❅ Kapitel Neunundzwanzig ❅

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Ich merkte das mein Kopf wie ein Computer arbeitete. Ein Computer, der kurz vor einem Systemabsturz stand, welches nicht zu verhindern schien, egal welchen Profi man davor setzen würde.

"Du musst gehen", war das Einzige was ich sagen und wiedergeben konnte. Das Einzige, was in meinem Kopf war, nachdem er mir all die Gründe genannt hatte, weswegen er nicht bei mir bleiben konnte. Das Einzige was mich gerade davon abhielt mich noch verletzlicher zu machen, indem ich ihn noch mehr in mein Leben lasse.

"Würdest du wollen das ich bleibe?"

"Du hast gesagt-"

"Würdest du wollen das ich bleibe?"

"Harry-"

"Nein, Louis. Denk nicht viel drüber nach, sag mir das Erste was dir bei dieser Frage in den Kopf kommt." Seine Hände griffen nach meinen, nahmen nun die volle Auswirkung dieser Konversation und meiner Überforderung wahr. Fast schon automatisch strichen seine Daumen über meine zitternden Handrücken, als wollte er mir Mut machen und zum ersten Mal schien es nicht zu funktionieren. "Würdest du wollen, dass ich bleibe? Hier bei dir? Würdest du das wollen?"

Tränen schossen mir in die Augen und ich fühlte mich absolut erbärmlich, war ihm jedoch sowieso schon komplett verfallen. Deswegen war alles was ich tun konnte nicken; heftig und schnell, sodass sich die Tränen lösten und über meine Wangen liefen.

Ich hörte Harry erleichtert aufatmen, dann ließen seine Hände die meinen los und umrahmten stattdessen mein Gesicht. Seine Stirn fand an meine und ich spürte meine Schultern beben, als meine Schluchzer heftiger wurden und seine Daumen die Tränen auffingen.

"Zum Glück", hauchte er dann leise, schüttelte seinen Kopf ganz leicht. "Ich hatte wirklich Angst." Er löste seine Stirn von meiner. "Sieh mich an, Lou, bitte." Überrascht von dem Spitznamen schaffte ich es tatsächlich meine Augen zu öffnen und wurde von der Erleichterung in seinem Gesicht fast angesprungen. Auch das Grün schimmerte leicht, doch auf seinen Lippen lag ein liebevolles Lächeln, das mir sofort ein warmes Gefühl verpasste. "Ich übrigens auch. Ich würde auch wirklich gerne hier bleiben. Nur meinte ich auch alles ernst, was ich eben gesagt habe. Deswegen würde ich mir wünschen, dass wir gemeinsam eine Lösung finden; uns womöglich sogar fast in der Hälfte treffen können."

Seine Lippen legten sich auf meine Stirn, danach folgte ein Kuss auf meine Wange und dann hievte er sich vom Sofa hoch um für einen Moment zu verschwinden. Verwirrt wischte ich mir mit dem rechten Handballen die Tränen von der Wange, schaute dann zu Keyla die sich alarmiert neben mir platziert hatte und sofort ihren Kopf gegen meine ausgestreckte Handfläche schmiegte.

Wenig später kam Harry wieder und reichte mir mein iPad, weswegen ich ihn noch verwirrter ansah. Ohne jedoch nachzufragen entsperrte ich es und legte es ihm wieder in die Hand, dann zog er mich weiter zu sich, sodass wir beide drauf schauen können.

"Ich wohne knapp drei Stunden von hier... In der ersten Zeit habe ich kein Problem damit zu pendeln, aber ich könnte mir vorstellen, dass es auf Dauer ganz schön anstrengend sein kann. Vom Geld will ich dabei nicht einmal sprechen." Er gab seine Adresse ein und kurz darauf erschien eine blaue Route auf der grünen Map. "Natürlich kannst du mich auch besuchen; Keyla kann immer mitkommen, aber bei dir hängt mit den Hühnern ja noch viel mehr dran." Ich wusste nicht was ich sagen sollte, sah ihm lediglich dabei zu, wie er die Städte auf der Route anvisierte und sein Gesicht verzog. Irgendwann landete mein Blick auf ihm.

Wir kannten uns eigentlich kaum. Erst seit ein paar Tagen und trotzdem war ich mir mit nichts anderem sicherer, als der Tatsache, dass ich bei ihm sein wollte. Doch egal wie sehr ich es auch versuchte, ich bekam meinen Mund nicht auf. Deswegen ratterte ich in meinem Kopf die Möglichkeiten herunter, die ich haben könnte. Auch wenn ich damit alles hinschmeißen würde; für Harry würde ich es tun.

"Meine Familie wohnt hier", sagte ich dann leise und sofort landete sein Blick auf mir. Überrascht übergab er mir das iPad und ließ mich meinen Geburtsort eingeben, der ungefähr eine Stunde von seinem entfernt war. Er hatte gesagt, ich solle das Erste sagen was mir in den Kopf kommt. "Und... wenn wir uns einen Ort in der Mitte suchen? Etwas außerhalb...? Ich kann von überall arbeiten."

Sorgen überkamen mich. Die Sorge das es zu früh war; zu unüberlegt - zu anhänglich. Doch auch dies war ein Moment in dem Harry mich überraschte und seine Lippen auf meinen platzierte, noch bevor er mir die bestmögliche Antwort gab.

"Das wäre wundervoll."

[...]

Sie wollen beieinander bleiben 🥳 als wäre das so eine Überraschung hehe 🤭

Diese Neuigkeit wird Harry wahrscheinlich auch Zayn mitteilen... und Louis seiner Familie. Wie würdet ihr an Zayns Stelle reagieren? Ist es zu früh?🤔

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, danke für eure Teilnahme und die Liebe, die ihr für dieses Buch und die zwei entwickelt habt ♥️ Danke für die unfassbar vielen, leidenschaftlichen Kommentare im letzten Kapitel 🥰

Lots of love xx 

Lost in the snowstorm ❅ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt