Kapitel 11: Das Gespräch

1 0 0
                                    

Eren hatte nicht damit gerechnet so viel Verständnis von Armin zu erhalten. Er dachte eigentlich er müsse sich jetzt auf eine Standpauke einstellen aber nichts davon war passiert. Natürlich schien sein bester Freund nicht sonderlich begeistert zu sein aber er akzeptierte es. Es tat ihm in diesem Moment einfach unheimlich gut von ihm in den Arm genommen zu werden. Er hatte wirklich Angst gehabt Armin könnte sich nun von ihm abwenden oder ihn angewidert wegstoßen.

"Danke Armin!"

"Kein Ding. Dafür sind Freunde da."

Eren löste sich aus Armins Umarmung und setzte sich wieder normal aufs Sofa. Ihm war gerade wieder einmal klar geworden was für einen tollen Freund er da hatte. Egal was jetzt noch passieren würde, Armin wäre für ihn da. Einen guten Freund brachte Eren nun auch ganz dringend, vor allem bei dem Gespräch, welches ihm noch mit Mikasa bevorstand. Er wollte es gar nicht lange aufschieben noch hatte er den Mut dazu mit ihr zu sprechen. Er nahm sich sein Handy und schickte eine Nachricht an Mikasa.

-Hey Mikasa, können wir uns morgen nach der Uni an unserem Platz treffen? Ich muss mit dir reden.- Eren

Eren hatte lange mit sich gehadert ob er die Nachricht wirklich abschicken sollte. Es hatte sich für ihn wie Stunden angefühlt. Drum herum würde er ohnehin nicht kommen, weswegen er die Augen zugemacht hatte und auf senden drückte.

-Hi, das klingt ernst. Ist was passiert?- Mikasa

-Das erzähle ich dir morgen- Eren

Er wollte gar nicht mehr auf eine Antwort warten also steckte er sein Handy wieder zurück. Sie ahnte jetzt vielleicht sogar in welche Richtung das Gespräch morgen laufen würde. Für einen Rückzieher war es in diesem Moment endgültig vorbei gewesen. Ihm war auch völlig bewusst, dass er Mikasa das Herz brechen würde und das tat ihm unendlich leid!

Müde schlurfte Eren die Gänge an der Universität entlang zu seiner ersten Vorlesung. Es herrschte schon reges Treiben auf den Gängen, was Eren heute sichtlich nervte. Er hatte verdammt schlecht geschlafen. Die ganze Nacht hatte Eren sich Gedanken drüber gemacht was er zu Mikasa sagen sollte. Er wollte es ihr alles so schonend wie möglich beibringen und sie sollte nicht denken, sie wäre schuld. Das war sie nämlich nicht! Er war es, er ganz allein! Eren war so sehr in Gedanken vertieft gewesen, dass er die kleine rotblonde Frau fast übersehen und in sie reingelaufen wäre. Er schaute in ihr lächelndes Gesicht, fixierte die hellbraunen Augen. Die Frau vor ihm war seine Studienkollegin und gute Freundin Petra Ral.

"Eren schön dich zu sehen!"

Sie umarmte ihn stürmisch, sodass Eren kurz Probleme hatte sein Gleichgewicht zu halten. Er erwiderte die Umarmung allerdings schnell nachdem er sich wieder gefasst hatte. Petra hatte ihn gerade so aus seinen Gedanken gerissen, dass er wirklich kurz erschrak.

"Wie geht's dir denn Eren? Du sieht echt total müde aus, hartes Wochenende gehabt? Tut mir übrigens Leid, dass ich am Samstag nicht mitkommen konnte..."

Sie quasselte ihn gerade buchstäblich die Ohren ab und schaffte es mit ihrer fröhlichen Art sogar ihm ein leichtes Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ihm war zwar gerade nicht danach zu mute aber ihr Lächeln war einfach total ansteckend. Es freute ihn auch, dass es ihr offensichtlich wieder besser ging nach den harten Wochen, die sie hinter sich hatte.

"War ein ziemlich hartes Wochenende."

Zusammen betraten die beiden Studenten den Vorlesungssaal und ließen sich in einer der hinteren Reihen nieder. Sie musterte Eren eindringlich, was ihm nach kurzer Zeit doch unangenehm wurde. Ihr Blick war nun ernster als zuvor.

"Ich werde das Gefühl nicht los, dass dich etwas belastet."

"Alles okay Petra. Ich erzähle es dir ein andern Mal."

Love IssuesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt