Es dauerte einen Moment, einen viel zu langen Moment, bis der Fremde sich dazu entschloss mir zu folgen. Fast war ich versucht gewesen, die Tür wieder zu schließen, doch ich konnte ja nicht ignorieren, dass ich mir bereits am Morgen Gedanken um ihn gemacht hatte und er womöglich die Nacht ohne meine Hilfe nicht überleben würde. Naja und ein Mörder war ich eben nicht.
Wir sprachen nicht miteinander und er folgte lediglich meinem Beispiel, sich den schweren, nassen Klamotten zu entledigen und stand dann in einem grauen Rollkragenpullover und dunkelblauer Jeans vor mir. Nachdem er sich die grüne Mütze, welche mir bereits am Vortag aufgefallen war, vom Kopf gezogen hatte, kamen dunkelbraune Locken zum Vorschein. Diese waren komplett durcheinander und nicht einmal sein kurzes Schütteln konnte sie wieder zurück in Form bringen.
Ich nickte die Treppe nach oben und nachdem der Fremde Keyla einen kurzen Blick geschenkt hatte, woraufhin die Hündin ihn erneut nicht gerade freundlich angeknurrt hatte, folgte er mir mit leisem Schritt ins Gästezimmer.
Das Bett war nicht bezogen, da Lottie und meine Mum mich schon eine Weile nicht mehr besucht hatte, weswegen ich aus der Kiste einen Bettbezug und ein Laken holte. In dieser Zeit war der Lockenkopf verschwunden und kam mit einem Rucksack wieder, welchen ich vorhin gar nicht bemerkt hatte und packte wie selbstverständlich ein paar Klamotten aus, die er sogleich im Schrank verstaute. Ich verdrehte daraufhin nur die Augen, hätte fast schon was zu dem nicht vorhandenen 'Dankeschön' seinerseits gesagt, jedoch verkniff ich es mir die Stille zwischen uns als Erster zu brechen. Und da ich ganz schön hartnäckig sein konnte, was scheinbar auf Gegenseitigkeit beruhte, könnte dieses Spiel noch eine Weile anhalten.
Die Hündin stand unsicher und auf keinen Fall begeistert im Türrahmen des Gästezimmers herum, welches sie partout nicht betrat. stattdessen folgte sie dem Fremden mit strengen Blick und blieb auch noch an ihrem Platz, als ich den Raum wieder verließ und in die Küche ging, um ein wenig von der eingefrorenen Suppe für uns beide heiß zu machen.
Nach einiger Zeit hörte ich vorsichtige Schritten die sich durch mein Haus bewegten und von aufmerksamen Tapsern der Hundepfoten verfolgt wurden. Auch wenn ich versuchte unauffällig zu sein, wagte ich doch ab und zu einen Blick und konnte den Lockenkopf erkennen, wie er seine Jeans mit einer karierten Hose getauscht hatte und nun durch die Räume schlich, welche er sich genau ansah. Vor meinem Kamin blieb er ein wenig länger stehen und augenblicklich fragte ich mich, ob er die letzten Tage wohl sehr gefroren hatte, dann verteilte ich einen Teil der Suppe auf zwei Teller und stellte ihn auf den Küchentisch.
Nach einem Räuspern schien auch er das Signal bekommen zu haben und setzte sich gegenüber von mir an den Tisch, ehe wir stillschweigend unsere Suppe aßen und dem Radio im Hintergrund zuhörten.
Es war seltsam, dass ein anderer Mensch hier war, als Lottie, Mum oder Joe. Tatsächlich war dies noch nie der Fall gewesen und das seltsame Gefühl in meinem Bauch half mir nicht dabei, mir meiner Entscheidung sicherer zu sein. Stattdessen merkte ich nun doch, ganz im Gegensatz zu unserer ersten Begebung, wie meine kalten Hände schwitzig wurden und sich mein Magen umdrehte, weswegen ich den Rest meiner Suppe stehen ließ und ohne ein Wort aufstand.
Wie von selbst trugen mich meine Beine zum Klavier im Wohnzimmer, an welchem ich mich niederließ und anfing eine altbekannte Melodie zu spielen. Leise summte ich dazu, schloss meine Augen und versuchte mich so weit wie möglich von diesem Ort wegzudenken, als plötzlich zwei andere Hände dazukamen und den unterstützenden Part spielten, als hätten wir beide noch nie etwas anderes gemacht.
[...]
Sie halten sich stark ans schweigen... vielleicht hat das gemeinsame Spielen ja geholfen? 👀
Was denkt ihr, wer bricht die Stille? Stimmt gerne einmal ab 🥰♥️
♡Louis♡
♥︎Harry♥︎
Vielen Dank fürs lesen und lots of love xx
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Lost in the snowstorm ❅ Larry Stylinson
Fanfic❅ Als Kurzgeschichte deklariert, da die Chapter immer nur eine Länge von 500-700 Wörtern haben ❅ Louis lebt mit seiner Hündin Keyla alleine in den Bergen, die diesen Winter jedoch von einem starken Schneesturm heimgesucht werden. Eines Tages steht...