Noch immer stand Eren weinend und schluchzend vor Levi, der ihm vor wenigen Minuten gebeten hatte zu gehen. Eren bereute es zutiefst ihm seine Gefühle gestanden zu haben. Hätte er nur nicht gefragt, dann wäre es weiter so gelaufen und er hätte ihm weiter nah sein können. Das war im Grunde alles was er so sehr wollte. Er liebte Levi und die Tatsache, wie dieser auf seine Gefühle reagiert hatte versetzte Eren einen weiteren Stich in sein gebrochenes Herz. Ihm war klar, dass sie beide sich noch nicht lange kannten aber die Gefühle waren nun mal da! Was konnte Eren denn dafür?
"Eren, ich will es nicht nochmal sagen müssen."
Die tiefe Stimme des Älteren drang an seine Ohren. Sie klang so wie immer, monoton, gelangweilt. Es machte für Eren den Anschein, als ob ihm das alles nichts ausmachen würde. Hätte er vorher nicht seine Reaktion gesehen, würde er denken Levi sei völlig Gefühlskalt. Das war er aber nicht. Er hatte Eren für einen kurzen Moment hinter seine Fassade blicken lassen. Warum also tat er ihm das jetzt an? Eren wischte sich mit seinem Pulli die Tränen aus dem Gesicht und sah Levi nun mit glasigen, geröteten Augen ins Gesicht.
"Wovor hast du Angst Levi?"
"Angst? Ich hab keine Angst. Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Du wusstest doch worauf du dich einlässt, wir hatten das Thema bereits!"
Natürlich wusste Eren das und dennoch hatte er gehofft Levi verändern zu können. Er wollte es so sehr und doch blieb er seinen Prinzipien treu. Eren sah ein, es würde nicht bringen jetzt auf ihn einzureden.
"Also sehen wir uns nicht mehr? Hab ich das richtig verstanden?"
"Nein, wir sehen uns nicht mehr."
Die Art wie Levi ihm das gesagt hatte nahm ihm schlussendlich jegliche Hoffnung. Seine Stimme klang kalt und abweisend. So hatte er ihn noch nie reden gehört und es verletzte Eren noch mehr, als er eh schon war. Eine Antwort bekam der Jüngere nicht mehr zustande. Er schaffte es nur leicht zu nicken und drehte sich um, um zu gehen. Er wollte nicht, dass Levi ihn ein weiteres Mal weinen sah. Wars das jetzt also?
Die Stunden bis zum Abend hin waren so schnell vergangen. Als Eren es geschafft hatte nach Hause zu kommen ging er einfach nur noch in sein Zimmer und warf sich auf sein Bett. Seither war er weder raus gekommen, noch hatte er aufgehört zu weinen. Das alles fühlte sich so surreal an, als ob das alles nur ein schlechter Traum war, aus dem er jeden Augenblick aufwachen würde. Das Erwachen kam aber nicht. Warum tat Levi ihm das an? Erst heute Morgen hatte er ihn so liebevoll geweckt. Es hatte sich für eine kurze Zeit so angefühlt, als wären sie zusammen. In diesem Moment war Eren so unglaublich glücklich und verliebt gewesen. Wer hatte ahnen können, dass ihm nur wenig später das Herz gebrochen wurde?
"Eren?"
Eren zuckte heftig zusammen, als er Armins Stimme direkt neben sich wahrnahm. Wann war er bitte in sein Zimmer gekommen? Schnell wischte sich Eren die Tränen weg und sah zu seinem besten Freund.
"Kannst du nicht anklopfen?"
Seine Stimme klang schwach und heiser und nicht so vorwurfsvoll, wie er es eigentlich hatte rüber bringen wollen. Armin besah ihn mit einem besorgten, vielleicht auch mitfühlenden Blick. Ohne zu fragen setzte er sich einfach auf den Rand des Bettes und sah Eren eine Weile an. Dachte Armin vielleicht Eren würde von alleine mit der Sprache rausrücken?
"Was ist passiert?"
"Nichts."
"Nichts? Eren du siehst aus wie ein Häufchen Elend. Ich will dir nur helfen."
An für sich war es sehr lieb von Armin allerdings wollte Eren nicht darüber reden. Er wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Die Wunden, die Levi ihm zugefügt hatte schmerzenten einfach zu sehr. So fühlte man sich also, wenn man todunglücklich war? Hatte Mikasa sich auch so gefühlt, als Eren Schluss gemacht hatte? Die Tatsache, dass es ihm jetzt selber so ging lies ihn noch weiter in ein tiefes Loch fallen. Das nannte man dann wohl Karma. In Anbetracht dessen hatte Eren es wohl nicht besser verdient.
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Love Issues
FanfictionDer 20 jährige Medizinstudent Eren Jäger hat eigentlich ein ganz normales Studenten Leben. Eine Freundin, eine WG und das Studium läuft gut was will man mehr? Eines Tages taucht ein mysteriöser Mann im Café Flügelschlag auf, in welchem Eren neben de...