TEN

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Danke!!! für über 250 Reads :) ich bin durch die S-bahn getanzt...!

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Soooo... und noch eine kleine PREMIERE :)

RHION POV

Nervös lief ich auf dem breiten Flur im zweiten Stock meines Hauses herum. Bailey hatte mir nicht einmal richtig zughört, als ich ihn vor einer guten Stunde angerufen hatte. Ich hatte ich ihm alles erklären wollen, doch der Arzt hatte aufgelegt, bevor ich überhaupt dazu kam die Schuld von mir zu weisen. Mir war bewusst das der Mediziner mir sowieso kein Wort glauben würde.

"Du kannst nicht einfach einen Menschen entführen! Ihn verletzten und auch noch Dankbarkeit dafür erwarten" 

Seine Worte geisterten durch meine Gedanken, während ich versuchte nicht vollkommen den Verstand zu verlieren. "Als ob das nicht schon längst passiert wäre." knurrte ich und fuhr mir mit einer harrschen Bewegung die Haare aus dem Gesicht. Für eine kurze Weile hatte ich gedacht, das ich mein Leben wieder auf die Reihe bekommen würde. Enthaltsam leben. Die Öffentlichkeit meiden. Opfer die ich gerne erbrachte, wenn ich dafür ohne IHN leben konnte.

Ich hatte mich Schritt für Schritt davon entfernt ihn meinen Körper übernehmen zu lassen und dann war SIE passiert.

SHAE. Mein persönlicher Teufelskreis. Meine Versuchung. Mein Wunschtraum. Der Trigger.

An jenem verhängnissvollen Abend hatte ich nicht einmal vorgehabt meine schützenden vier Wände wieder zu verlassen. Einzig und allein der Drang nach Zivilisation hatte mich dazu gebracht um kurz vor zwei durch Londons Straßen zu stapfen, den kalten Novemberwind als stetigen Begleiter. Es war so kalt gewesen das mir schon nach zwanzig Minuten die Lust an meinem Spaziergang verloren hatte. Und gerade als ich beschloss wieder zurück zu gehen, sah ich sie.

In einem übergroßen hellgrauen Strickpulli und mit dunklen, engen Jeans stand sie an der Kasse eines 24h Shop und hievte gerade einige Haushaltsutensilien in eine der brauenen Papiertüten. Ihr Haar war ein perfektes Chaos, das mich dazu brachte in meinen Schritten zu verharren und sie entgeistert anzustarren, als sei sie ein Wesen von einer anderen Welt. Mit einem knappen Lächeln in Richtung des Kassieres, verließ sie den Laden und lief an mir vorbei, die blaugrünen Augen fixierten mich kurz und sie murmelte einen Gruß in meine Richtung, den ich jedoch nicht verstand da ich viel zu sehr damit bechäftig war, ihr völlig parallysiert hinterher zu sehen. Von da an hatte sich Shae leise aber stetig mehr in mein Leben geschlichen. Sie war zu einer Obsession heran gewachsen, über die ich keine Kontrolle hatte. Ich träumte von ihr, sah sie in den Momenten wenn ich dachte allein zu sein und begann sogar damit ihr durch ihr eigenes Leben zu folgen.

Bals kannte ich Shae Louise Grady besser als ich mich kannte. Sie war der Mensch mit dem ich aufwachte und wieder einschlief, doch sie nur gedanklich bei mir zu haben, wurde irgendwann zu wenig. Ich wollte mehr. Ich brauchte mehr. Er brauchte mehr.

Es war der Abend an dem ich ihr einen Besuch in dem kleinen Cafe, in dem sie arbeitete, abstatte an dem ich das erste Mal wieder die Kontrolle über ihn verloren hatte. Schon Tage vorher hatte ich gemerkt, das meine selbsterrichtete Mauer, die aus Konzentration und Disziplin bestand, nicht mehr so Intakt war wie sie es sein sollte. Die Gedanken an Shae beeinträchtigten mich immer mehr und ließen ihm die Zeit, den richtigen Augenblick zu finden um sich mit aller Macht zu zeigen.

Ich war neben einer totbleichen Shae aufgewacht. Eine Decke um mich geschlugen und ein besorgter Bailey, der immer wieder über ihre, über Shaes, Stirn strich.

"Du hast sie beinahe umgebracht." murmelte er heiser in meine Richtung und ich war mit einem Schlag wach.

"Ich.. was NEIN! Ich habe nicht... das war nicht." ich prallte gegen die Wand neben dem Bett und hatte keine Erinnerung daran, was überhaupt geschehen war.

"Du hast gesagt das du es unter Kontrolle hast. Das du IHN unter Kontrolle hast." die Worte des Medziniers waren anklagend und ein Welle von Schuld und Hilflosigkeit überrollte mich.

"Ich habe ihn unter Kontrolle" brüllte ich und griff nach dem nächstbesten Gegenstand, einem Windlicht das auf dem Kaminsims neben mir stand, und warf ihn gegen die gegenüberliegende Wand. "Was du sagst ist nicht wahr! Hör auf mich anzulügen!" eine mir bekannte Wut brodelte in mir auf und ich war zu schwach um sie zu unterdrücken. In diesem Moment musste ich mir eingestehen, das Bailey recht hatte.

"Rhion." ich hatte nicht bemerkt das Bailey aufgestanden war und nun abwartend vor mir stand. "Ich mache dir keinen Vorwurf, das du dich in sie verliebt hast. Ich freue mich für dich. Wirklich. Aber einen Menschen zu entführen?! Ich kann das nicht akzeptieren. Du wirst sie gehen lassen, sobald es ihr wieder besser geht."

"Das kann ich nicht." schoss ich nach und trat auf das Himmelbett zu, in dem Shae lag und sich nicht rührte. "Ich brauche sie. Ich kann nicht ohne sie."

"Sie wird nie das selbe für dich empfinden, wenn du sie unter diesen Umständen dazu zwingst." Baileys Ton war so entgültig, das mein Herz für einen kurzen Moment aufhörte zu schlagen. Wie konnte der Mann, der immer an mich geglaubt hatte, plötzlich so über mich reden. Ich würde Shae nie zu etwas zwingen. Es würde ihr gut bei mir gehen. Immer.

"Ich liebe sie." hauchte ich und sah Bailey an, der mich immer noch stumm musterte. "Ich liebe sie so sehr, das es mich um den Verstand bringt."

"Ich weiß. Und genau das wird dir zum Verhängnis werden."

Und wieder einmal wusste ich das er recht hatte...

In my veinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt