Kapitel 31

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„Wo zur Hölle sind wir?", fragte Aydan genervt. Schon seit mehr als einer Woche, vielleicht sogar zwei, führte Lyarra sie unfassbar verwirrende Wege quer durch Wälder und Berge. Aktuell führte Lyarra sie einen engen Pfad entlang. „Bald da.", erwiderte die Diebin augenrollend und lenkte das Pferd ein kleines Stück nach rechts. Nach einer Weile standen sie vor einer Wand und Lyarra sprang vom Pferd. „Absteigen und Augen zu.", befahl Lyarra. Langsam stiegen die beiden anderen Blutelben ab und schlossen die Augen. Nachdem Lyarra sich versichert hatte, das die beiden wirklich nicht hinsahen lief sie zur Wand und trat dann auf einen Stein. Aelia und Aydan schrien als der Boden unter ihnen weg viel. „Was passiert hier?!", kreischte Aelia während sie das Gefühl hatte niemals aufzuhören zu fallen. „Oh beruhig dich der Aufprall wird nicht wehtun.", rief Lyarra, offensichtlich war diese weit entfernt. „Aufprall?!", schrie nun auch Aydan erschrocken. Wenige Sekunden später viel er in eine seltsame Masse und diese Masse... lebte. Er kreischte angewiedert. „Shhh Dummkopf wir wollen doch nicht von Erdwürmern verdaut werden!" Er sah wie Lyarra auf diesen... Würmern auf ihn zustapfte. „W..was ist das?!", fragte er angewiedert. „Erdwürmer. Eine ziemlich seltene Art. Sie sind riesig und glitschig und wenn du sie weckst zerquetschen sie dich bis alle deine Knochen brechen." Es schien der Diebin spaß zu machen, ihm angst einzujagen. „Aber komm, wir müssen Aelia unter diesen Schleimhaufen wiederfinden."

Die Heilerin zu finden war leichter als beide sich vorgestellt hatten. Sie fanden die Elbin angewidert schimpfend auf einem der Würmer sitzen. „Komm schon, wir wollen hier doch nicht sterben." Lyarra hielt ihr die Hand hin doch Aelia stand ohne Hilfe auf und... viel zurück in den Schleim. „Achtung rutschig.", warnte Lyarra lachend. Aydan hielt Aelia die Hand hin und nach kurzem zögern ließ diese sich von ihm auf die Beine ziehen. „Seit ganz leise. Ich weiß nicht wie's bei euch ist aber ich hänge an meinem Leben." Vorsichtig lief Lyarra vor und führte die beiden über die Würmer. Diese regten sich leicht doch schienen kein Interesse daran zu haben die Eindringlinge zu zerquetschen. „Was machen wie überhaupt hier?!", zischte Aelia aufgebracht. „Nun ja, eine Abkürzung nehmen. Zwar gefährlich aber definitiv kürzer. Zudem...", Lyarra sprang von dem letzen Wurm auf den kalten Steinboden „War ich mir sicher, dass ihr keine Erdwürmer kennt." Sie wartete auf beide und führte sie dann durch einen kleinen, engen Gang. Die Wände waren grob gegraben, Wasser tropfe von den Decken und es gab stellen wo sie auf allen vieren den Gang entlang krabbeln mussten, so tief war es. „Wie lange bleiben wir hier drinnen?", erkundigte Aydan sich nach einer Weile. „Lange. Stell dich auf ein paar Stunden ein wenn ich mich nicht verlaufe" „Sehr schön zu wissen, dass du dich vielleicht verläufst", grummelte Aelia. Lyarra ignorierte sie und lief weiter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb sie stehen. „Macht nochmal die Augen zu", befahl sie. „Fallen wir schon wieder auf Erdwürmer?", fragte Aydan misstrauisch. Als die rothaarige den Kopf schüttelte schlossen die beiden, wenn auch recht wiederwillig, die Augen. Er hörte ein metallisches Klicken und er spürte wie es heller wurde. Jemand, Aydan vermutete stark, dass es Lyarra war, nahm ihn an der Hand und zog ihn vorsichtig mit. Er stieß gegen etwas. „Aua!", schimpfte er und rieb sich die Stirn „Kann ich meine Augen wieder aufmachen?" „Ja klar." Er öffnete die Augen und schloss sie direkt wieder. „Ahhh hell!", fluchte er. Aelia schien es nicht besser zu gehen, sie fluchte ebenfalls erschrocken. „Hm hätte vielleicht sagen müssen, dass wir draußen sind", überlegte die Diebin. Vorsichtig öffnete Aydan ein Auge und sah sich um. „Was zur Hölle- wo?! Wie?! Was?!", stammelte er verwirrt. Ein belustigtes grinsen umspielte Lyarra's Lippen. „Nun, wir sind fast da. Folgt mir und geht nicht vom Weg ab, hier sind fallen." Sie orientierte sich eine Weile und führte ihre Begleiter dann auf einen schmalen Pfad der in einen Wald führte. Erstaunt sah Aydan sich um. Es war wunderschön, fand er. Die Bäume hatten dicke Stämme und rötliche Blätter, es lag eine dünne Schneeschicht, Vögel zwitscherten. Aelia schien den gleichen Gedanken zu teilen denn sie hauchte: „Es ist wunderschön hier." „Wartet erst bis ihr das ganze hier im Sommer seht.", wiedersprach Lyarra lächelnd. Ein Pfeil sirrte knapp an ihrem Ohr vorbei und blieb im Baum neben ihr Stecken. „Daro! Man ennas?!", rief eine Stimme. Lyarra sah auf den Pfeil, dann nach oben auf einen Baum wo drei verhüllte Gestalten hockten. „Tja Kian, jetzt ist wohl dein Pfeil verbogen", lachte sie „aber wenn du dich konzentriert hättest, hättest du vielleicht sogar den Baum da hinten getroffen." „Ich glaube er wollte dich treffen", merkte eine Gestalt an. „Ach was", Lyarra rollte mit den Augen. „Dürfte ich jetzt bitt weiter? Ich muss zu Scipio." „Ein ‚ich freue mich meinen besten Freund wiederzusehen, ich erkläre dir später wo ich drei Monate war' zu sagen ist wohl schon wieder zuviel verlangt", grummelte die Gestalt in der Mitte. „Oh du kommst drüber hinweg.", schnaubte Lyarra. Dann ging sie weiter auf ein großes Tor zu und bedeutete Aydan und Aelia ihr zu folgen.

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