„Wer bist du?", war Aelia's erste Frage. Lyarra hatte diese Frage kommen sehen, wenn auch nicht direkt am Anfang. „Lyarra.", erwiderte das Mädchen und spielte mit einer ihrer roten Haarsträhnen „Nachname?" „Feuerklinge." Aelia stutze. Irgendwoher kannte sie den Namen doch, oder? „Wer sind deine Eltern, kleine?", erkundigte sie sich. „Das würd' ich dir sagen wenn du mich nicht kleine genannt hättest", gab Lyarra beleidigt zurück. „Hab ich dich verletzt? Tut mir leid. Also wer sind deine Eltern?" Aelia ahnte langsam, dass dieses Gespräch lange dauern würde. „Auch jetzt kann ich's dir nicht genau sagen. Ich kenn nur die Namen, mehr nich", murmelte Lyarra wobei man einen Hauch von bedauern in ihrer Stimme hören konnte. „Das tut mir leid aber weshalb bist du nicht bei den Blutelben aufgewachsen? Du bist doch eine Blutelbin." Aelia bemitleidete die kleine Diebin wirklich aber dennoch hatte sie noch sehe viele Fragen, auf die sie noch diese Nacht antworten wollte. „Woher soll ich das wissen? Meine Eltern waren halt nicht hier und darum war ich nicht hier. Wie sollte ein Kleinkind was verlassen wurde auch diesen Ort finden oder ein Zwerg der es aufgezogen hat?" „Ein Zwerg? Du wurdest von einem Zwerg aufgezogen?", fragte Aelia verwundert. „Genau. Von einem Zwerg Namens Frerin. Er starb in einer Schlacht im Jahre 2941 im dritten Zeitalter.", erzählte Lyarra während ihre Augen sich mit Tränen füllten. Obwohl sie sich nicht gut kannten nahm Aelia Lyarra in den Arm und überlegte. „2941... 2941 was waren da für Schlachten?" Sie schwieg eine Weile bis es ihr einfiel „Die Schlacht der fünf Heere! Dort ist er gestorben?" Lyarra nickte leicht und Aelia ließ sie los. „Was hast du gemacht als du erfahren hadt das er tot ist?", erkundigte sie sich. „Mir geschworen alle Elben zu töten. Er ist durch einen Pfeil von einem dämlichen Elbenprinzlein gefallen!" Wut blitze in ihren Augen und der Hass, mit dem Lyarra die Worte aussprach machte Aelia, wenn sie ehrlich war, Angst.
„Was hast du dann gemacht? Nachdem er gestorben ist?", fragte Aelia weiter. „Ich bin für ein halbes Jahr durch die Wildnis geirrt und habe versucht mich durchzuschlagen." „Was ist dann passiert?" „Ich rede nicht gerne darüber und du würdest geschockt sein. Also denke ich, ich sollte ein Jahr in meiner Erzählung überspringen", sagte Lyarra, das Gesicht vor Schmerzen verzogen als sie an das wohl schlimmste Jahr ihres Lebens dachte. „Ich würde gerne wissen was passiert ist in dem Jahr-", setzte Aelia an. „NEIN!", brüllte Lyarra wütend und wich etwas von ihr zurück „Ich will nicht darüber reden", fügte sie etwas leiser hinzu. Überrascht musterte Aelia sie, nickte dann aber. „Wie alt bist du überhaupt? Du siehst noch sehr jung aus", sagte sie nach längerem schweigen. „Du willst es vermutlich nicht glauben aber ich bin fünfzehn." Schwankend richtete sich Lyarra auf und stolperte auf die Gitterstäbe zu. Sie umklammerte zwei Stäbe wie ein kleines Kind sein Stofftier wenn es Angst hat. „Das ist sie auch", murmelte eine Stimme tief in Aelia's inneren „Ein kleines Kind was Angst hat." „Reicht es für heute mit Fragen? Ich bin müde", murmelte Lyarra und gähnte. „Fast, ich habe noch zwei.", erwiderte Aelia und stand ebenfalls auf. Lyarra taumelte langsam auf sie zu. „Beeil dich", bat sie und ließ sich auf den Boden sinken. „Wie bist du zu deiner Brandmarke gekommen?", lautete Aelia's erste Frage. „Ich war dumm. Hab versucht was zu klauen. Von einer Stadtwache. Wurd natürlich erwischt und bin nicht schnell genug gerannt" „Aber niemand würde ein Kind brandmarken!", rief Aelia entsetzt. Langsam schob Lyarra ihren Ärmel hoch und sah auf das vernarbte D an ihrem Handgelenk. „Hast recht, ich wette ich hab mir den Schmerz und die Narbe eingebildet", sagte sie nach längerem schweigen. „Träum ruhig weiter, Aelia."
„Wenn du damals erwischt wurdest, hast du sicher daraus gelernt und klaust nichtmehr oder?", meinte Aelia nachdem sie einige Minuten überlegt hatte. Zu ihrer Überraschung brach Lyarra in schallendes Gelächter aus. „Natürlich klaue ich noch! Was denkst du denn?" Kurz überlegte die Heilerin „Wer hat dich ausgebildet?" Lyarra's Lachen verstummte. „Ich muss es dir sagen oder?" „Ja." Ein seufzen kam über die Lippen der Diebin. „Der geschickteste Dieb der je gelebt hat, Scipio Morgenstern." „Scipio Morgenstern?", echote Aelia verwirrt „Der legendäre Krieger der alleine Scharen von Orks besiegt, der Mann der einen Drachen reitet, besser schießt als jeder Elb, leiser ist als jeder Hobbit? Der Scipio Morgenstern?" „Ja, der Scipio Morgenstern.", antwortete Lyarra lächelnd. „Übrigens hast du einige Sachen vergessen." „Seit wann hat er dich ausgebildet? Hat nur er dich ausgebildet? Und wo?" „Er bildet mich aus seit ich ungefähr neun bin. Und nein, mir haben noch andere von seinen Leuten etwas beigebracht. Und wo, dass ist ein Geheimnis." Vollkommen durcheinander von den vielen Informationen öffnete und schloss Aelia den Mund. „Mehr Fragen und Sachen für den Ausbruch klären wir morgen.", bestimmte Lyarra „Ich will schlafen."
Was haltet ihr von Lyarra's Geschichte? Und würdet ihr gerne mehr von Scipio erfahren?
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Bloodelves
FantasyDie Elbenvölker haben sich Ende des zweiten Zeitalters geschworen die Blutelben zu vernichten. Sie brachten die Blutelben auf die brutalste Art um. Anfang des dritten Zeitalters sind Blutelben für alle eine Legende aus Liedern geworden, nur nicht f...