Kapitel 13

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Nach einer Weile löste Nummer sieben die Fesseln von Aydan und der Junge viel erschöpft zu Boden. Er war sogar zu erschöpft zu stehen und Nummer sieben sah es nicht als notwendig ihn die Füße zu fesseln. Stattdessen lief er zu einer Ecke und brachte Aydan eine Wasserflasche. „Tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Ich muss es tun", entschuldigte er sich und wischte sich Blut von der Unterlippe. „Und danke, dass du mit deinen Ellenbogen ins Gesicht geschlagen hast." Von Aydan kam ein leises Knurren und Nummer sieben ging zu einer Tür, die in die Wand eingelassen war. Kurz kramte er in seiner Tasche nach einem Schlüssel, fand diesen dann und schloss die Tür auf. Dahinter befand sich sein Zimmer, in das er ging und die Tür hinter sich schloss.

Sein Zimmer war klein, sehr klein aber immerhin hatte er ein Bett. Ein kurzes schnipsen Seinerseits und ein Wyrrlichr tauchte über seinen Fingerspitzen auf. Es war zwar nur eine kleines Licht, nicht viel größer als ein Glühwürmchen aber es reichte um den Raum zu erhellen. Ein Fenster gab es nicht. Nummer sieben fragte sich, wann er das letze mal frische Luft geatmet hatte oder die Sonne gesehen hatte. Er kannte die Antwort nicht. Nur eins war sicher, es war zu lange. Langsam ging er zum Waschbecken und wusch sich die blutigen Hände. Rote Spritzer landeten auf seiner verdrecken Kleidung und auf dem Spiegel. Stöhnend nahm er ein schmutziges Hemd vom Boden und wischte damit den Spiegel sauber.

„Schau nicht so", blaffte Nummer sieben sein Spiegelbild an und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Dann lies er sich auf sein Bett fallen und befahl dem Wyrrlicht mit einem schnipsen heller zu werden. Kurz zögerte er, öffnete dann aber eine versteckte Tür in der Wand und zog ein Buch heraus. Als er vor langer Zeit in die Folterkammern gebracht wurde, musste er alles Abgeben was er hatte. Alles, auch seine Erinnerungen an die Außenwelt sowie seinen Namen. Trotzdem hatte er dieses Buch für sich behalten und in seinem Zimmer versteckt. Nur dadurch besaß Nummer sieben die Kraft alles über sich ergehen zu lassen, er wollte seinen Namen nicht vergessen und auch nicht die Schönheit der Außenwelt oder der Magie. Zwar hatte er noch Dämonenmagie, aber er konnte diese nicht benutzen ohne das der Kommandant es bemerkte. Nummer sieben umklammerte mit seinen schmutzigen Fingern das Buch und spürte wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Sofort sprang er auf und lief zum Waschbecken. Dann spritze er sich kaltes Wasser ins Gesicht um die Tränen zurückzuhalten. Sein Spiegelbild sah ihn an. Ein junger Mann, abgemagert, schmutzig und mit geröteten Augen die schon lange ihren Glanz verloren hatten, sah ihn direkt in die Augen. Er sah sich selbst direkt in die Augen ohne die Wunden und das Blut in seinem Gesicht zu bemerken. Ärgerlich Ohrfeigte Nummer sieben sich. Er weinte nie, Nummer sieben weinte nie. Doch als er Abends im Bett lag und die Schmerzensschreie von anderen ihn wieder vom schlafen abhielten, weinte Nummer sieben.


Habt ihr Lust mehr von Nummer sieben zu erfahren? Und habt ihr etwas was ihr von ihm wissen wollt? Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 😊

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