Kapitel 12

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Der Sonntag war perfekt. Erik kam vorbei und wir gingen mit einem Picknickkorb in den Märchenwald. In der Picknickarea unter einem Pavillon saßen wir relativ windgeschützt eng beieinander. Wir trugen warme Jacken und ich hatte sogar eine Decke miteingepackt, die wir uns über die beide legten. Wir hatten eine Thermoskanne mit Rotbuschtee, Becher und Kekse dabei.

»Was machst du nächstes Wochenende?«

»Durchfeiern.«

»Meine Mutter hat Geburtstag, willst du vielleicht mitkommen?«

Er zog mit seinen Fingern Kreise auf meiner Handoberfläche. Ich nickte.

»Ist das für sie in Ordnung?«

»Sie hat es vorgeschlagen.« Ich lächelte. Mein Herz machte kleine aufgeregte Sprünge, er hatte seiner Mutter von mir erzählt, sie wollte mich kennenlernen. Das mit uns war ganz schön ernst. Irgendwie schön.

»Ist sie nett?« Ich hatte in der Regel keine Angst vor Eltern. Eltern mochten mich in der Regel, so war es zumindest bei den Eltern meiner Freunde. Sollte ich in diesem Fall mir lieber doch Sorgen machen?

»Natürlich, sie ist wirklich lieb,« versicherte Erik mir. Sehr schön. 

»Wie viele werden wir denn auf dem Geburtstag sein?«

»Nur du, ich, mein Vater, meine Schwester, ihr Freund und meine Mutter, offensichtlich.« Also ein Haushalt plus Lebensgefährten, das war erlaubt. Es würde der ganz kleine Kreis sein und ich durfte dabei sein. Die Aufregung beschlich mich nun doch. Es war eine positive Aufregung. 

Von Märchen und NovembergefühlenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt