Bloodelves

Kapitel 12

So kam es, dass Darya mit einem Blutelb und einem Dieb aus Bruchtal ritt. Sie hoffte darauf, dass niemand sie oder Didric erkannt hatte. Bei Aliosh war sie sich sicher, er musste erkannt sein worden. Mit seiner dunklen Haut war er ein Elb, den man überall erkannte. Die meisten sagten sogar, dass er kein Elb seie, was allerdings nicht stimmte. Aber vielleicht war dies der Grund, warum er sich nicht wie die meisten Elben verhalten wollte, überlegte Darya weiter. „Was überlegst du?", fragte Aliosh der sein Pferd neben sie gelenkt hatte. „Ich überlege warum du nicht normal bist", gab Darya ihm die ehrliche Antwort. „Wie nicht normal?! Meinst du weil ich eine andere Hautfarbe habe?", erkundigte Aliosh sich während sein Lächeln langsam verschwand. „Nein, nein nicht deswegen", wehrte sie ab „Ich meine warum du so bist... wie beschreibe ich das am besten?" Sie strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Warum ich nicht so wie die anderen Elben aus Bruchtal bin? Nett, höflich, niemals Regeln brechen, immer in Höflichkeitsfloskeln sprechen, gebildet?", versuchte Aliosh ihren Satz zu beenden. „Ja genau... warum bist du nicht so?", fragte sie. „Weil ich nicht so dumm bin", sagte Aliosh kalt „Es ist total langweilig so zu sein, außerdem-" Er brach ab und sah zu Didric als wollte er, dass der Mann seine Meinung dazu sagte. „Naja, ich fände es auch langweilig ein typischer Elb zu sein der den Geschichten, die am Feuer erzählt werden, entspricht", erklärte dieser nun „Aus welchem Grund auch immer Aliosh so ist wie er ist, ich finde es lustig." Darya wusste, das es noch einen Grund gab und nicht nur das Aliosh das Leben sonst langweilig finden würde. Alle schwiegen eine Weile, dann begann Didric leise ein altes Lied zu singen:„

Der rote Mond hervorgebracht, 

ein Elb von dunkler Macht. 

Verstoßene ihrer eigenen Art, 

wurden verdrängt kalt und hart.

Sie leben nun an dunklen Ort, der

 Frieden ist schon lange fort.

Sie starben in Massen 

und lernten die Welt zu hassen.

Drum merke dir, 

alles was ich schreibe hier 

Siehst du Tränen dunkelrot, 

dann lauf schnell, sonst bist du tot.

*******************************************

Während Aydans Blut ihm über Hand rann, starrte er dem Jungen direkt in die Augen. Schmerz spiegelte sich in seinen Augen wieder und der Folterknecht empfand etwas wie Mitleid für ihn. Ein völlig neues Gefühl seinerseits. „Du Nummer sieben", schnauzte ihn der andere Folterknecht an „Du machst hier weiter! Wir gehen zu den anderen!" Nummer sieben nickte stumm, zu Wiedersprechen wäre für ihn lebensmüde. Laut den Schritten und der Tür, waren Nummer eins und Nummer drei nach draußen gegangen. „Aydan", sagte Nummer sieben bevor er von einem Hustenanfall geschüttelt wurde. „Warum redest du mit mir?",zischte der angesprochene wütend. „Weil ich Lust darauf habe... und weil ich weiß, dass du unschuldig bist." Nummer Sieben ging einen Schritt zurück und sah den gefesselten Jungen vor sich an. Er hatte ihn übel zugerichtet, wusste aber das er weiter auf ihn einschlagen musste.

 „Tut mir leid", sagte er mit einem schiefen Grinsen und ballte die Faust. Ein Schmerz durchzuckte seine Fingerknöchel als er die Nase von Aydan traf. Blut spritze aus seiner Nase, wie aus einer überreifen Tomate. Ein erneuter Schlag traf Aydan in der Magengrube. Nummer sieben hatte diesen Schlag als leicht empfunden, jedoch sah Aydan so aus als würde er sich gleich übergeben. Wütend blinzelte Aydan die Tränen weg während Nummer sieben seine Finger knacken ließ und erneut zuschlug. Seine Fingerknöchel brannten während er zuschlug. Auf einmal spuckte Aydan ihm einen Schwall Blut ins Gesicht. „Das musste nicht sein", sagte Nummer sieben und wischte sich angewidert das Blut aus dem Gesicht „Ich hatte schon davor verstanden, dass du mein Boxsack warst." Etwas rotes Tropfte von Aydans Kinn und Nummer sieben überlegte ob es Blut oder eine Träne war. 

Das Lied was Didric singt, ist nicht mein Original. Eine sehr gute Freundin hat den großteil davon geschrieben. Und was haltet ihr von Nummer sieben?