OS 8: Kai Havertz × Lucas Hernández

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Es läuft momentan auch gar nicht. In der Liga sind wir unter unseren Erwartungen geblieben und auch in der Länderspielpause läuft es nicht so wirklich. Während ich gegen die Ukraine ein Tor geschossen habe und den Elfmeter zum 3:3 rausgeholt habe, lief gegen Polen gar nichts. Ich kam nicht ins Spiel und hatte auch nicht viele Ballaktionen. Es war ein Spiel zum vergessen und das ausgerechnet heute, wo mein Freund live dabei war. Da Luki selber nicht ganz fit war, konnte er irgendwie zu dem Spiel heute kommen und ich wollte ihn stolz machen. Aber alles was ich geschafft hatte, war mich komplett zu blamieren. Das war eines meiner schlechtesten Spiele, wenn nicht sogar das schlechteste in den letzten Jahren. Ich weiß nicht was momentan los ist, aber irgendwie will momentan gar nichts mehr funktionieren. Es ist, wie wenn ich das Fußballspielen auf wundersame Weise verloren habe. Wie wenn das Ganze von jetzt auf gleich über die Nacht einfach verschwunden ist. Es ist wie verhext und es störte mich. Am liebsten würde ich einfach abhauen, aber das wäre Luki gegenüber nicht fair. Immerhin kommt er extra für mich hier hin und ich freue mich auch, dass ich ihn endlich einmal wiedersehe. Wir haben uns durch seine Verletzung und meine Situation mit der Mannschaft nicht häufig gesehen, da wir keinen freien Termin fanden. Luki hatte viele Stunden beim Physiotherapeuten verbracht um an seinem Comeback zu arbeiten, was auch verständlich und logisch war. Dadurch wurde es dann aber natürlich noch schwerer beziehungsweise in unserem Fall sogar unmöglich, sich irgendwie zu sehen. Es ist ärgerlich, aber es ist so. Immerhin hatten wir jetzt ein paar Tage die wir gemeinsam nutzen werden und damit werden wir heute anfangen. Das Spiel werde ich spätestens dann abhaken können, wenn ich in Lukis Armen bin.

Kaum kam ich aus der Kabine raus, blickte ich auch direkt in die strahlenden Augen von Luki. Ich fing direkt an zu grinsen, da sein Lächeln ansteckend war. Meine Trauer ist auf einmal verschwunden und ich war einfach happy. Gleich darauf fand ich mich auch in seinen Armen wieder und ich war wunschlos glücklich. So könnte es jetzt ruhig für immer sein, aber ich musste Luki wieder loslassen. Immerhin sollten wir nicht ewig im Stadion stehen und kuscheln, sondern es auf das Hotelzimmer verlegen. Morgen geht es dann sowieso wieder nach Deutschland, sogar in die Nähe von Leverkusen und ich hatte Hansi dazu überredet, dass ich mit Luki in mein Haus in Leverkusen darf. Und ja ich hatte das Haus immer noch. Leverkusen ist wie meine Heimat und immerhin können wir da wir selbst sein. Nicht so im Hotel, wo wir umgeben von meinen ganzen Nationalmannschaftskollegen sind und auch einige Teamkollegen von Luki sind. Doch jetzt sind wir erst einmal ins Hotel und haben uns gemeinsam ins Bett gekuschelt. Das ist der Vorteil am Einzelzimmer. Man kann machen was man will ohne, dass ich einen meiner Nationalmannschaftskollegen nerve. Den ganzen restlichen Abend redeten wir über alles Mögliche, denn wir hatten einiges aufzuholen. Auch wenn wir jeden Tag telefoniert haben, so war es doch anders, wenn man wieder persönlich, live und in Farbe, miteinander reden kann. Zudem gibt es auch Themen, die wir einfach nicht so auf schnell über das Telefon erzählen wollen. Manche Sachen hebt man sich extra dafür auf, ganz egal wie unwichtig das erscheinen mag.
Trotz der Situation momentan bin ich einfach nur froh, dass ich meinen Freund bei mir habe. Das ist genau das, was ich nun gebraucht habe. Luki gibt mir immer so viel Kraft und baut mich auf, selbst ohne Worte. Durch ihn weiß ich, dass ich einfach an meine Ziele glauben muss und ich es dann auch schaffen werde. Wer weiß, vielleicht ist ein Vereinswechsel angebracht, aber darüber mach ich mir jetzt gerade keine Gedanken. Jetzt zählt nur Luki, mein perfekter Freund, dem ich für alles so unendlich dankbar bin.

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