Etwas Schrilles riss mich aus meinem Traum. Ich presste mein Kissen auf mein Gesicht und versuchte langsam wach zu werden. War das laut. Ich hatte doch gar keinen Wecker gestellt. Langsam schob ich das Kissen von meinem Gesicht. Es war hell draußen. Als ich meinen Kopf zur linken Seite drehte, erkannte ich die Quelle dieses Geräusches. Es war mein Handy. Ich wollte es gerade in die Hand nehmen, um zu schauen, was los war, doch da verstummte es plötzlich. Unbekümmert drehte ich mich wieder auf meine rechte Seite. Kurz bevor ich allerdings wieder ins Traumland reisen konnte, kam das Geräusch wieder. Seufzend nahm ich mein Handy in die Hand. Stacy ruft mich an. Ich ging ran. "Ja?", fragte ich verschlafen. "Hilfe! Kylie, du musst mir helfen!" Ich war auf einmal hellwach. "Was ist?"
"Ich bin, glaube ich, meinem Freund fremdgegangen." Warte, was? "Wie?"
"Ich bin heute Morgen neben einem anderen Kerl aufgewacht und ich weiß nun nicht, ob wir es getrieben haben oder nicht."
"Kannst du ihn nicht einfach fragen?"
"Aber er schläft noch." Jetzt war ich verwirrt. "Hat er noch etwas an?"
"Ja, seine Hose. Aber du musst mir helfen. Was soll ich denn jetzt machen?"
"Beruhig dich doch erst einmal."
"Das kann ich aber nicht. Was ist, wenn er Schluss macht?" Stacys Stimme brach. "Hast du mich gestern Abend mit dem Typen gesehen?"
"Um... Keine Ahnung... Vielleicht? Man, Stacy, ich erinnere mich kaum."
"Komm schon, bitte... Kylie, einfach irgendwas."
"Okay, warte." Ich überlegte einen Moment, aber alles, woran ich mich erinnerte, nachdem ich in Andrews Zimmer gegangen war, war verblasst. "Ich glaube nicht, dass ich dabei nun eine gute Hilfe bin, aber nehmen wir mal an, du hast mit dem Typen geschlafen", begann ich. Stacy brachte nur einen gequälten Laut von sich. "Dann solltest du dich mit deinem Freund zusammen setzen und es ihm in aller Ruhe erklären und wenn er dann Schluss mit dir macht, dann tut es mir leid, es so zu sagen, aber dann ist das so. Stacy, du hast, wenn das letzte Nacht wirklich passiert ist, sein Vertrauen missbraucht." Sie fing an, laut zu schluchzen und mich mit Beleidigungen zu überschütten, bis sie schließlich plötzlich auflegte.
Verzweifelt ließ ich das Handy sinken. Was hätte ich denn sonst sagen sollen? Hätte ich ihr sagen sollen, dass alles gut wird und ihr Freund zu 100 % bei ihr bleiben wird? Das wäre doch alles nur gelogen. Ich seufzte laut, bevor ich mich aus dem Bett schwang. Ich war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber ich musste jetzt erstmal etwas frühstücken, ich habe Hunger. Auf dem Weg zur Küche traf ich meine Eltern, die im Wohnzimmer saßen und mir einen guten Morgen wünschten. In der Küche nahm ich mir eine Schüssel und schüttete Cornflakes und dann Milch in die Schüssel, dann ging ich ins Wohnzimmer an den Esstisch und fing an zu essen. Während des Essens unterhielt ich mich mit meinen Eltern über die Party und darüber, dass ich traurigerweise die ganze Zeit alleine war. Ich erzählte ihnen auch von Andrew und dass ich mit ihm dann die meiste Zeit verbracht hatte, aber an mehr erinnerte ich mich nicht mehr. Ich dachte, dass ich eigentlich total klar im Kopf war, aber ich erinnerte mich nicht mehr an das, was passiert ist, nachdem Andrew mir ein Glas Wein eingeschüttet hatte. Komisch.
Nach dem Essen ging ich direkt duschen. Ich hatte das Gefühl, dass ich wie eine ganze Minibar stinke. Die Dusche tat gut. Das heiße Wasser auf meinem Körper ließ meine Muskeln entspannen und auch meine Gedanken, aber selbst nach dieser Erfrischung konnte ich mich nicht an den restlichen Abend erinnern. Die Zeit danach verbrachte ich in meinem Zimmer und begann das Buch zu lesen, welches ich mir letztens mit Stacy in der Stadt gekauft hatte. Ich vergaß total die Zeit und wurde erst vom Buch abgerissen, als am frühen Nachmittag mein Vater in mein Zimmer kam. "Hast du Lust, mit zum Einkaufen zu kommen? Ich könnte dich danach zum Bahnhof bringen und du kannst dein Auto wieder hierhin holen."
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Ich will dich nicht verlieren
Romantizm»Ich wusste nicht, dass man so schnell seine Versprechen brechen konnte, denn am nächsten Tag und auch darauf habe ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen und am dritten Tag stand das Haus, in dem er gewohnt hatte, plötzlich leer. Ich habe ihn seitde...