übers Wochenende." An die anderen gewandt sprach er weiter: "Wir denken nicht, dass ihr oder eure Familien in unmittelbarer Gefahr sind, nur Harry..." Er sah ihn an. "Du weißt es mein Junge, ich muss dir nichts mehr vormachen." Harry nickte. "Wenn am Sonntag nichts passiert ist, könnt ihr wieder nach Hause und wir werden weiterhin unsere Augen offen halten." Alle sahen sich gegenseitig an und nickten dann. "Ich lass mir schon was einfallen, meine Mutter wird zwar nicht begeistert sein, wenn ich die ganze Woche weg bin, und nicht in die Schule gehe, aber...ich glaube ich sage ich hab was ansteckendes!" sagte Harry. Sein Grinsen brach zum ersten Mal die ernste Stimmung und sie lachten alle. Ich atmete innerlich erleichtert auf. Die Jungs und Summer gingen erst mal alle nach Hause um ein paar Sachen zu packen, sie wollten dann bald wieder hier sein. Ich hatte Niall nach Jane gefragt und er war ganz geknickt gewesen: "Sie ist mit Alec wieder nach Italien, sie muss ein paar Sachen organisieren, aber sie hat schon ein Haus hier in der Gegend angesehen, ich hoffe sie kommt in zwei, drei Tagen zurück!" Ich lächelte, ich wusste genau, was er durch machte. Natürlich fragte ich nicht uneigennützig. Jane konnte uns bei der Suche helfen, mit Ihren Fähigkeiten würde sie ihn zumindest für kurze Zeit in die Knie zwingen können, nur so lange bis ich ihm den Kopf abgerissen habe dachte ich kalt.

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