Das T-Shirt, welches ich trug, war mir etwas zu groß. Es war olivgrün und hatte vorne einen Print drauf, zudem war es vorne in meine Jeans gesteckt und hing hinten heraus. Der Look war recht casual, aber meiner Meinung nach reicht das auch. Meine Haare hatte ich halb offen gelassen. Ich hatte nur zwei seitliche Strähnen genommen, sie geflochten und an meinem Hinterkopf zusammengebunden. Ich sollte sie mal wieder schneiden lassen, sie gingen mir bis zur Mitte meines Bauches. Das war mir nicht so wirklich aufgefallen in der letzten Zeit, da ich sie immer in einem Zopf oder einem Dutt trage. Die Wimpern hatte ich mir auch getuscht. Mehr nicht, aber mehr war an Make-up auch nicht nötig, da es höchstwahrscheinlich am Ende des Tages verschmiert sein wird.
Nachdem ich mein Aussehen noch ein letztes Mal überprüft hatte, schlüpfte ich in meine Schuhe, verabschiedete mich noch von meinen Eltern und verließ das Haus. Mit dem Auto ging es dann zum Bahnhof und mit dem Zug zum Hauptbahnhof. Ich fuhr dann mit der Straßenbahn weiter. Dies war eigentlich mein Weg zur Uni, allerdings musste ich ein paar Stationen vorher aussteigen. Auf dem Weg habe ich auch mit Finn geschrieben, er meinte, wir treffen uns vor dem Wohnheim, jetzt, da ich an der Haltestelle stehe, musste ich nur noch herausfinden, welches Wohnheim denn gemeint war. Die Suche nach dem richtigen Gebäude war eigentlich leichter, als ich mir das vorgestellt hatte, denn es drang nur aus einem Wohnheim laute Musik. Vor der überdachten Haustür stand Finn und war eine am Rauchen. Er hob die Hand, als ich näher kam. "Na? Ist schon viel los?"
"Nein, nicht wirklich, aber es ist ja noch früh. Mit der Zeit werden das noch viel mehr." Während er das sagte, schaute er durch die offene Haustür und zuckte mit den Schultern. "Wo ist denn Stacy?"
"Drinnen. Wollen wir auch rein?" Daraufhin nickte ich. Finn drückte seinen Zigarettenstummel um Aschenbecher, der auf der Fensterbank von einem Fenster stand, aus und ging voran. Ich folgte ihm und schaute mich dabei um. Das Wohnheim war wie ein großes Einfamilienhaus, nur bei weitem größer. Ich glaube, hier hat jeder sogar sein eigenes Zimmer. Wir kamen in ein großes geräumiges Wohnzimmer, mit einem Sofa, welches übers Eck ging und einem Flachbildfernsehen auf der gegenüberliegenden Wand. Auf dem Sofa saßen zwei junge Männer, ungefähr in meinem Alter, vielleicht auch älter, und unterhielten sich. Der eine Mann hatte ein Mädchen an seiner Seite, seine Hand lag auf ihrer Hüfte. Als sie Finn und mich bemerkten, grüßten sie Finn und warfen mir einen kurzen, aber nichtssagenden Blick zu. An das Wohnzimmer grenzte eine Küche an, aus der ich die Stimme von Stacy wahrnahm. In der Küche stand sie dann auch mit einem Mann. Sie bemerkten mich sofort, als ich eintrat. "Oh Kylie, schön, dass du gekommen bist", quietschte sie. Stacy rannte auf mich zu und schloss mich in die Arme. Ich erwiderte die Geste und klopfte ihr leicht auf den Rücken, aber sie wollte mich nicht so leicht loslassen. Der Mann, mit dem Stacy gerade noch geredet hat, wollte sich langsam aus dem Staub machen, aber das schien Stacy nicht zu passen. Sie bemerkte es sofort. "Du bleibst hier, Andrew. Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir noch Finn und Kylie vorstellen muss." Sie schaute einmal zu Finn und mir und dann wieder zu Andrew. "Kylie, Finn, das ist Andrew. Andrew, das sind einmal Kylie", sie zeigte dabei auf mich. "Und Finn. Ich habe dir ja schon von den beiden erzählt." Andrew nickte nur und brachte kein Wort über die Lippen. Er war recht groß und hatte seine dunkelbraunen kurzen Haare nach hinten gekämmt, an den Seiten waren sie kurz geschoren. Er trug ein schwarzes Hemd, bei dem er die Ärmel bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt hatte, und eine ebenfalls schwarze enge Jeans. In der einen Hand hielt er eine Flasche, aber was es genau war, konnte ich nicht erkennen. "Er ist genauso introvertiert wie du, Kylie." Stacy lachte und Andrew sah ein wenig unbeholfen auf den Boden. Wie nett du doch manchmal bist, Stacy. "Lass den armen Jungen doch jetzt gehen, Stacy, er fühlt sich, glaube ich, hier nicht wohl", Finn mischte sich nun auch ein. Stacy blickte ihn daraufhin irritiert an und fragte Andrew, ob dies stimmt. Dieser nickte nur ganz leicht und verschwand in einem der Gänge, die wahrscheinlich zu den Zimmern führten. "Was macht der eigentlich auf einer Party?", Finn blickte ihm hinterher. "Er wohnt hier, hat aber nichts, wo er heute Abend hingehen könnte, also muss er wohl oder übel hier bleiben." Stacy bedeutete uns zu folgen. Sie führte uns durch das Wohnzimmer und durch die große Glastür, die zu einem Hinterhof führte. Der Hinterhof verband einige Wohnheime und diente gleichzeitig als Garten, das wurde uns zumindest von Stacy erklärt. Im Hinterhof lagen ein paar Decken auf dem Gras und ein paar Studenten tummelten sich um einen Grill, der am Laufen war. "Die Jungs, die das hier organisieren, haben sich dazu entschieden, dass sie jedem etwas zu essen anbieten, damit keiner den Fehler macht, auf leerem Magen zu trinken. Es gibt Burger, Hotdogs und generell einfach irgendwas vom Grill. Müssen wir gleich mal schauen."
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Ich will dich nicht verlieren
Romansa»Ich wusste nicht, dass man so schnell seine Versprechen brechen konnte, denn am nächsten Tag und auch darauf habe ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen und am dritten Tag stand das Haus, in dem er gewohnt hatte, plötzlich leer. Ich habe ihn seitde...