Wir hatten es geschafft. Wir hatten einen guten Saisonabschluss hinbekommen, was nach der Hinrunde schon noch ein halbes Wunder war. Erst die Bayern, welche nun Meister sind, geschlagen und damit den Champions League Platz gesichert und jetzt noch Schalke geschlagen, was die vor uns platzierten Dortmunder nicht geschafft haben. Alles in allem war es für uns doch noch eine gelungene Saison und das Pokalfinale steht immerhin auch noch aus, wo wir den Titel verteidigen wollen. Die Stimmung im Team war ausgelassen, anders wie bei unseren heutigen Gegnern. Durch die Niederlage, welche sowieso keine Glücksgefühle hervorruft, sind die Schalke auch abgestiegen. Nach einem Jahr in Liga eins geht es für die Königsblauen direkt wieder in Liga 2. Das war natürlich nicht unser Ziel, denn man ist nie gerne schuld daran, dass eine andere Mannschaft absteigt, zumal es für uns selbst um absolut gar nichts mehr ging. Wir hatten den Platz 3 sicher und was anderes war auch nicht mehr machbar. Und ja auch wenn die Freude überwiegt, war die Trauer bei uns zu spüren. Die Stimmung auf dem Platz war nicht überall von Freude geprägt und dies kippte auch unsere Stimmung. Die Fans waren davon nicht so begeistert, aber das war uns relativ egal. Jetzt sich abfeiern zu lassen erschien uns dann doch sehr unsportlich und somit ließen wir es bleiben.
Statt dass wir freudig über den Platz rennen, haben wir uns gesammelt dazu entschieden, die Schalker zu trösten. Das ist einfach eine Mannschaft, die in die erste Liga gehört und sie wären nicht abgestiegen, wenn die Hinrunde besser gelaufen wäre. Wir hatten das Glück, dass wir die verkorkste Hinrunde in der Rückrunde wegmachen konnten. Schalke hatte das Glück leider nicht und somit war der Weg in die zweite Liga unvermeidlich. Ich war mir aber sicher, dass sie nicht lange dortbleiben werden und wir die Schalker nach der nächsten Saison wieder in Liga 1 begrüßen dürfen.
Wie es sich in unseren Augen gehört, sprechen wir alle allen Schalkern gut zu. Klar wussten wir, dass dies den Schmerz und die Trauer nicht mindert, aber immerhin müssen sie dann nicht unsere Feierlaune erleben. Beim Torwart der Schalker, Ralf Fährmann, blieb ich eine ganze Weile länger als bei den anderen. Den genauen Grund dafür wusste ich selber nicht, aber es hatte sich richtig angefühlt. Alleine schon, weil er als Keeper nicht viel dafürkann. In der Hinrunde hat er nicht mal auf dem Platz gestanden und in der Rückrunde hat er sich dann auch noch in der wichtigen Phase verletzt. Ralf hat die Mannschaft in der Rückrunde oft gerettet und ihnen den ein oder anderen Punkt gesichert. Klar ist es nicht gesagt, dass Schalke die Klasse gehalten hätte, wenn Ralf gespielt hätte, aber ärgerlich war es für ihn schon. Er war sehr gut drauf und dann trifft ihn eine Verletzung. Immer ärgerlich. Für jeden.
Das Gespräch mit Ralf war richtig interessant und es hat mir selber richtig geholfen. Ralf konnte abschalten und ich kann einiges vom Gespräch mitnehmen. Von Ralf kann man einiges lernen, auch wenn er auf einer ganz anderen Position spielt. Letztendlich ist aber das Fundament gleich, ganz egal welche Position man spielt. Ohne Ehrgeiz, Kampf und Leidenschaft kommt man nicht weit im Fußball. Ein Spiel ist immer erst dann zu Ende, wenn der Abpfiff erfolgt. Bis zu diesem Zeitpunkt kann selbst das Unmögliche möglich gemacht werden. Man sollte nie den Glauben an sich und seine eigenen Fähigkeiten verlieren, auch wenn es mal einen Rückschlag gibt.
Rückschläge lassen einen nur Anlauf nehmen um schneller voranzukommen. Ja das Gespräch war sehr aufschlussreich und ich könnte noch Stunden mit Ralf reden und mich mit ihm austauschen, aber alles ist irgendwann einmal zu Ende, so auch das Gespräch.
„Also dann Emil. Man sieht sich irgendwann wieder und euch viel Glück im Pokalfinale", verabschiedete sich Ralf von mir. „Bis dann Ralf. Viel Erfolg euch und dann sieht man sich hoffentlich nach der nächsten Saison wieder in Liga 1", antwortete ich ihm und dann trennten sich unsere Wege. Während Ralf, genauso wie seine Teamkollegen, in die Kabine verschwand, blieb ich mit meiner Mannschaft noch auf dem Feld um unseren Sieg und die Saison mit den Fans zu feiern.
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Fußball-OS boy×boy
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