"I think I want you more than want
And no I need you more than need
I want to hold you more than hold
When you stood in front of me..."Never seen anything quite like you/ The Script
Shae Pov.
Grelle Blitze zuckten über den Nachthimmel und das grollen des Donners vermischte sich mit dem lauten Prasseln des Regens.
Seit Stunden starrte ich aus dem deckenhohen Fenster in die Finsternis und wartete gebannt auf den nächsten Moment in dem die Landschaft die das Haus umgab in zwielichtige Helligkeit getaucht wurde.
Ich versuchte die Gedanken in meinem Kopf verstummen zu lassen und einfach einmal an nichts zu denken, aber selbst das wurde zu einem Problem, da mein größtes Problem gerade einmal zwei Meter entfernt von mir in dem großen Kingsize Bett lag und friedlich schlief.
Er hatte darauf bestanden das wir und das einzige Schlafzimmer in dem Haus teilten weil er weder wollte das er oder ich auf der Couch im Wohnzimmer schliefen. Ich hatte vorsichtig darauf hingewiesen das ich damit überhaupt kein Problem hätte, doch der Blick den ich für meinen Einwand kassiert hatte, hatte mich schnell wieder verstummen lassen.
Immer noch war es ein vollkommenes Rätsel für mich wie Rhion es schaffte so schnell seine Stimmungen zu wechseln. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das all das nur R's Schuld sein sollte. Seine Rolle war für mich einfach nicht greifbar und langsam stieg in mir das klamme Gefühl auf, dass R viel mehr war als ein Schatten, der Rhion dazu zwang sich selbst zu betrügen. Er konnte doch mit diesem Jemand nicht geboren worden sein. Es musste einen Grund dafür geben und ich hatte das Gefühl wenn ich nicht herausfand was die Geschichte dahinter war, würde ich meine Freiheit nie zurück gewinnen können.
Ein Schatten der im nächsten aufflammenden Blitzlicht in der Scheibe zu erkennen war, ließ mich spitz aufschreien, was den Schatten dazu brachte seine Hände auf meine Schultern zu legen und mich ruckartig umzudrehen.
"Shae" Rhion raue Stimme, die durch den Schlaf noch tiefer klang, ließ mich augenblicklich verstummen.
"Du hast mich erschreckt" wisperte ich nach einem kurzen Augenblick in dem Rhion mich durch die Dunkelheit durchdringend angestarrt hatte. Im Licht des Gewitters wirkte er noch furcht einflößender und geheimnisvoller als er es eh schon war.
"Das selbe könnte ich auch von dir behaupten" entgegnete er heiser "Ich wache auf und du bist nicht mehr da."
"Ich konnte nicht schlafen"
"Dann weck mich auf" ungläubig starrte ich ihn und konnte ein erstauntes Auflachen nicht zurück halten.
"Aber du hast doch geschlafen. Warum soll ich dich aufwecken, wenn du doch..."
"Weil ich lieber totmüde mit dir Gewitter ansehe, als alleine in dem Bett zu schlafen." schnappte er und ich zuckte instinktiv zurück. Auch wenn seine Worte süß waren, machten seine Erscheinung und sein Ton die Erklärung wieder zu nichte. Er schien wütend und frustriert und ich wusste nicht einmal genau warum. War es die Tatsache das ich ohne sein "Einverständnis" aufgestanden war oder war es das ich es nicht verstand warum er lieber mit mir wach sein wollte als zu schlafen?
"Und wieder weiß ich nicht was ich sagen soll" seufzte ich und blickte zurück aus dem Fenster. Der Regen schien sogar noch zugenommen zu haben und ich verspürte gerade jetzt das Bedürfnis die Nässe und Kälte auf meiner Haut zu spüren. Einfach die Augen zu schließen und es zu genießen wie die Natur ich Kraft und Gewalt zeigte.
Ich stand also auf und trat an die Balkontür. Rhions Anwesenheit spürte ich nur Augenblicke später.
"Was tust du da?"

DU LIEST GERADE
In my veins
Mystery / ThrillerShae wird auf offener Straße überfallen und kann von Glück reden, als ihr ein mysteriöser Fremder zu Hilfe eilt. Das dieser jemand allerdings eine noch viel größere Gefahr darstellt, bemerkt sie erst als sie Tage später in einem Zimmer aufwacht das...