Park Jimin
Wieder hatten die Wehen angefangen. Sie hatten jetzt schon zwei Mal angefangen, aber wieder aufgehört und das ganze macht nicht nur mir Angst, sondern gab Si-yang ein Grund das zu bedenken. Er selber hatte auch keine Ahnung, warum sie immer wieder anfangen und dann wieder aufhörten.
Ich jammerte auf und weckte dadurch Yoongi neben mir. In der Zeit als ich Ruhe hatte, haben wir uns hingelegt um zu schlafen, sodass ich kraft tanken konnte für die Geburt. Die Wehe verschwand wieder und ich atmete durch.
"Jimin, alles okay?", fragte mich Yoongi leise. Der kleine Dimmer Licht über dem Bett war an, weshalb ich genau seinen Blick sehen konnte. Schon einen ganzen Tag machte herum das Kind auf die Welt zu bringen, aber einfach nichts ging voran. Gestern Morgen ist die Fruchtblase geplatzt und jetzt war es wieder, viel zu früh am morgen. Es war noch leicht Dunkel draußen, aber dafür waren die Straßenlaterne aus.
"Ich schaff’ das nicht", sagte ich tonlos zu ihm. Ich wusste genau, dass mir die Kraft dazu fehlte, diese Geburt zu Ende zu bringen, geschweige den das Kind auf die Welt zu bringen. Ich fühlte mich noch nicht bereit dazu. Lag es vielleicht daran? War einfach noch nicht bereit und deswegen das ganze?
"Hey", kam es von Yoongi, strich mir über die Wange. Eine erneute starke Wehe bahnte sich an. Ich verkrampfte mich und krallte meine Finger in sein Shirt. "Mh schieße, tut das weh. Yoongi", jammerte ich wieder auf und schlug ihm einmal gegen seine Brust, an, der meine Hand sein Shirt in der Hand hielt.
Ich weiß ihn tritt daran keinerlei Schuld, aber ich konnte in dem Moment nicht anders, als gegen seine Brust zu boxen. Immer und immer wieder kamen neue Wehen, schrie bei manchen sogar auf, weil sie heftig waren, aber dann klangen sie wieder ab.
Mit meinem Geschrei konnte ich es nicht vermeiden, dass ich Nio weckte und damit auch Yoongis Väter. Miss Yoon und eine weitere Haushälterin waren die ganze Zeit bereit gewesen, wenn etwas gewesen wäre.
Die Wehe zogen sich bis zu Mittag hin.
Schmerzvoll schrie ich auf, sackte aber gleich wieder in mich zusammen. Yoongi tupfte mir mit einem Tuch die Schweißperlen weg. Da ich schon früher das Gefühl hatte, endlich mitzuhelfen, trug ich meine Hosen schon gar nicht mehr. Si-yang tastete meinen Bauch ab.
"Das Kind liegt richtig und der Kopf sogar fest im Geburtskanal. Es jetzt herauszuholen, könnte das Kind verletzten", meinte Si-yang. Die Möglichkeit mich also davon zu erlösen blieb aus. Ganz toll. Ich habe nicht die Kraft dafür. Ich konnte nicht mehr.
Mein Intimbereich wird gerade nur durch einen Hauch dünne weiße Decke bedeckt. Min-jae sah als auch Si-yang sahen ziemlich ratlos aus. "Und jetzt? Man sieht, Jimin wird es nicht schaffen. Schau ihn dir doch mal an. Der ganze Prozess geht schon viel zu lange. Mit welcher Kraft soll er das Kind zur Welt bringen, Si-yang?", kam es von Min-jae.
Yoongi schien ernsthaft nachzudenken. Ich ertrage das nicht länger, das hier alle irgendwie ratlos sind und ich hier die ganze Zeit am Leiden bin. Ich selber war ebenso ratlos und wusste nur, dass dieses Kind auf die Welt kommen musste. Egal wie.
Ich sah zu Yoongi hoch, der mich nur musterte. "Keine Ahnung was oder wie, aber es muss etwas passieren. Appa Min-jae hat recht. Er wird das nicht schaffen", sagte Yoongi zu Si-yang. Dieser sah mich nur ratlos an. Ich hasste es. Mittlerweile hatte ich genug von den Ratlosen blicken. Ich konnte sie nicht mehr sehen.
"Yoongi bitte tu irgendwas", flüsterte ich zu kraftlos zu ihm.
"Jimin muss das alleine schaffen. Das Einzige, was wir tun können, ist, das Kind zu schieben", meinte Si-yang dann. Wenn das einzige ist, was uns noch bleibt, dann sollte sie das tun.
