"Du wolltest mir schreiben.Und rate mal, was du nicht getan hast." Stacy verschränkte, beleidigt die Arme vor der Brust. Wir standen auf der Wiese der Uni. "Ich weiß, ich hatte es vergessen, aber ich muss dir dringend von heute Morgen erzählen."
"Was hat er getan?", nun war Stacy hellhörig. "Wir haben uns fast geküsst.." Platzte es aus mir raus. Stacy entwichen die Gesichtszüge. "Was?"
"Ja, ich wollte mich heute Morgen davon schleichen, als ich auch noch in seinen Armen aufgewacht bin, und dann hat mich sein kleiner Bruder aufgehalten, und dann kam Dain-"
"Immer langsam." Stacy lachte. "Hol tief Luft und erzähl mir dann alles Stück für Stück." Und das tat ich. "Also, ich bin gestern Abend nicht nach Hause gefahren, da Dain etwas Sorgen um mich hatte und darauf bestand, dass ich nicht so spät und müde wieder nach Hause fahre." Stacy nickte. "Wir haben dann zusammen auf der Couch einen Film geschaut und ich bin irgendwann eingeschlafen. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, lag ich auf Dains Brust und er hielt mich." Ich merkte, wie meine Wangen wieder rot wurden. "Das heißt, ihr habt ihm Schlaf gekuschelt?"
"Anscheinend. Zumindest muss das ja irgendwie passiert sein. Ich erinnere mich nicht daran, auf seiner Brust eingeschlafen zu sein."
"Und dann?" Stacy schien sich wirklich daran zu interessieren. "Ich hatte mich aus seinen Armen befreit und habe meine Sachen zusammengesucht. Noah, sein kleiner Bruder, kam dann irgendwann zu mir und fing an, mit mir zu reden. Na ja, und irgendwann stand dann da auch Dain." Ich atmete tief durch. "Dain schickte Noah weg und kam mir dann ganz nah. Wir haben uns fast geküsst, Stacy!"
"Das heißt, er hat seinen Bruder weggeschickt und wollte dich dann einfach so küssen?"
"Nein, er hat natürlich auch ein wenig was gesagt. Er hat zum Beispiel angemerkt, dass ich ja einfach verschwinden wollte und dass er gestern Abend echt schön fand. Verdammt, ich kann seine Stimme immer noch hören." Ich fing an zu schwärmen. "So wie du schwärmst, klingst du ja fast, als wärst du in ihn verliebt." Stacy wackelte mit den Augenbrauen. Mein Lächeln verschwand. War ich wirklich in Dain verliebt? Fing ich mich gerade an zu verlieben? "Gott, sag bitte nicht, ich habe ins Schwarze getroffen?"
"Ich weiß es nicht, Stacy. Aber ich muss ehrlich sein, dass Dain einen gewissen effekt auf mich hat." Stacy seufzte. "Na ja, verbieten kann ich es nicht. Ich mache mir nur Sorgen. Vielleicht bin ich ein wenig nachtragend, aber bitte behalte im Kopf, wie er dich zu Anfang behandelt hat. Immer wieder hat er dich verletzt, weil er mal freundlich war und mal wieder nicht."
"Aber er hat sich doch bei mir entschuldigt. Er hat es mir erklärt."
"Und was ist, wenn er das nicht ernst meinte?"
"Stacy, er ist vor mir in Tränen ausgebrochen, fast auf die Knie gefallen und hat gebettelt, dass ich ihm vergebe."
"Und was ist, wenn das nur gespielt war?" Stacy blieb standfest. "Was ist, wenn du ihn kennenlernst?"
"Was? Du willst mich ernsthaft Dain vorstellen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Warum nicht, dann kannst du dir ein eigenes Bild von ihm machen und du kannst sehen, dass er sich wirklich Mühe gibt. Er will es wirklich anders machen." Stacy sah mich ungläubig an, gab aber nach. "Gut, dann lerne ich ihn halt kennen. Vielleicht ist er wirklich nicht so schlimm."
"Danke!" Ich fiel Stacy in die Arme. Sie umarmte sich sofort zurück. "Kein Problem."
Den restlichen Tag verbrachten wir auch zusammen. Ich erfuhr, dass Stacys Freund mit ihr Schluss gemacht hat. An einem Abend hatte die beiden ein Streit im Auto, er ist rechts ran gefahren, hat gesagt er macht schluss und sie stehen gelassen. Jetzt verstand ich auch die Sorgen von Stacy. Sie wollte einfach nicht, dass es mir genauso ging. "Stacy.. Wie er hat dich einfach stehen gelassen? Warum hattest du denn nichts gesagt?" Sie zuckte mit den Schulten. "Was hätte ich denn sagen sollen? Es ist auch halb so wild und ich bin nur froh aus dieser toxischen Beziehung raus zu sein. Auch wenn ich ihn wirklich geliebt hatte... Na ja, vielleicht kann ich mich dann jetzt auch besser auf die Uni konzentrieren. Immer positiv denken, richtig?" Sie sah mich an und lächelte traurig. "Ich will einfach nicht, dass dir das auch passiert." Ich lächelte zurück. "Ich weiß, aber ich muss auch meine eigenen Erfahrungen machen. Dennoch hoffe ich, dass Dain so bleibt wie er jetzt ist. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass er mich plötzlich schlecht behandeln würde." Ich sah zu Boden. "Du hättest wirklich was sagen sollen... Ich dachte immer, deine Beziehung wäre super", sagte ich etwas zerknirscht.
"Wenn man verliebt ist, denkt man nie, dass sowas passiert, aber manchmal passiert es. Ich habe mich so dumm gefühlt, weil ich die Änderung in seinem Verhalten in so langer Zeit nicht bemerkt hatte. Ich war einfach zu verliebt in ihn. Ich dachte, so zeigt er mir seine Liebe.." Ich wurde still. "Bevor du jetzt was Falsches denkst, Kylie. Er hat mich nie geschlagen oder Ähnliches, aber er hat mich auf eine gewisse Weise manipuliert und psychisch einfach nur fertig gemacht."
"Es tut mir so leid, Stacy. Ich wünschte, ich hätte etwas bemerkt, aber du hattest dich nach außen hin nie so richtig verändert. Und deinen Freund hatte ich auch nie persönlich gekannt."
"Gib dir keine Schuld. Du hättest es nicht wissen können." Sie lächelte. "Ich bin von ihm weg und das ist alles, was zählt." Ich nickte und nahm sie in den Arm.
Ein paar Stunden später saß ich wieder in meinem Auto und fuhr nach Hause. Ich hatte das nicht erwartet, mit Stacy und ihrem, jetzt, Ex-Freund. Warum hat sie nie etwas gesagt? Ich dachte immer, da sei alles perfekt zwischen den beiden. Meine Hände um das Lenkrad verkrampften sich. Jetzt verstand ich auch, warum Stacy sich so Sorgen um mich macht.
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Ich will dich nicht verlieren
Любовные романы»Ich wusste nicht, dass man so schnell seine Versprechen brechen konnte, denn am nächsten Tag und auch darauf habe ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen und am dritten Tag stand das Haus, in dem er gewohnt hatte, plötzlich leer. Ich habe ihn seitde...