Kapitel 17: Zuflucht und Gespräche

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Seit Jean Gefühlsausbruch war nun bereits eine ganze Woche vergangen. Er ging Eren in dieser ganzen Woche komplett aus dem Weg und redete auch kein Wort mit Eren. Er verstand einfach nicht was Jean für ein Problem hatte. Hatte er etwa was gegen Schwule? Zudem war Eren nicht wirklich schwul, wenn dann war er Bi. Immerhin hatte er Gefühle für Mikasa und nun eben für Levi. Mit Levi hatte Eren seit ihrem Date, wenn es den eins war auch nicht mehr gesprochen. Eigentlich wollte er eine Antwort von Levi haben, was das mit ihnen war. Eren hatte sich aber schlichtweg noch nicht getraut mit Levi zu reden. Zeit hatte er auch keine gefunden. Wenn sie sich sahen, dann war es nur kurz im Café und dort redeten sie nicht viel miteinander.

Lustlos warf sich Eren auf sein Bett und starrte die Zimmerdecke an. Das war doch gerade alles zum verrückt werden! Er brauchte dringend Abstand von all dem hier. Er hatte schon überlegt einfach mal ein paar Tage zu seinen Eltern zu fahren. Mit irgendjemanden musste er einfach reden. Das Studium lief im Moment auch nicht wirklich gut für ihn. Den Test, den sie diese Woche geschrieben hatten, hatte er auch wieder verhauen. Ein leises Klopfen an seiner Zimmertür lies ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Nur eine Sekunde später sah er wie Armin sein Zimmer betrat und sich auf seinem Schreibtischstuhl niedersetzte.

"Du gefällst mir gar nicht Eren. Und die Sache mit Jean ist auch noch nicht geklärt. Wie lange willst du ihm noch aus dem Weg gehen? Ich mag diese Spannungen nicht."

Eren richtete sich auf und sah Armin in die blauen Augen. Was sollte das jetzt? Die Spannungen machten ihm zu schaffen? Was sollte er dann sagen? Sein Leben verlief gerade alles andere als gut.

"Armin. Jean geht mir aus dem Weg - nicht umgedreht! Ich will ja mit ihm reden aber er lässt mich nicht. Ich weiß doch selber was ich gemacht habe aber so von ihm behandelt zu werden ist auch nicht schön. Ich habe gerade wirklich genug Probleme..."

"Eren das verstehe ich ja aber...hör mal wieso setzten wir uns nicht nochmal alle an einen Tisch?"

Eren schüttelte nur mit dem Kopf über Armins Aussage. Er konnte verstehen, dass es ihm mit der Spannung in der WG auch nicht gut ging. Trotzdem konnte er Jean nicht zu einem Gespräch zwingen, wenn dieser nicht dazu bereit war. Armin war in diesem Fall wirklich in der Zwickmühle und das nur wegen ihm.

"Hör mal Armin ich denke ich werde einige Tage zu meinen Eltern fahren. Dann kann Jean sich weiter abregen und es ist erst mal Ruhe hier. Ich kann den Abstand auch gut gebrauchen."

"Warte mal Eren! So hab ich das nicht gemeint. Außerdem was ist mit der Uni und dem Café? Du kannst doch nicht mitten im Semester einfach verreisen!"

Er hatte Armins Aussage auch nicht in den falschen Hals bekommen. Wegen ihm hatte er den Entschluss nicht gefasst. Für ihn stand das schon vorher fest. Er brauchte diese Zeit und den Abstand jetzt einfach. Es gab so vieles worüber er nachzudenken hatte. Das versuchte er auch Armin so zu erklären, was ihn einerseits erleichterte, weil es nicht wegen ihm war aber im gleichen Zuge auch verunsicherte. Eren war ja froh, dass sein bester Freund sich sorgte aber das half ihm nicht weiter.

Zwei Tage später und mit seinem Rucksack auf dem Rücken verlies Eren den Bahnhof. Er hatte eine fünfeinhalbstündige Zugfahrt hinter sich. Seine Eltern waren ziemlich überrascht gewesen wegen der Ankündigung seines Besuches mitten im Semester. Seine Mutter hatte ihm aber dennoch gesagt, dass sie sich sehr auf ihn freuen würde. Eren entfernte sich vom Zug Gleis und machte sich auf den Weg in Richtung Ausgang.

Vor dem Bahnhof sah er schon seine Mutter auf ihn warten. Als sie ihren Sohn erblickte erhellte sich ihre Miene und sie schritt sofort auf ihn zu und nahm Eren in den Arm.

"Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise."

"War ganz okay."

Sie sah ihn mit einem warmen Lächeln an und bedeute ihm ihr zu folgen. Sie gingen zum Auto seiner Mutter und stiegen ein, nachdem Eren sein Gepäck auf der Rückbank verstaut hatte.

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