OS 1: Karim Adeyemi × Robert Andrich

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Wir hatten versagt, mal wieder. Die Ausgangslage war perfekt und trotzdem haben wir es nicht über die Ziellinie gebracht. Mal wieder stand der FC Bayern München vor uns in der Tabelle und somit konnten sie sich zum elften Mal in Folge als Deutschen Meister bezeichnen. Ich Kann einfach nicht verstehen, wie das passieren konnte. Wir hatten die perfekte Ausgangssituation. Wir standen auf Platz 1, Bayern war nicht so überragend wie gewohnt und hatten mit Köln einen nicht ganz so leichten Gegner vor der Brust, unser Gegner aus Mainz war absolut nicht in Form und zudem spielten wir zu Hause. Perfekte Voraussetzungen um endlich einmal wieder die Schale nach Dortmund zu holen, aber wir scheiterten. Wir konnten nicht gewinnen, während die Münchner ihre Aufgabe erledigten. Somit spielte das Torverhältnis die ausschlaggebende Rolle und auch wenn wir gut aufgeholt hatten mit unseren hohen Heimsiegen, so hatte München doch noch weit die Nase vorne. Ich selber weiß, dass es absolut nichts bringt, sich darüber Gedanken zu machen, denn wir haben nicht wirklich gut gespielt heute und trotzdem tut es einfach weh. Immerhin konnte ich nachher direkt zu meinem Freund fahren und die Zeit mit ihm genießen. Keine Feier mit der Mannschaft, auch wenn ich mich auf diese gefreut hätte. Jetzt war es so und ich musste mich damit abfinden, doch so schnell wie erwartet kamen wir nicht in die Kabine. Die Fans feierten uns, wie wenn wir die Meisterschaft für uns entschieden hätten und genau das mochte ich so an der Mannschaft. Der Zusammenhalt mit den Fans ist einfach unglaublich.

Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, was auch daran lag, dass ich mit meinen Gedanken nicht in der Gegenwart war. Irgendwann wurde ich dann allerdings aus meiner Gedankenwelt gerissen, als sich Arme um meine Hüfte schlangen. „Willst du nicht langsam einmal dich umziehen gehen Schatz“, hörte ich eine Stimme leise in mein Ohr flüstern, als ich mich gerade umdrehen wollte, die Hände wegschlagen wollte und die Person wütend anfahren wollte, was ihr einfällt mich so zu berühren. Doch die Stimme erkannte ich und direkt beruhigte ich mich. Die Stimme konnte nur meinem Freund gehören und ich war unheimlich glücklich. Schnell drehte ich mich in seinen Armen um und drückte mich eng an ihn. Einige Zeit blieben wir einfach so stehen und genossen die Zeit. Mir war egal, dass wir uns mitten auf dem Spielfeld befanden und die Arena ausverkauft war. Doch auch diese Gedanken kamen irgendwann wieder in meinen Kopf und ich drückte mich sanft von Robert weg um etwas Abstand zu bekommen. „Was machst du denn hier“, fragte ich ganz verwirrt nach, da wir ausgemacht hatten, dass ich zu ihm kommen würde, sobald alles in Dortmund beendet war. „Ich wollte dich überraschen und so können wir die ganze Zeit zusammenverbringen und nicht erst in ein paar Tagen“, antwortete Robert mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht, welches mich ebenfalls Lächeln ließ. Ich war gefangen in seinen Augen, wodurch ich direkt glücklich wurde und der ganze Schmerz sich von der einen Sekunde auf die nächste in Luft aufgelöst hatte. Dass Robert mir immer näher kam, habe ich trotz allem registriert und drehte meinen Kopf dadurch weg. „Nicht hier Schatz. Es sind genügend Menschen hier“, sagte ich leise und Robert begann zu lachen. „Es sind schon länger alle weg mein Schatz. Sowohl die Fans, welche schon vor einiger Zeit dazu aufgefordert wurden, dass Stadion zu verlassen, sowie auch deine Mannschaftskollegen. Der Großteil wird sogar schon wieder zu Hause sein“, antwortete Robert. Diese Aussage brauchte mich ebenfalls zum Grinsen. Ich stand wohl eine ganze Weile einfach auf dem Platz und war in meiner eigenen Welt gefangen ohne auch nur irgendetwas mitzubekommen. Ja ich war manchmal ganz schön durcheinander, doch normalerweise fange ich mich relativ schnell wieder. So wie jetzt auch. Kaum hatte ich mich im Stadion umgeschaut, verband ich meine Lippen mit denen von Robert. Das noch eine Kamera an war und diese uns aufnahm, hatten wir nicht gesehen doch in dem Moment war uns das egal. Es zählten nur Robert und ich und so konnte es ruhig für immer bleiben.

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