Yoongi sah zu mir und ich sah ihn an. Ich nickte ihm nur zu, dass sie es versuchen sollten. "Okay, dann versuchen wir es!" Si-yang stand auf und nickte zu mir ins Bett. "Bei der nächsten musst dennoch mithelfen, sonst wird das nichts Jimin", sagte er noch. Verstehend nickte ich und Si-yang machte schon mal seine Hände bereit auf meinem Bauch.
Die nächste Wehe kam und ich drückte so gut ich mit meiner überbleibenden Kraft eben konnte während Si-yang schob. Deutlich spürte ich den Kopf, wie er mich dehnte und ich verzog das Gesicht. Dieses Gefühl war so scheiße unangenehm, dass ich das kaum halte.
Si-yang tastete unter der Decke nach dem Kopf und nickte Yoongi zu. "Jimin, das schaffst du noch", meinte Yoongi zu mir. Aber die nächste paar male, halfen dann nicht mehr.
"Warum geht jetzt nichts mehr?", wollte Yoongi von seinem Vater wissen. Si-yang strich sich mit der Hand über seine Stirn und schüttelte den Kopf. Eine nächste Wehe erhaschte mich schnell wieder, drückte automatisch weiter.
Ich hatte ehrlich null kraft um noch weiter zu machen. Ich war nur noch am schrien vor Schmerzen und die Wehen ließen mir fast kaum noch Pause zum Durchatmen.
"Ich denke, die schulter blockieren. Die sind zu breit, nehme ich an. Was anderes kann ich mir kaum vorstellen", meinte Si-yang. Min-jae war längst gegangen sich, um Nio zu kümmern. "Wir müssen es so herausholen, Appa, wir haben keinen anderen Weg mehr", sagte Yoongi zu ihm. Ich hasste es langsam. Ich wollte endlich von den Schmerzen erlöst werden.
Ich hatte kein Gefühl mehr für nichts. Ich nahm nichts anderes mehr wahr als den kontinuierlichen Schmerz, der sich durch meinen ganzen Körper zog.
"Bitte tut irgendwas, egal was. Ich halte das nicht mehr aus!", jammerte ich unter Tränen hervor. Yoongi und Si-yang sahen sich an. Doch Si-yang schüttelte nur mit dem Kopf. Dann spürte ich wieder den Schmerz, doch es war ein reißender Schmerz. Ich ließ einen noch größeren Schrie ab. Ich sah nur noch, wie Yoongi mir die Bauchdecke aufriss und seine andere Hand unter der Decke verschwand. Genau in dem Moment kamen Min-jae und Seung-il herein.
"Was tut er da?", wollte Seung-il von Si-yang wissen. Ich spürte deutlich, wie Yoongi das Kind wieder zurückschob. Spürte seine andere Hand in mir. Ich sah nur noch Rot. Alles war voller Blut. Ich konnte alles spüren. Deutlich sogar wie er das Kind aus mir heraus holte, mit den Beinen voran.
Der übliche Schrie, ertönte als Yoongi das Kind in seinen Händen hielt und es mit einem Lächeln ansah. Auch wenn es wie Speis schrie, so war ich mir jetzt sicher, dass es lebte und es dem Kind gut ging.
"Hey, kleiner Mann", begrüßte Yoongi ihn. "Es ist ein Junge?", kam es schwach von mir und da drehte er ihn zu mir herum. Der kleine öffnete kurz seine Augen. Wie zu erwarten, leuchteten sie rot auf. Zu schreien wollte er nicht aufhören, doch Yoongi legte ihn auf meine Brust und er wurde schon etwas ruhiger.
"So hier", kam Si-yang mit einer warmen Decke und legte sie um ihn.
Lange blieb mir nicht die Zeit mit ihm. Schon bald gingen die Pieptöne immer langsamer und langsamer. Mein Körper verließ alle Kraft. Das Letzte, was ich noch wahr nahm, wie Yoongi sich in den Arm biss und mir sein Blut in den Mund tropfen ließ.
Ich versuchte es noch zu schlucken, eh meine Augen immer schwärzer wurden und mich alles Leben verließ.
»»————- ★ ————-««
DU LIEST GERADE
WHAT LIES BEHIND ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
FanfictionWenn du von einem gewissen Min Yoongi auf harte Tour gemobbt wirst, wirst du dich wohl kaum in diesen verlieben, aber leider passierte mir genau das. Das ist nicht mal das schlimme daran. Erst als er dann bemerkt hatte, dass ich mich in ihn verliebt...