Shadows of Vendetta

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^Aurora^

Oh fuck- Alle meine Alarmglocken gingen an. Das Kühle Metall an meiner Haut war definitiv eine gesicherte Waffe. Ich hatte das Gefühl die Zeit blieb stehen. Alles wurde ruhig. Die Präsenz dicht an mir war sehr groß.
Ich hielt meine Waffe noch. Vor mir müsste irgendwo jemand sein, der jederzeit auf mich schießen könnte und der hinter mir sowieso.

Zwei bewaffnete gegen eine. Riskant.
Gott steh mir bei!
Ich bückte mich und ging hastig durch seine Beine.
Im selben Moment als ich meine Waffe auf ihn richtete, wurde ich von ihm hart gepackt umgeworfen, so dass er mich zu Boden drückte und mir unglaublich weh tat. Das ganze geschah in gefühlten Millisekunden
„Du Bastard!" schrie ich erschrocken auf und kniff meine Augen zusammen, als über all das Licht anging.
Ich blinzelte die Helligkeit weg und wollte grade nach meiner Waffe greifen, als ich die Person, die mich angriff ansah.
Automatisch verharrte ich in meiner Position. Ich hörte mehrere Schritte und Stimmen.

„Boss, wir hörten Schüsse?"
Ich starrte in seine Giftgrünen Augen, die mich zu gefährlich ansahen. Er strahlte vollkommene Kälte und Wut aus. Und trotzdem zog er mich in einer unpassenden Situation in seinen Bann.

„Aurora verdammt!" sprach eine mir sehr bekannte Stimme aufgebracht. Ich blickte kurz zur Seite und sah wie er sich durch sein Gesicht ging.

„Es wäre schön wenn du dein Bein von mir nehmen könntest" sprach ich nun endlich an Lorenzo gewandt, dessen Bein auf meine Brust drückte, um mich am Boden zu halten.
„Wie willst du das erklären?" sprach er nun endlich.
Er klang alles andere als erfreut. Er war sichtlich angespannt und voller Wut. Man könnte schon Hass sagen.
Er griff nach meiner, eigentlich seiner, Waffe und steckte sie ein.
Lorenzo stand auf und ich ebenfalls. Elio sah mich auch aufgebracht an.
„Aurora das war verdammt gefährlich" kam es von ihm. Ich blickte beide abwechselnd an.
Ich war am Arsch. Verdammt sowas von. Deswegen mied ich Lorenzos bohrenden Blick.

„Könnt ihr mir mal sagen was überhaupt hier los ist und wieso es draußen gebrannt hat?" stellte ich nun eine Frage und rechnete nicht mit einer Antwort. Lorenzo wollte mich mit seinen Blicken sicher töten, Foltern oder schlimmeres!

„Wieso zur Hölle spazierst du mit meiner Waffe durch dieses Anwesen?" fragte Lorenzo wieder.
Ja klar antworte mir nicht. Er wollte mich doch verarschen!

„Weil ich was gehört hatte und alleine war!" antwortete ich aufgeregt. Warum denn sonst?
„Dann hättest du im Zimmer bleiben sollen und solltest nicht direkt auf mögliche Gefahr zu gehen! Dannato!"
brüllte er mir schon fast entgegen.
Ich hasste es angebrüllt zu werden.

„Ich bin kein normaler Streifenpolizist, sondern ein Agent, das ist ein erstens ein Unterschied und zweitens ein Reflex bei Agenten du Genie!" schrie ich ihn nun an. Seine Augen formten sich zu schlitzen.
„Du bist meine Frau und kein Cop oder ein scheiß Agent. Lo capisci? Ich habe dafür keine Zeit. Du bleibst im Zimmer und denke ja nicht dass du verschont bist." er kam mir näher und nahm mein Kinn grob und schmerzhaft in seine Hände. Für einen kurzen Augenmoment  sah er mich an und ließ wütend von mir ab.
Wachmänner standen in unserer Nähe. Billie und Tom waren nicht da.

„Ihr Zwei!" brüllte Lorenzo los
„Bringt sie hoch und bleibt an der Tür."
Ich blickte entsetzt zu meinem Mann. Lorenzo würdigte mich keines Blickes.
„Verstanden Boss"

Ich verstand ihn nicht, doch wer tat das überhaupt. Ohne ihm ebenfalls noch ein Blick zu würdigen lief ich die Treppen hoch. Hätte ich riechen sollen, dass der Mann, der auf mich schoss und der, der mich angriff, Elio und mein eigener Mann waren!
Wer hätte denn nicht gedacht, dass es ein Fremder wäre?! Erstrecht wenn es draußen auf einem eigentlich sicherem Platz so brannte?!
Ich wollte mich nur verteidigen! Aber Nein Aurora, nichtmal das darfst du. Mich wundert es, dass er mich alleine auf Toilette ließ.
Wieso hatte ich mir überhaupt Sorgen um so einen Arsch gemacht?!

Im Zimmer angekommen lief ich ans Fenster, die stelle die brannte sah man von hier aus etwas, aber das Feuer war bereits gelöscht. Draußen liefen unzählige Mitarbeiter rum. Ich entdeckte auch Lorenzo telefonierend neben Enzo und Elio. Sie blickten auf die Brandstelle.
Sicher war das kein Feuer, welches einfach so ausbrach. Ich atmete tief durch und legte mich hin.
Das ganze kam mir Skurril vor. Gleichzeitig machte ich mir Gedanken um die Waffe. Jetzt hatte ich sie nicht mehr und würde definitiv nicht mehr so leicht ran kommen.

Und wie sollte ich es ihm erklären?
‚Hey Lorenzo, ich hatte in deinem komischem Büro rumgeschnüffelt und fand eine Kiste mit sehr vielen Privaten Informationen zu mir, sowie Sachen aus meinem Haus, ganz schön creepy du Stalker. Und dann fand ich die süße Waffe und behielt sie. Ist doch fair Lorenzo, du hast mein Zeug geklaut aus meinem Zuhause- Ich klaue dein Zeug aus deinem Zuhause'

Ich atmete laut aus. Sehr toll!

Ich lag eine Weile unruhig im Bett, bis ich ungewollt einschlief.
Sonnenstrahlen und Lärm von draußen weckten mich.
Ich setzte mich langsam auf. Mein Blick huschte auf Lorenzos leere unberührte Bettseite. Entweder er schlief wo anders oder garnicht. Wo war er?
Ich stand auf und stieg unter die Dusche.
Nachdem meine Haare getrocknet und alles eingecremt war, zog ich mir eine Leggings und einen Pullover an. Ich öffnete die Tür und blickte in die Gesichter der Männer, die sich wie auf Kommando umdrehten. Es waren nicht Billie und Tom, der nette und böse Gorilla. Es waren die zwei, die mich die Nacht in mein Zimmer brachten.
„Guten Morgen Ma'am"

Ich blickte beide verwirrt an.
„Guten Morgen, wo ist Lorenzo?"

„Der Boss ist im Büro." sprach einer von beiden. Sie hätten auch als Gorilla durchgehen können.
Ich wollte grade raus, also beide mir den Weg versperrten.
„Sie sollen im Zimmer bleiben. Anweisung vom Boss. Wir holen ihnen Frühstück" sprach der andere. Ich blickte sie entsetzt an.
Ernsthaft?!
Ich wollte wieder durch, doch sie ließen es nicht zu.
„Richtet eurem Boss einen Mittelfinger von mir aus.!" sprach ich und knallte die Tür zu.

War das sein Ernst? Er wollte mich wieder einsperren. Wie lange sollte das so gehen? Ich bin kein Tier!

Ich blieb im Raum stehen. Ich hasste es eingesperrt zu werden.
Ich stellte mich an die tiefen Fenster und blickte in den Garten. Draußen liefen viele Arbeiten und ich entdeckte seine Eltern Francesco und Rita, sowie seine Schwester Amara. Sie redeten mit angestellten. Draußen war immer noch viel los. Ich setzte mich auf den Boden und beobachtete das Geschehen weiter.
Ein Auto fuhr rein und ich brauchte etwas länger um zu sehen, wer ausstieg. Es waren Elio und Enzo, sowie deren Vater Arturo, der mich definitiv hasste.

Arturo und Francesco nahmen sich brüderlich in den Arm. Erst jetzt fragte ich mich warum nie deren Mutter dabei ist.
Es gibt so viel, was ich eigentlich garnicht weiß...

Sicher ging es in deren Gesprächen um den Brand. Ich dachte wieder nach. Wenn Elio und Lorenzo mit gezogener Waffe durch das Haus gingen und sogar direkt auf jeden schossen, müssen sie davon ausgegangen sein, dass sich jemand im Anwesen befand. Vielleicht der Brandleger. Und wozu ein Brand am Tor? Ein Ablenkungsmanöver? Ein Spiel?
Mir fehlten Informationen.

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