Kapitel 31

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Die letzten Wochen habe ich viel Zeit mit Stacy verbracht. Sie hatte jemanden gebraucht, der für sie in der Zeit da war. In der Zeit hat sie dann auch Dain kennengelernt. Ich hatte ihm von Stacys Situation erzählt und er hatte vorgeschlagen, dass wir zusammen einfach mal ausgehen. Der Tag war wirklich schön und Stacy ging es danach auch bei weitem besser. Sie hatte an dem Tag Tränen in den Augen gehabt, als sie sich bei mir und Dain bedankt hatte.

Ich stand gerade vor meinem Spiegel und richtete mein Kleid. Dain führt mich heute in ein Restaurant aus. Er hatte wirklich gebettelt, um mich endlich auf ein Date ausführen zu dürfen und letztendlich hatte ich dann auch nachgegeben. Ich zupfte leicht an den Ärmeln meines Kleides und richtete noch einmal meine Haare. Zufrieden lächelte ich mein Spiegelbild an. Meine Hand legte sich aus Gewohnheit auf den kleinen Sonnenblumen Anhänger meiner Kette. Wenig später klingelte es. Ich schlüpfte in meine High Heels, schnappte mir meine Handtasche und ging zur Tür. Dain stand vor der Tür und sah mich lächelnd an, als ich die Tür öffnete. "Hi", murmelte ich leicht verlegen. Dain antwortete mir jedoch nicht. Er sah mich einfach nur an. Sein Mund war leicht geöffnet und es wirkte schon fast so, als würde er sich mein Aussehen bis auf das kleinste Detail einprägen wollen. "Dain?", fragte ich vorsichtig und ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Er reagierte immer noch nicht und starrte mich weiterhin an. "Dain? Alles gut bei dir?" Ich legte meinen Kopf leicht schief. Seine Wangen erröteten sich auf einmal und er blinzelte mehrfach. "Ja, alles super.. Du.. Du siehst umwerfend aus", brachte er dann schließlich verlegen hervor. Ich fing an zu kichern. "Das habe ich bemerkt." Auf Dain lächelte. "Sorry.." Ich winkte ab und zusammen gingen wir zu seinem SUV.

Die Fahrt zum Restaurant verlief recht ruhig. Dain lächelte die ganze Zeit und zwischenzeitlich tauschten wir ein paar Worte aus. Als wir das Restaurant erreichten, fiel mir fast die Kinnlade runter. "Wow..", murmelte ich zu mir selbst. Ich hatte vor lauter Staunen gar nicht bemerkt, dass Dain den SUV schon verlassen hat, denn er öffnete mir die Beifahrertür und hielt mir die Hand hin. Ich nahm seine Hand und er hilft mir daraufhin aus dem Auto, bevor er dem Parkwächter die Autoschlüssel zuwarf. Als wir ins Restaurant gingen, ruhte Dains Hand auf meinem unteren Rücken. "Ein Tisch für Zwei. Reserviert auf Lindström", sagte Dain zu der Dame, nachdem sie uns begrüßt hatte. "Gerne, bitte folgt mir." Sie lächelte und ging voran. Sobald wir saßen, wurde uns die Karte gegeben. Ich war immer noch total erstaunt vom Restaurant und als ich die Karte sah, machte ich sie sofort wieder zu. "Gott, das ist doch alles viel zu teuer Dain", presste ich hervor. Er sah hoch zu mir und lächelte. "Für dich ist nichts zu teuer."

"W-was?" Meine Wangen wurden heiß und Dain lächelte mich nur weiterhin an. "Ich hatte dir zwar erlaubt, mich zu einem Date auszuführen, aber doch nicht in so einem teuren Etablissement.."
"Und?", fragte Dain als er gelassen an dem Glas Wasser nippte. "Und?!", quiekte ich entsetzt. Er stellte das Glas wieder hin und lächelte weiter. "Ich habe dir schon gesagt, für dich ist mir nichts zu teuer." Ich schnappte nach Luft und wollte gerade wieder etwas sagen, als Dain weitersprach. "Hast du dir schon etwas ausgesucht?" Mit brennenden Wangen wand ich mich wieder der Karte zu.

Dain bestellte für uns beide, nachdem ich mich entschieden hatte. Sein Blick wanderte sofort zu mir zurück. "Die Kette steht dir wirklich."

"Oh..Ähm.. Dankeschön", stotterte ich und merkte, wie meine Wangen wieder rot wurden. "Ich meine es ernst. Es macht mich extrem glücklich zu sehen, dass du sie immer noch trägst. Ich meine, ich hatte sie dir damals geschenkt, als wir 10 waren." Das Lächeln umspielte seine Lippen immer noch und ein roter Schimmer bildete sich auf seinen Wangen. "Danke, dass du mir erlaubt hast, dich heute auszuführen."

"Ach komm schon, ich hatte doch keine andere Wahl. Du hast mich buchstäblich angefleht, dass wir ausgehen." Ich lachte. "So schlimm war ich doch auch nicht."

"Oh, doch das warst du. Jede freie Minute hast du mir vorgeschlagen, dass wir zusammen ausgehen sollten." Ich lachte noch mehr. Dain sah mich immer noch so verträumt an, während er lächelte. "Trotzdem danke."

