❅ Kapitel Sechs ❅

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Ich glaube, dass beim Update von letzter Woche Freitag leider etwas schief gelaufen ist und einige von euch keine Benachrichtigung bekommen haben :( Vielleicht schaut ihr noch einmal nach, bevor ihr hier lest xx


** Triggerwarning: Erwähnung von Tod**


Unsere Finger strichen die letzten Tasten und die Stille, die darauf folgte, dröhnte fast in meinen Ohren. Ich schluckte und versuchte so vergebens das dumpfe Gefühl in meiner Kehle loszuwerden, als ich bemerkte, dass auch mein tiefes aus- und einatmen nicht half. Erst recht nicht, als er sich plötzlich neben mich setzte und sein Oberschenkel aufgrund des kleinen Hockers sofort meinen berührte.

"Es tut mir Leid, dass ich so unfreundlich war."

Die Stimme, welche mir schon gestern als sehr angenehm aufgefallen war, löste die Stille und doch schaffte ich es nicht ihm meinen Blick zuzuwenden. Im Gegenteil; mein Kopf senkte sich noch ein ganzes Stück und ich fing nervös an meine Fingerknöchel zu knacken, da räusperte sich der Fremde und legte so einen Startschuss für die nächsten Worte hin.

"Du hattest Recht, ich hätte mich vorher informieren sollen. Ich bin einfach blind der Route gefolgt, die meine Frau eigentlich für uns beide geplant hatte und wollte auf keinen Fall, dass sich daran auch nur eine Sache ändert. Naja... und jetzt hocke ich hier und mein kompletter Zeitplan ist durcheinander. Da hätte ich auch darauf verzichten können, in den Bergen fast zu erfrieren." Er wartete einen Moment, schien zu bemerken, dass ich nichts darauf sagte und sprach einfach weiter. "Das du mir etwas rausgestellt hast, hat mir wirklich unglaublich geholfen und ich verspreche dir, dass ich nicht länger bleibe als ich unbedingt muss. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag mir Bescheid. Wir haben wirklich einen unsagbar schlechten Start hingelegt aber wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich gerne noch einmal von vorne anfangen. Ich heiße Harry."

Bei der Erwähnung seines Namens sah ich auf und konnte in das Grün sehen, welches, nun wo es nicht mit Wut gefüllt war, einem glatt den Atem rauben konnte. Ich merkte, dass er auf eine Antwort wartete, jedoch schien er ohne Eile zu warten. Er ließ es zu, dass mein Blick über jede Faser seines Gesichts fuhr und lächelte sanft, als ich nach einiger Zeit nickte.

"Ich bin Louis. Das ist Keyla." Ich zeigte auf die Hündin, dessen Körpersprache ein wenig offener geworden war. Mir war bewusst, dass sie dies aufgrund der sich verändernden Stimmung tat, jedoch überraschte es mich jedes Mal aufs Neue, wie sensibel sie diesbezüglich war. Nun traute sie sich sogar, ein wenig näher zu Harry zu laufen und an ihm zu schnüffeln. "Wieso ist deine Frau nicht mit dir auf der Reise?"

Die Gesichtszüge des Lockenkopfes wurden traurig und auch sein Lächeln legte sich etwas, da seufzte er und fing an, eine leise Musik auf dem Klavier zu spielen. Sie füllte den Raum und löste das ungute Gefühl in meinem Bauch, nur um eine wollige Wärme zu hinterlassen. Und das sogar, obwohl mein Thema wohl unangebracht gewesen war und Harry mit unschönen Gedanken zurückgelassen hatte.

"Sie ist leider letztes Jahr verstorben. Der Krebs hat sie mir genommen."

"Mein Beileid."

"Danke. Es hilft mir... diese Reise, weißt du? Es gab Gründe weswegen sie diese Orte sehen wollte und an allen, wo ich bisher war, konnte ich genau erkennen was diese Gründe waren." Ich nickte auf seine Aussage hin und dachte, dass hiermit das Gespräch beendet wäre, doch dann schenkte er mir wieder seinen Blick. "Lebst du hier wirklich alleine?"

"Nein, Keyla wohnt mit mir hier." Als sein Gesichtsausdruck skeptisch wurde, bekam ich sofort das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen. "Ich möchte es so. Um ehrlich zu sein, bist du nicht der einzige Mensch mit dem ich nicht klarkomme. Eigentlich sind es so ziemlich... alle Menschen." Ich räusperte mich unbehaglich und stand von dem Hocker auf, um etwas auf Abstand gehen zu können. "Ich lasse dir ein Bad ein, dann kannst du dich mal richtig aufwärmen. Sieh dich ruhig noch etwas ... um."

Ohne seine Antwort abzuwarten drehte ich mich auf der Stelle um und lief die Treppe nach oben, um mich ins Badezimmer zu begeben. Das war genug Austausch gewesen, eigentlich für ein halbes Jahr. Doch mir wurde bewusst, dass ich in den kommenden Tagen womöglich noch viel mehr davon haben würde und bei dem bloßen Gedanken daran, wurde mir schwindelig.

Worauf hatte ich mich da nur eingelassen?

[...]

Eure Vermutung war richtig; Harry ist zuerst über seinen Schatten gesprungen 👀

Mal sehen, wie es Louis in den kommenden „Tagen" mit Harry ergehen wird... und wen die beiden noch so kennenlernen 🥰

Vielen Dank an alle die noch dabei sind und den Weg der beiden mitverfolgen ♥️

Lots of love xx

Lost in the snowstorm ❅ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt