Bloodelves

Kapitel 36

Ein blonder Elb trat vor. „Na wenn das nicht Legolas Thranduillion ist", sagte Didric mit einem kalten Lächeln, als er den Prinzen ansah, sein Messer immer noch an Daryas Kehle. „Und wenn das nicht Didric Marmic ist", erwiderte Legolas, ebenfalls etwas belustigt. Dann veränderte sich seine Mimik. „Und jetzt lass das Mädchen los, sonst...", er sprach die Drohung nicht aus, um Didric genug Raum zu geben, Sachen, die passieren könnten, zu interpretieren. „Ich würde eher sagen, lass mich gehen oder ich schneide ihre Kehle durch.", zischte er zurück, während er merkte, wie Darya vor ihm unruhig wurde. „Didric. Hier muss niemand sterben.", versuchte Legolas ihn zu beruhigen.
,,Bist du dir da wirklich sicher? Jetzt gerade, in diesem Moment würde ich vermutlich, wenn ich das Mädchen nicht hätte, von dir umgebracht werden!", knurrte Didric und bewegte das Messer ganz leicht an Darya Kehle. Diese schluckte kaum merkbar und spannte sich an. Seine einzige Hoffnung war es, dass sie ihm genug vertraute. Sonst würde das meiste hier schief laufen.
,,Didric. Lass dieses Mädchen los", sagte Legolas eindringlich.
,,Egal was du gemacht hast, das Mädchen ist unschuldig!"
Innerlich atmete Didric erleichtert aus. Anscheinend ging Legolas davon aus, dass die Halbelbin unschuldig war. Nun musste er es nur noch schaffen, dass man das auch weiterhin glaubte. Also musste sein Buff mit dem Dolch nur noch durchgezogen werden. Er hoffte, dass er keine seiner Drohungen wahr machen musste, denn er wollte Darya nicht verletzen.

,,Wie wäre es mit einem Deal: Ich lasse das Mädchen laufen und du mich?", schlug Didric mit einem teuflischen Grinsen vor.
Das Lächeln des Düsterwaldprinzen beunruhigte ihn.
,,Deal!", sagte Legolas und streckte die Hand nach Darya aus.
,,Du darfst gehen, wenn das Mädchen bei mir ist!"
Es fiel Didric schwer, Darya loszulassen, aber er tat es. Allerdings nicht ohne ihr ein kleines ,,Gut so" zuzuflüstern. Diese nickte ganz unmerklich und floh dann, ganz in ihrer Rolle als verängstigte Halbelbin, in die Arme ihres Retters. Dieser schaute sie eher verwirrt an und schob das tränenüberströmte Mädchen hinter seinen Rücken.
,,Ich lass dich gehen Didric", gab Legolas bekannt und blieb entspannt stehen. Mit einem letzten Blick zu Darya drehte er sich um und rannte los. Direkt in die Arme einer Wache.
,,Was soll das du Hurensohn!", schrie Didric wundbrand, wärend die Wache ihn festhielt und ihm seinen Dolch entwendete.
,,Du wolltest mich laufen lassen!"
,,Ich hab dich auch laufen lassen. Von den anderen Wachen hast du nichts gesagt", lachte Legolas und trat näher.

Da sprang Aliosh, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte und verwirrt von der Situation war, nach vorne, zwischen Legolas und Didric.
,,Was passiert hier gerade?", fragte er gefährlich leise.
,,Warum zum Henker weint Darya, als hätte jemand ihr Lieblingsbuch verbrannt und warum haltet ihr Didric fest?" Mit jedem Wort wurde seine Stimme lauter. Alle schauten ihn verwirrt an.
,,Ist das dein Komplize, Didric? Hast du mit seiner Hilfe das Mädchen entführt?", fragte Legolas fassungslos.
,,KOMPLITZE? ICH GIB DIR GLEICH KOMPLIZE!", rastete Aliosh aus und versuchte Legolas zu schlagen. Allerdings kam ihm eine weinende Darya dazwischen.
,,Aliosh, bitte hör auf zu schreien. Diese Elben wollen uns nur helfen!", weinte das Mädchen und zog ihn somit von Legolas und Didric fort.

Didric war erleichtert und sogar leicht gerührt, dass der Halbelb so für ihn eingesprungen war. Nun musste er nur noch für eine Ablenkung sorgen, damit Darya ihrem besten Freund die Situation erklären konnte.
Da kam ihm Legolas zuvor.
,,Erinnerst du dich noch an unsere Kindheit hier? Es war sogar der selbe Ort. Hier hast du mir einmal die Nase blutig geschlagen. Ich finde, dafür sollte ich mich jetzt revanchieren, nicht wahr?", grinste Legolas und rieb sich die Hände.
,,Du hattest es eben verdient!", knurrte Didric den Elbenprinz an.
,,Du auch", konterte Legolas trocken und schlug sehr schnell zu. Didrics Kopf flog nach hinten, Blut schoss aus seiner Nase.
,,Ups", grinste Legolas und wischte seine Faust an Didrics Klamotten ab.
,,Du kleines Arschgesicht!", schrie Didric, riss sich los und stürzte sich auf Legolas. Dieser allerdings war in einer deutlich besseren Position zurzeit und schaffte es, auszuweichen und Didric ein Bein zu stellen.
,,Zu langsam!"
Didric schlug hart auf dem Boden auf, Schmerz schoss durch seine Nase. Nun war sie definitiv gebrochen.
Allerdings konnte er durch seinen Stolz den unfairen Kampf hier mit einer Niederlage beenden. Also spuckte er die Erde aus und rollte sich an die Seite. Wenn einer unfair spielte, warum sollte er dann fair sein? Also nahm Didric eine Hand voll Erde hoch, sprang auf und klatschte die Erde in Legolas Gesicht.
,,Zu unaufmerksam!", zischte er in Legolas Ohr und trat gegen dessen Bogen. Dieser entspannte sich mit einem peitschenden Geräusch. Eine blutige Linie zog sich über Legolas Gesicht.
Fassungslos berührte dieser die Blutspur, schaute dann auf seinen zerbrochenen Bogen und schrie.
,,Führt diesen Abschaum ab!"
Die Wachen packten Didric und schleppten ihn mit sich.

Nach Didrics Kampf mit Legolas wurde Darya und Aliosh befohlen, Legolas zu folgen.
Darya Kopf war voller sorge um Didric, denn seine blutende Nase sah einfach nur schlimm aus. Aber auch die jetzige Situation überforderte sie. Warum hassten sich Legolas und Didric so?
Sie wurde durch Legolas aus ihren Gedanken gerissen.
,,Warum hat er euch entführt?", fragte der Elb ruhig. Seine Wunde hatte er mit einem Tuch abgedeckt, sodass kein Dreck reinkommen konnte.
,,Er hat uns mit schwarzer Magie oder so dazu gebracht, ihn aus Bruchtal zu befreien", erzählte sie mit gesenktem Blick.
,,Eigentlich nur mich, aber da ich mich nicht gut genug mit Schlüsseln auskannen, befahl er mir jemanden zu bringen, der es konnte. Danach ist meine Erinnerung wie ein schwarzes Loch. Als meine Gedanken zu sich kamen, waren wir schon weit von Bruchtal entfernt."
Aliosh nickte zustimmend.
Legolas nickte,
,,Also kennt ihr ihn nicht."
,,Bis vor kurzem kannten wir nicht mal seinen Namen", bestätigte Darya.
,,War noch jemand bei euch?"
,,Nein"
Beruhigt nickte Legolas und Darya spielte wieder das verzweifelte Mädchen.
,,Ist es jetzt vorbei? Sind wir frei?", fragte sie mit zitternder Stimme. Legolas nickte.
,,Aber ihr kommt dennoch erst einmal mit. Dann werdet ihr untersucht und könnt danach nach Hause zurückkehren", erklärte er ihnen.
,,Was passiert mit Didric?", fragte Darya ängstlich.
,,Der wird von meinem Vater verurteilt. Aber euch wird er nichts mehr antun können", beruhigte Legolas Darya, ihre Angst falsch verstehend. Denn Darya hatte nun Angst um Didrics Leben. Sie wusste, dass der Waldelbenkönig nicht friedlich war.

Der Palast der Waldelben war gigantisch und sehr... grün. Es schien sich nichts geändert zu haben, dachte sich Didric, als er durch die langen Gänge geschleift wurde.
Er ahnte, wo seine Reise enden würde, konnte sich aber sicher sein, dass nur er verurteilt werden würde. Darya, Aliosh und Tal waren in Sicherheit. Mit zusammengekniffenen Zähnen unterdrückte er einen Schmerzenslaut, als sein Gesicht Bekanntschaft mit einem Baumzweig machte.
Kurz darauf wurde er in einen weiten, gut durchleuchteten Raum geschliffen und unsanft auf eine bestimmte Stelle gestoßen.
Mit einem dumpfen Geräusch traf er auf den Boden auf. Trotz aller Proteste seines Körper stand er auf und klopfte sich den Dreck von den Klamotten ab.
Er erstarrte vor Hass, als er eine wohlbekannte Stimme hörte.Er schaute auf und traf auf Thranduils kalten Blick.
,,Es ist recht amüsant, dich an der Stelle stehen zu sehen, wo dein Vater einst starb, Prinz Didric!"

Boah ey Darya_Nyx DANKE! Du hast den großteil dieses Kapitels geschrieben also Danke danke danke!

Ich hoffe natürlich euch gefällt das Kapitel und viel Spaß beim lesen nachträglich ❤️