Als das Essen nach einiger Zeit kam, saßen wir schweigend da. Zwischendurch sah Dain verstohlen zu mir "Schmeckt es dir?", fragte er. Ich nickte. "Es ist wirklich lecker." Er legte sein Besteck zur Seite und nahm dann vorsichtig meine Hand. Seine Hand war bei weitem größer als meine und so warm. Gleichzeitig fühlte sie sich aber auch so rau an. Meine Wangen fingen wieder an zu glühen. "Ich habe dich nie vergessen. Es tut mir wirklich leid, wenn ich dir vor einiger Zeit das Gefühl gegeben hatte." Er sah mich eindringlich an. Seine Hand drückte meine leicht. "Du bist mir nie aus dem Kopf gegangen." Ich lächelte. "Insbesondere als ich dich das erste Mal nach diesen 12 Jahren wieder gesehen hatte. Als du plötzlich in der Lobby vom Weingut standest.. Ich war so ein Arschloch zu dir gewesen und ich kann dir nicht oft genug sagen, wie verdammt leid es mir tut, dass ich dich jemals so behandelt hatte." Sein Griff um meine Hand verfestigt sich noch ein wenig und er fängt an, mit seinem Daumen über meinen Handrücken zu fahren. Ich bekam leichte Gänsehaut und ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken. "Ich habe dich all die Jahre nicht vergessen." Er holte noch einmal tief Luft. "Und ich habe unser, oder besser gesagt, mein Versprechen nie vergessen. Ich werde alles dafür geben, dass ich dieses Versprechen halten kann."

"Dain", flüsterte ich seinen Namen. "Ich habe dich so sehr vermisst, Kylie." Er lächelt mich an. Mein Name rollte mit Leichtigkeit von seiner Zunge. Und seine Stimme war so leise, aber gleichzeitig ausdrucksvoll. "Ich habe dich auch vermisst, Dain. Jeden einzelnen Tag", flüsterte ich, aber meine Stimme klang leicht zittrig. Ich war so überwältigt von meinen Gefühlen, von dem, was Dain mich fühlen ließ in dem Moment, dass ich Angst hatte, nicht die richtigen Worte zu finden oder gar keine. Er lächelte mich an und in diesem Moment gab es nichts und niemanden außer uns.

Dain bezahlte die Rechnung, als ich gerade von der Toilette wiederkam. Er stand auf und kam auf mich zu. Ohne zu zögern, griff er nach meiner Hand. Meine Wangen wurden wieder rot und zusammen verließen wir das Restaurant. Draußen war es schon recht dunkel und frisch. Dain sagte dem Parkwächter Bescheid, dass er den Wagen holen soll. Dain kam wieder zu mir und zog ohne zu zögern sein Jackett aus und legte es mir sanft über meine Schulter. "Es könnte etwas dauern, bis der Parkwächter meinen Wagen geholt hat und es ist schon recht kalt." Ich lächelte dankend zu ihm hoch und zog das Jackett dichter um mich herum. Als der Wagen vorgefahren wurde, machte Dain mir die Tür auf und schloss sie wieder, sobald ich saß. Er lief um den Wagen herum und stieg auf der Fahrerseite ein. "Es war ein schöner Abend. Ich bin leicht traurig darüber, dich wieder gehen lassen zu müssen", sagte Dain irgendwann und sah leicht zu mir. "Musst du aber, ich muss morgen wieder zur Uni." Ich kicherte. "Ich weiß."

Es dauerte nicht lange, bis wir vor meinem Haus zum Stehen kamen. Ich drehte mich zu Dain. "Danke für den schönen Abend. Ich würde das gerne irgendwann wiederholen, aber diesmal bitte nicht in ein so teures Restaurant." Ein Lächeln zierte meine Lippen. "Aber so teuer war das doch gar nicht."

"Trotzdem." Dain fing an zu lachen. "Das nächste Mal führe ich dich in ein Restaurant, das noch teurer ist, nur damit ich diesen Blick auf deinem Gesicht sehen kann." Meine Wangen wurden heiß. Ich holte tief Luft. "Na gut, dann danke nochmal." Ich lächelte und drehte mich zur Tür. "Warte.." Dain nahm meine Hand und drehte mich wieder zu ihm. Bevor ich reagieren konnte, legte er beide Hände auf meine Wangen und zog mich zu sich, bis seine Lippen auf meinen lagen. Der Kuss war sanft. Unsere Lippen bewegten sich in einem Rhythmus. Wir lösten uns und ich sah Dain in die Augen. Seine Augen waren voller Gefühle. Er ließ seine Hände sinken und schluckte. Seine Wangen waren gerötet. "Ich-", fing er gerade an, aber brach ab. "Gute Nacht, Dain." Ich lächelte und lehnte mich zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Dann stieg ich aus und lief zu meinem Haus. Als ich noch ein letztes Mal zurück zu ihm sah, sah ich, wie er mir hinterher sah. Er hatte ein breites Grinsen auf seinen Lippen und sah mich schon fast verliebt an. Ich fing an mehr zu lächeln und ging dann ins Haus. Als die Tür sich hinter mir schloss, lehnte ich mich gegen sie.

Wir haben uns geküsst.

Dain und ich haben uns geküsst.

Und es hat sich so gut angefühlt.

Ich will dich nicht verlierenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt