❅ Kapitel Sechsundzwanzig ❅

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Es dauerte eine Zeit bis ich auch nur ansatzweise müde wurde. Meine Finger waren noch eine Ewigkeit durch Harrys Haare gefahren, vorsichtig und beruhigend, um ihn auch ja nicht beim schlafen zu stören. Dabei machte er keinen Mucks; lediglich sein Brustkorb hob und senkte sich, wodurch ich wusste, dass er noch atmete.

Zwischendurch wanderte mein Blick in den Himmel, sofern ich es schaffte ihn von dem schönen Menschen in meinen Armen abzuwenden. Ich fragte mich, ob es für seine Frau okay war, dass wir hier so langen. Was wir miteinander machten und was wir füreinander fühlten.

Im Geheimen wünschte ich mir, dass es womöglich ihr Verschulden war, dass Harry hier gelandet ist. Das sie wusste, dass wir einander gut tun würden und das Harry einsam war. Das ich auch das Gefühl von Zusammengehörigkeit bekommen könnte, wenn nur der richtige Mensch käme. So wie er von ihr erzählt hatte, konnte ich mir zumindest vorstellen, dass es so wäre. Das macht zumindest weniger Bauchschmerzen, als vom Gegenteil auszugehen.

Harry atmete tief ein und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, da griff er nach meiner Hand in seinen Haaren, führte sie vor seine Lippen und küsste liebevoll meine Handinnenseite.

"Du schläfst ja gar nicht", nuschelte er leise und zauberte mir damit direkt ein Lächeln auf die Lippen.

"Doch, jetzt sofort." Auch ich blieb leise, rutschte ein wenig runter und legte meine Hand auf seine Wange, um sein Gesicht zu mir zu drehen. Seine Augen hatte er einen Spalt geöffnet, lehnte sich kurz darauf zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

"Okay", flüsterte er, platzierte seine Lippen erneut auf meiner warmen Haut und kurz darauf hatte sich seine Atmung wieder beruhigt, weswegen ich annehmen konnte, dass er wieder eingeschlafen ist.

Auch ich schloss nun meine Augen, kuschelte mich ein wenig näher an den Körper neben mir und versuchte die bösen Gedanken zu verdrängen, die sich mit jedem weiteren Tag mehr an die Oberfläche bewegen wollten. Doch dies konnte ich noch nicht zulassen - zu groß war der Wunsch, die schöne Zeit vollends genießen zu können.


Am nächsten Morgen wurde ich dadurch wach, dass sich der Mensch neben mir bewegte und vergeblich versuchte aufzustehen. Meine Augen hielt ich geschlossen, hörte lediglich Harrys leidenden Versuchen zu und grinste in mich hinein, ehe er es fast geschafft hatte und ich ihn an seiner Hand zurück zu mir ins Bett zog.

"Hey!", rief er lachend aus, landete neben mir und alleine für diesen Ausdruck musste ich meine Augen öffnen. Mit roten Wangen und vor Freude strahlenden Augen lächelte mich der schönste Mensch der Welt an und verschlug mir damit gleich mal die Sprache. "Du bist ja wach. Hab ich dich geweckt?"

"Habe mitbekommen, dass du mich verlassen wolltest", gab ich zu und versuchte dabei nichtmal das Schmollen zu unterdrücken, was sich augenblicklich auf meinen Lippen breit machte.

"Ich muss zur Toilette und dann hätte ich dich geweckt. Wir wollen Keyla doch nicht zu lange alleine lassen."

Für einen Moment wandte ich meinen Blick von ihm ab und sah aus dem Dachfenster nach draußen. Er hatte recht... Die ganzen Sachen fürs Frühstück hatten wir extra bei mir im Haus gelassen, damit wir auch ja nicht in Versuchung kämen. Eine Versuchung, die ich jetzt definitiv angenommen hätte.

"Bleib noch kurz liegen", sagte er dann sanft, beugte sich vor und küsste meine Stirn. "Ich mache mich kurz frisch und dann kannst du."

Ungefähr zwanzig Minuten später waren Harry und ich wieder zurück auf dem Weg zum Haus. In seiner linken Hand den Beutel mit unseren Sachen und mich in der rechten Hand, schlenderten wir durch die weiße Landschaft, als mir etwas auffiel.

"Wir könnten schauen, ob mittlerweile das Netz wieder geht. Es hat jetzt vor knapp zwei Tagen mit dem Stürmen aufgehört", sagte ich aufgeregt und sofort traf Harrys Blick auf meinen.

"Ich könnte Zayn anrufen?"

Ich nickte, teilte seine gute Laune und wurde von dem darauf folgenden Lächeln fast geblendet. Mit nun wesentlich schnelleren Schritten begaben wir uns zum Haus, ehe wir dort angekommen Keyla begrüßten und Harry dann bereits sein Handy anschloss, da es keinen Akku mehr hatte.

Gespannt sahen wir beide auf seinen Bildschirm, beobachteten wie er seine Passwörter eingab und sich dann die Balken bildeten. Keine zwei Sekunden später erreichten ihn unzählige Nachrichten und unbeantwortete Anrufe, die lediglich einen Namen zeigten.

"Er muss sich wirklich Sorgen gemacht haben", hauchte ich erstaunt und Harry nickte.

"Ich versuche gleich mal ihn zu erreichen."

[...]

Wir haben Netz 🥳🙌🏼 Mal sehen, was Zayn zu sagen hat 👀♥️

Ich wünsche euch eine schöne Woche ♥️

Lots of love xx

Lost in the snowstorm ❅ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt