^Lorenzo^Der Fahrer fuhr so schnell wie er konnte. Aurora saß neben mir und hielt sich ihren Kopf.
Ihr eines Bein wippte durchgängig und sie wirkte vollkommen aufgeregt.
So hatte ich sie noch nicht erlebt.Das zittern ihres Beines störte mich nur. Ich legte meine Hand drauf und drückte leicht zu.
Meine Ehefrau blickte kein einziges mal zu mir, aber wenigstens zitterte ihr Bein nicht mehr.Ihre Mutter musste sehr kurzfristig Not operiert werden. Ich bekam nur die Information.
Der Wagen hielt und Aurora rannte sofort aus den Wagen ins Krankenhaus. Ich lief ihr hinter her. Was soll die verdammte scheiße und wieso ist sie denn so schnell?!
Ich sah sie vorne stehen. „Wo genau?" fragte sie schon fast zu laut.
„Aurora!" ich versuchte nicht laut zu sein, als ich nach ihr rief.
Sie ignorierte mich vollkommen und drückte mehrmals auf den Knopf des Fahrstuhls, der nicht kam.
Unerwartet rannte sie auf das Treppenhaus zu und sprintete nach oben.
Ist das ihr beschissener Ernst?Etwas gereizt rannte ich ihr hinterher und wollte sie fest halten, doch wurde nur angeschrien.
„Es ist meine Mutter, hör auf!"
Ihre Stimme klang brüchig und sie schlug meinen Arm weg. Entgeistert blickte ich sie an.
Ich ließ sie los und lief ihr weiter hinterher, bis sie stehen blieb.
„Sie ist noch im OP Aurora, du darfst nicht da rein" informierte ich sie.
Sie blickte zu mir und ging sich durch die Haare. Eine Krankenschwester kam auf uns zu und ich hoffte für Aurora, dass keiner auf Gedanken kommen würde.„Kann ich ihnen helfen?" fragte sie unsicher und blickte uns abwechselnd an.
„Wie lange geht die OP von Natalie Davis?" fragte Aurora panischDie Frau blickte auf ihr Ipad. „Es kann noch dauern. Setzen sie sich vielleicht" antwortete sie und ging dann.
„Musstest du unbedingt weg rennen?" fragte ich sie, sobald die Krankenschwester weg war und klang wütend. Das war ich auch.
Sie blickte zu mir hoch und starrte mich mit ihren Blauen Augen an, bevor ich Tränen ihre Wange herunter kullern sah.Sie blickte zur Seite, während ich sie weiter anstarrte. Sie weinte und merda, es fühlte sich komisch an. Es sollte mir scheiß egal sein. Aber das war es plötzlich nicht. Ich wollte sie nicht so sehen. Nicht voller Trauer.
Ich griff nach ihrem Arm und zog sie zu mir ran. Sie blickte mich verwirrt und leicht ängstlich an, was ich vollkommen ignorierte. Ich legte meine Arme um sie, während sie plötzlich zu weinen begann.
Dio mio...„Shhh Amore mio" flüsterte ich und strich über ihren Rücken.
„Ich darf sie nicht verlieren" hörte ich sie weiter weinen.
„Alles wird gut. Ich bin da, hörst du?" antwortete ich und hauchte ihr einen Kuss auf ihren Ansatz.
Sie muss aufhören zu weinen, ich ertrage es verdammt noch mal nicht!^Aurora^
Ich weiss nicht wir lange wir hier nur da standen, aber sicherlich sehr lange. Ich weinte nicht mehr.
Meinen Kopf lehnte ich an seine Brust, während er mich nicht losließ.Lorenzo mein Ehemann und Feind, umarmte mich und ließ nicht los. Ich hätte ihn wegschubsen und anschreien können, doch ich konnte nicht. Sein warmer Körper und seine plötzlich ruhige Art beruhigte mich. Wie auch immer er das hinbekam. Ich fühlte mich plötzlich sicher.
Ich hatte Angst um meine Mutter. Mein Herz blieb stehen, als Lorenzo mir sagte, dass meine Mutter operiert werden musste.
Ich hatte bis zu dem Moment, als Lorenzo mich in seine Arme schloss, das Gefühl zu ersticken. Ich war aufgeregt und panisch und hatte Todes Angst.
Sie darf nicht gehen! Ich darf und will sie nicht verlieren! Was soll ich ohne meine Mutter tun? Was soll ich ohne sie tun?..Lorenzo gab mir wieder einen Kuss auf den Ansatz, der mich ablenkte.
Von verdammt allem..
Ich blickte langsam in seine grünen Augen, die mich musterten. Ich stand verheult vor ihm.. langsam strich er mit seinen Daumen über meine Wangen.
Wir starrten uns an und während ich in dieses wunderschöne Grün blickte, fühlte ich mich anders. Ich wusste nicht was mit mir passierte, aber ich konnte ihn nicht loslassen.
Ich sah nur ihn. Ich vergaß den Stress und die Trauer um mich herum. Ich vergaß wer er eigentlich war.Mit seinen Händen hielt er mein Gesicht und strich weiter über meine Wangen. Seine Ausstrahlung wirkte immer noch kalt, jedoch hatte ich das Gefühl, seine Augen würden andere Emotionen ausstrahlen..
Er schloss unerwartet seine Augen und ließ von meinem Gesicht kurz ab.
„Setz dich amore." sprach er und deutete auf die Stühle neben uns.Ich schluckte schwer und nickte, bevor ich mich setzte.
„Ich komme gleich" sprach er und ging. Einer seiner Leute kam Zeitgleich zu mir und blieb aber an der Wand stehen.
Ich blickte Lorenzo hinterher, der sich immer weiter entfernte.Nun sah ich auf den Boden und erinnerte mich daran, was hier eigentlich los war. Daran, dass meine Mutter sterben könnte..
Es verging mittlerweile ja auch viel Zeit.
„Ma'am ihre Mutter liegt auf ihrem Zimmer. Sie dürfen zu ihr und der Arzt müsste dann auch kommen" klärte mich eine Krankenschwester auf.
Ich atmete tief durch und folgte ihr, genauso wie mein Bodyguard mir folgte.
Die restlichen Schwestern im Zimmer gingen raus.
Und da lag sie.
Überall hingen Kabel und Schläuche an ihrem Körper. Ich starrte zu ihr runter und hörte nur noch das piepen der vielen Monitore.
Langsam griff ich nach ihrer Hand und setzte mich auf den Stuhl neben dran.„Alles wird gut Mama" flüsterte ich und küsste leicht ihre Hand, während ich wieder gegen Tränen ankämpfte.
Es war sinnlos. Sie so zusehen machte es nur schlimmer.„Du hast doch so viel schon durchgestanden. Das schaffst du auch" fuhr ich fort
—
Ich hatte keine Ahnung wie lange ich nur da saß und sie beobachtete.
Ich hörte wie jemand das Zimmer betrat.
Ihr Arzt stellte sich seitlich vor mich und musterte uns besorgt.„Ich habe mit ihrem Ehemann schon geredet. Aurora der Eingriff war sehr kompliziert. Ich sage es ehrlich. Ihre Mutter hatte verdammtes Glück, dass wir sofort mit mit der OP beginnen konnten, die eigentlich später erst stattgefunden hätte und wenn die Kosten nicht bezahlt gewesen wären, dann sogar garnicht. Ihre Mutter wäre tot. Mit der OP hat sie eine Chance auf das Leben bekommen, doch wie schon erwähnt, könnte es sich wieder wenden. Nun ist die Frage, ob es sich bessert. Genaueres weiss ihr Ehemann. Ich will sie nicht weiter belasten. Sie sind sicher sowieso schon erschöpft"
Er lächelte mich leicht an, bevor er das Zimmer verließ und ich unter Tränen meine Mutter anstarrte. Es wiederholte sich ständig in meinem KopfWieder trat jemand ins Zimmer, doch dieses Mal Lorenzo. Er blieb neben mir stehen und sah zu meiner Mutter
„Danke" sprach ich und sah kurz zu ihm und dann wieder zu meiner Mutter.
„Sie wäre Tot ohne dich" hauchte ich schon fast und blickte zu ihm hoch.
—
DU LIEST GERADE
Shadows of Vendetta
RomanceIn einer Welt aus düsteren Intrigen und gefährlichen Verstrickungen, tritt die junge, attraktive und kluge FBI-Agentin Aurora ein, um die Mafia zu zerschlagen. Doch was als ehrgeiziges Ziel beginnt, entwickelt sich zu einem gefährlichen Spiel aus T...