THIRTYTWO

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"The devil is real

and he isn't a little red man

with horns and a tail.

He can be beautiful

because he's a fallen angel

and he used to be 

God's favourite."


"... In den frühen Morgenstunden ereilte uns die Nachricht das die seit Monaten verschwundene Studentin Shae Morgan, in das UCL Hospital eingeliefert wurde. Laut Augenzeugen, ereignete sich kurz zuvor ein schwerer Unfall in der Innenstadt, in den Shae Morgan allem Anschein nach verwickelt war. Der Unfallfahrer, der als Shae's Entführer gehandelt wird, ist auf der Flucht und zudem höchstwahrscheinlich schwer verletzt. Hinweise können unter der unten eingeblendeten Nummer, an die Polizei weitergegeben werden.."

Bailey neben mir, blickte betroffen zu Boden als ich weiterhin stumm auf den großen Flachbildschirm starrte. Das Bild von dem Wrack von Auto aus dem sowohl ich als auch Shae lebend entkommen waren, wurde gezeigt. Dann eine Filmaufnahme von dem davon fahrenden Krankenwagen. Gefolgt von einem Bild einer strahlenden Shae, in den Armen einer Frau um die vierzig. Sie musste wohl ihre Mutter sein. Diese tiefgehende Zufriedenheit, Freude und Liebe wie man es auf diesem Bild erkennen konnte, hatte ich bei Shae nie zu Gesicht bekommen. 

Stattdessen hatte sie es in Kauf genommen zu sterben, nur um nicht weiter meine "Gefangene" zu sein. Ich erinnerte mich an den Moment zurück als sie genau hier vollkommen die Fassung verloren hatte. War ihr schon damals durch den Kopf gegangen das der letzte Ausweg aus dieser Situation mein oder ihr Tod war? Hatte ich dieses reine, liebevolle Wesen sosehr gebrochen, dass sie soweit gegangen wäre?

Nein.

Shae war nicht gebrochen. Genau diese Tatsache war es gewesen die R in mir rasend gemacht hatte. Die letzten Tage waren eine Qual für mich. Immer auf der Hut zu sein R zu unterdrücken war unglaublich ermüdend geworden. Doch ich dummer Idiot hatte schließlich gedacht, dass sie sich langsam mit dem Gedanken anfreundete, ein Leben mit mir zu verbringen. Stattdessen musste sie schon länger darüber nachgedacht haben aus meinem Griff zu schwinden.

Und nun war die Katastrophe eingetreten. Ich musste hilflos dabei zusehen wie Shae in einer Klinik verarztet wurde. Von inneren Verletzungen, mehreren Knochenbrüchen und einem schweren Schädelhirntrauma war die Rede gewesen.

Denn in dem Moment als sie mir ins Lenkrad gegriffen hatte und ich die Kontrolle über den Wagen verlor, krachten wir auch schon Frontal in eine Straßenlaterne, die sich auf Shaes Seite in den vorderen Teil des Autos bohrte und sie somit einquetschte.

Erst später hatte ich erfahren, dass es Bailey gewesen war der mich aus dem Auto gezerrt und verschwinden lassen hatte. Alle meine Autos gaben ein Notfall-Signal in meine Zentrale ab, wenn etwas geschah. Bailey konnte aber nur mich aus dem Wrack ziehen, da Shae kaum aus den Trümmern zu bekommen war.

Sie hatte also auf diese tragische Art  geschafft, wieder frei zu kommen.


Shae. (Einige Wochen später.)

Als ich das erste Mal erwachte, schien die Welt um mich herum aus Wolken und vollkommener Stille zu bestehen. Zuerst dachte ich tatsächlich das ich gestorben war und nun im Himmel wieder erwachte. Doch das stetige Piepsen das irgendwo neben mir meinen Herzschlag nachahmte, ließ die Realität wie ein Kartenhaus auf mich einstürzen. 

Ich war nicht tot. Ich hatte mich noch. Mein Leben. Ruckartig riss ich die Augen erneut auf und blickte mich genauer um. Ich kannte das Zimmer nicht in dem ich lag und zum ersten Mal in meinem Leben ließ diese Tatsache unbändige Erleichterung durch meinen Körper strömen. Also hatte ich es tatsächlich geschafft mit meinem Selbstmordkommando am Ende mein Leben aus Rhions Klauen zu befreien.

In my veinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt