❅ Kapitel Achtzehn ❅

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Einen Moment blieb ich noch an meinem Auto stehen, dann atmete ich tief durch und folgte Harry ins Haus.

Der Lockenkopf war bereits dabei die Hündin zu begrüßen, die sich wie Bolle freute das er wieder da ist. Zumindest so lange bis sie mich erkannte und ihn deswegen stehenließ. Harrys darauf folgendes Schmollen kommentierte ich mit einem Lächeln, kraulte Keyla hinter den Ohren und konnte beobachten wie der Lockenkopf die mitgebrachten Lebensmittel in der Küche verstaute.

"Brauchen wir irgendwas?" Verwirrt sah ich auf und begegnete den grünen Augen, die mit keinem Stück Unsicherheit ausstrahlten und mir somit die Sorgen nahmen, dass es zwischen uns jetzt seltsam werden könnte. "Na, für den Film. Du hast doch gesagt wir schauen ihn?"

Ahja, das hatte ich.

"Worauf hast du Lust? Ich habe noch Popcorn... wenn du möchtest?"

Harry nickte mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und so stand ich vom Boden auf und folgte ihm wieder in die Küche. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte heizten wir auf dem Gasherd das Kokosöl auf und sobald Harry mit einem "Oops" ein paar zu viele Popcorn in den Topf gefallen waren, mussten wir einige verbrannte entsorgen, bevor es uns aufs Sofa zog.

"Kennst du den Film wirklich noch nicht?", fragte ich verwundert und legte die DVD ein, die schon viel zu viele Male abgespielt worden war.

"Nein, meine Frau war kein Fan von Liebesfilmen. Der Einzige, den sie mit mir geguckt hat, war 'Wie ein einziger Tag'. Naja... sie hat Rotz und Wasser geheult, wahrscheinlich wollte sie deswegen nie wieder einen mit mir gucken."

Schmunzelnd ließ ich mich, mit etwas Abstand, neben Harry auf das Sofa fallen. Keyla hingegen hatte es sich vor dem Kamin bequem gemacht, weswegen ich mir ein Kissen schnappte und dieses umarmte, direkt nachdem ich auf den Play-Button gedrückt hatte.

Da ich den Film bereits in und auswendig kannte, hatte ich währenddessen genug Zeit mir über das Gedanken zu machen, was eben fast geschehen war. Und auch darüber, was es zu bedeuten hatte. Und darüber, was ich fühlte und das ich mit Harry sprechen musste. Nur wusste ich wirklich nicht, wie ich dieses Gespräch anfangen sollte.

Erst die Szene auf der Bank zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Die brechende Stimme, sobald er sie bat ihm eine Antwort darauf zu geben, was er tun soll. Ihr Schmerz, weil sie wusste das er gehen musste und sie ihn aber nicht gehen lassen wollte.

Unmittelbar schossen mir Tränen in die Augen, die mir kurz darauf über die Wange liefen. Tatsächlich war mir dies vor anderen noch nie passiert, aber ich konnte mir leicht erklären wieso meine Dämme gebrochen waren; Überforderung. Sie hatte dafür gesorgt, dass ich nicht wusste wo mir der Kopf stand und mir nun eine Angst zeigte, die ich noch nie vorher gefühlt hatte.

Ich wollte nicht das er geht.

"Louis?" Harry's Stimme erfasste mich erst, nachdem er ein paar Mal meinen Namen gesagt haben musste und tatsächlich drehte ich mich zu ihm. Sorge spiegelte sich in seinem Blick, da rutschte er näher zu mir und legte seine Hand an meine Wange. "Was ist los?"

Er erkannte ganz offensichtlich, dass ich nicht aufgrund des Films weinte und es überraschte mich, dass ich für ihn nach so wenigen Tagen bereits ein offenes Buch war. Das war auch der Grund, wieso ich mich ihm so nahe fühlte. Und verbunden.

"Ich kann nicht-", fing ich unter Schluchzern an und schüttelte wild den Kopf, trotzdem blieb seine Hand auf meiner Wange. "Ich mag das du hier bist."

Auch wenn es nicht die genauen Worte waren, hatte ich es endlich geschafft etwas in diese Richtung auszusprechen und Harry schien für einen Moment ganz verwundert. Doch dann schaltete er, nahm die Hand von meiner Wange und griff dann nach dem Kissen vor meinem Bauch, um es hinter sich zu legen und mich in seine Arme zu ziehen.

Diese Art von Nähe war ungewohnt; Umarmungen kannte ich nur von meiner Familie und meinem ersten Freund. Aber wie so ziemlich alles was ich mit Harry erlebte, fühlte es sich einfach wundervoll an. Noch nie hatte ich so viel Sicherheit gefühlt - es war wie, als wäre Harry meine eigene kleine Höhle. Gebaut aus Kissen und Decken, gefüllt mit dem allerliebsten Duft.

"Ich auch", hatte er nach einer Weile gesagt, zwar leise, dennoch erreichte es mich. Und obwohl es nicht im Ansatz an meine Erkenntnis heran reichte, beruhigte es mich für diesen Moment.

Schlussendlich war es meine Hand gewesen, die sich nach dem Lösen der festen Umarmung auf seine Wange legte. Mein Blick der fragend wurde und so nach der Erlaubnis suchte, etwas zu tun, was ich seit vielen Jahren nicht getan hatte und auch nicht erwartet hatte, jemals wieder zu tun.

Doch Harry antwortete nicht.

Stattdessen lächelte er nur sanft, legte seine Hand in meinen Nacken und küsste vorsichtig meine Wange - und damit die darauf liegenden Tränen weg.

Den Atem anhaltend schloss ich die Augen, versuchte durch meinen erhöhten Puls nicht in Ohnmacht zu fallen und spürte wie sich seine Lippen, Millimeter für Millimeter, den Weg über meine glühende Haut suchten - bis hin zu ihrem Gegenstück.

[...]

Omg - it's happening 👁️👄👁️

Das Chapter ist schon länger geworden als 700 Wörter - im nächsten gehen wir mehr auf den Kuss ein... versprochen 🤭♥️

Ein kurzer Blick hinter die Kulissen: Ich hatte erst stehen, dass Louis sagt „Ich möchte nicht das du gehst"... habe mich dann aber dagegen entschieden, weil es sich nicht richtig angefühlt hat, dass Louis sich so 'verletzlich' macht 🤔 Wie ist eure Meinung dazu?😯

Ich wünsche euch eine schöne Woche - Danke an alle von euch die noch hier sind und für die unglaublich vielen, lieben Kommentare unter dem vorletzten Kapitel ♥️

Lots of love xx

Lost in the snowstorm ❅ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt