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Min Jimin

Sie wuchs und das sogar gut. Das Leben könnte gerade einfach nicht besser sein und doch fehlte etwas. Und zwar Si-yang. Wir alle vermissten ihn. Am meisten aber Min-jae. Bereute seine Taten ihm gegenüber zutiefst und wünschte sich, er hätte ihn nie so behandelt. Immerhin hatte sich Si-yang einfach ausgeliefert, nur, um mich zu retten, für Yoongi.

Keiner hatte das von ihm verlangt, aber eines stand seit ein paar Stunden fest. Wir müssen Si-yang irgendwie zurückbekommen. Koste es, was es wolle.

Ich habe ihn schon lange in mein Herz geschlossen. Sehe ihn als eine Art Vaterfigur an, denn ich ja sonst nicht hatte. Ich hasse den Gedanken, dass Si-yang sich für mich so geopfert hatte. Ich kam damit einfach nicht klar.

"... kann alles passieren", wurde die Stimme von Min-jae in meinem Kopf lauter. Ich hatte gar nichts mitbekommen. Ich saß einfach nur noch da und hörte nicht mal mehr richtig zu, obwohl ich das sollte. Ich wollte mich unbedingt mit einbinden und dann blockte ich nur ab. Tolles Team.

"Jimin, was ist, dein Beitrag dazu?", fragte mich Yoongi und ich sah ihn nur verwirrt an. Er hatte schon bemerkt, dass ich nicht wirklich anwesend war, mit meinen Gedanken mal wieder ganz woanders bin. Aber ich es war schwer für mich überhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen.

Yoongi räusperte sich und stützte sich dann mit seinen eben gefalteten Händen auf seinen Knien ab, sah mich eindringlich an. Ich wusste schon, was jetzt folgte.

"Okay Jimin. Du wolltest unbedingt dabei sein und helfen, dann tu das auch und drifte nicht ab in eine andere Welt, wo es dir so gar nichts bringt, irgendwie helfen zu können. Du bist schon wieder kaum anwesend. So geht das nicht, Jimin", redete Yoongi auf mich ein. Dass das nicht geht, weiß ich auch selber, aber ich konnte nicht viel gegen meine unkonzentrierte Art eben kaum etwas ausrichten. Egal, wie sehr ich es auch wollte.

"Ist mir auch klar. Das brauchst du mir nicht zu sagen. Aber ich kann das nicht abstellen, egal wie sehr ich es auch will", stellte ich ihm klar. Yoongi war leicht wütend und ich wusste, dass ich ihn jetzt lieber herausfordern sollte, sonst würde nur wieder etwas passieren. Noch immer hatte er seine Schatten nicht ganz im Griff.

"Okay, dann lasst uns doch jetzt einfach einen Plan machen. Besser ich komme morgen wieder und du schläfst darüber, ob wir das so lassen, oder einen Plan B machen. Wäre glaube ich besser", meinte Min-jae der dann aufstand und hinter das Sofa ging, wo der Spielteppich lag. Dort saßen Nio und Young-jun am Spielen.

"Nio kommst du, wir gehen nach Hause!", sagte er zu ihm. Ich drehte mich um, sah, wie Nio eigentlich gar nicht gehen wollte. Ich sah kurz in meine Arme. Noch immer schlief sie. Yoongi stand auf, nahm sie mir dann einfach ab. Ich wollte protestieren, aber das hätte mir in seinem Zustand zu nichts verholfen. Also ließ ich es einfach zu und saß dann wirklich völlig verloren auf dem Sofa.

Mit leerem Blick starrte ich an den Fernseher an.

"Man Jimin, ich will nicht streiten, aber bitte, ich bitte dich wirklich darum. Wenn du schon helfen willst, dann auch richtig", kam es von ihm.

Plötzlich sprang ich einfach auf. Allein schon aus dem Verteidigungs-Reflex heraus.

"Denkst du für mich ist das leicht Yoongi? Klar er ist dein Vater, aber er hat mir das Gefühl gegeben jemanden einmal wichtig zu sein. Er ist für mich selber wie ein Vater. Ich will ihn dir ach nicht wegnehmen, aber es ist schon schlimm genug, dass ich denjenigen verloren habe, der mir zum ersten Vaterliebe gab. Also bitte, mach dieses Scheiß Gefühl von Schuld nicht noch größer", sagte ich deutlich zu ihm. Ich nahm meine Beine in die Hand und lief einfach an ihm vorbei, raus aus dem Wohnzimmer und ging einfach hoch.

Ich wollte gerade niemand mehr sehen. Nicht mal Yoongi. Er vermisste Si-yang und das nicht gerade wenig. Die Schuldgefühle tragen mich die Tage hindurch und es tut einfach verdammt noch mal weh. Das Problem an der ganze war, dass Yoongi das nicht so ganz versteht.

Ich legte mich in das Bett auf meine Seite, auf die ich direkt zu laufen konnte und schmiss mich förmlich darein. Ich wollte nichts Hören, nichts Sehen, nicht Fühlen. Keine Ahnung warum ich so Depressiv bin, ich kann es mir selber kaum erklären.

Ich habe wirklich seit Tagen das Gefühl, einfach nur noch funktionieren zu müssen. Ich sollte nicht mehr leben, aber Hauptsache ich funktionierte. Das wollte doch auch Yoongi von mir. Dass ich funktionierte, um mich um die Kinder zu kümmern, wenn er in seinem Trainingsraum sich austoben konnte. Und was ist mit mir?

Was für eine tolle Ehe ich da eigentlich habe. An mir blieb alles hängen. Yoongi schaute auf sich selber und lässt mich mit allem zurück. Er siehst und spürt selber, dass mit mir etwas nicht stimmt, aber schaut er hinter die Fassade? Checkt nicht, was dahinter liegt.

Immer wieder frage ich mich, was steckt hinter dem allem, was mir und Yoongi die ganze Zeit widerfährt. Ich verstehe es einfach nicht.

Ich schwamm förmlich in meinem Meer. Bin ständig kurz davor, zu ertrinken. Aber ich halte mich gerade noch so über Wasser. Ich konnte spüren, wie jede kleine Welle mir das Wasser in den Mund spülte und mich immer mehr Wasser schlucken ließ. Jedes kleine Ding, was passierte, um mich weiter ertrinken zu lassen, war eine kleine Welle und es zog mich immer weiter in die Tiefe des Meeres.

Nur war die Frage. Hatte ich dann auch die Kraft, wieder an die Oberfläche zu kommen? Ich glaube nicht. Yoongi achtete seit Mi-gas Geburt nicht mehr so viel auf mich wie vorher. Klar, r sollte sich auch um andere Dinge kümmern, aber dennoch ist es nicht gerade toll manchmal so ignoriert zu werden.

Ich weiß ehrlich nicht, was zwischen uns passiert ist, aber die Liebe zwischen uns war irgendwie nicht mehr vorhanden. Doch sie war da, aber nicht mehr so stark wie anfangs und das machte mir Angst, dass ich Yoongi verlieren könnte.

Ich fiel immer mehr in ein Loch der Depression und er führte sein Leben weiter als sonst auch. Die Lieb zwischen und schwindet und keiner von und tat etwas dagegen.

Eine wirklich tolle Ehe.

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