SIX

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Alles in mir zog sich zusammen, als ich mich mental schon auf den nächsten Schlag vorbereitete.
Ich hatte ihn doch wirklich, in meiner misslichen Lage , beleidigt..
..Auch wenn es die Wahrheit gewesen war...

Doch es folgte kein Schlag.
Ich spürte lediglich wie das Gewicht von meinem Körper verschwand und sich die Matratze unter mir bewegte.
Vorsichtig, eine Hand vor meine Augen gelegt, spähte ich in seine Richtung..

Er saß, den Blick immer noch auf mich geheftet, am Bettende und sah reichlich verwirrt aus. Er erinnerte mich in dem Zustand an jemanden der gerade erst aufgestanden war und keine Ahnung hatte wo er sich befand. Vorsichtig schob ich mich wieder am Kopfteil des Bettes hoch und beachtete dabei jede Bewegung die er machte.

"Shae." er sprach meinen Namen aus, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen und als sein Blick an meinem Gesicht entlang glitt, weiteten sich seine Augen für einen kurzen Augenblick. Dann stand er wortlos auf und verließ das Zimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis ich realisierte das er wirklich nicht mehr zurück kommen würde. Mit einem erleichterten Aufseufzen ließ ich zurück fallen und schloss die Augen.

Warum ich? Es war die einzige Frage die mich in den nächsten Stunden beschäftigte. Er hatte gesagt das er mich beobachtet hatte, doch wusste ich nicht für wie lange und wo genau. Hatte er Cara, meine beste Freundin, gesehen oder Morris und Ellis? Würde er ihnen etwas antun, oder war dieser Ehre nur mir vorbehalten. Hatte er meine Eltern ebenso im Visier? Wollte er Geld? Dann hatte er eindeutig nicht genug recherchiert. Wenn er es nämlich getan hätte, wäre ihm aufgefallen das von uns kein Geld kein zu holen war. Und wenn ich mir das Haus und die Einrichtung ansah, schien es auch vollkommen abwegig.

Aber was war es dann?

Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Und auf sein merkwürdiges Verhalten erst recht nicht. Mal war er kalt und brutal und dann sah er mich wieder an als wüsste er garnicht was da tat. Er hatte eindeutig ein psychisches Problem. Ein sehr Großes sogar. Und ich war sein Spielzeug...

Im nächsten Moment flog die Tür auf und Rhion stand darin. Er kam nicht in das Zimmer, sah mich nicht einmal richtig an. "Es gibt Dinner." bemerkte er knapp und wandte sich dann wieder um. Er verschwand und ich hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte. "Wenn du nicht willst, kann ich gerne wieder absperren." kam es von draußen und schnellte aus dem Bett. Wenn ich Freiheit bekam, musste ich sie wohl solange genießen, wie ich sie hatte...

In my veinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt