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Es ist eisig im Kerker und sie trägt nur ein dünnes Kleid.
Ich liege in meinem Bett und überlege wie wir am besten fliehen könnten.
Sie einfach zu fragen: Hey willst du mit mir fliehen, wäre wahrscheinlich das dümmste was ich machen könnte.
Ich werde müde vom Nachdenken und schlafe irgendwann zwischen 3 und 4 in der früh ein.
"Prinz Alexander. Wacht auf. Euer Vater ruft nach euch."
Müde.
"Prinz..."
"Ich bin kein Prinz", murmel ich in meine weiche Decke.
"Prinz Alexander."
Ich setze mich auf und reibe mir die Augen bevor ich das Bett verlasse und auf den jungen Mann zu gehe.
"Hör zu, nenn mich nicht Prinz. Ich bin keiner.", gebe ich monoton zurück.
"Aber euer Vater...", versucht er sich nervös heraus zu reden.
"Ich habe dich gewarnt.", antworte ich lächelnd was ihn erschaudern lässt.
Toll als Peiniger bekannt zu sein.
Ich wende mich ab und gehe auf den Schrank zu.
Leise wiederholt der junge Mann seine Worte:"Euer Vater..."
"Habs verstanden, du kannst gehen.", unterbreche ich ihn.
Was mache ich jetzt? Ich habe immer noch keinen Plan.

Ich mache mich auf den Weg zu meinem Vater. Ironischer Weise schläft er im Zimmer das alten Königs gemeinsam mit dessen Frau.
Ich klopfe und bitte um Einlass.
"Komm herein mein Sohn.", hallt es durch die Tür.
Zögernd öffne ich die Tür und sehe wie er sich gerade den Morgenmantel überzieht. Die Frau des alten Königs, Emilia, ist eine gutherzige und atemberaubend schöne Frau, doch jetzt, sieht sie einfach nur elend aus. Ihr Hals ist übersät von blauen Flecken und Blutergüssen. Schüchtern steht sie auf und geht ins Badezimmer. Ihre blauen Augen sind glanzlos und verweint. Ihre Hände zittern während sie ihren Morgenmantel zu knöpft.
"Lass ihn gleich offen. Ich will noch einmal.", ruft ihr mein Vater entgegen was sie zum zucken bringt.
"Du hast gerufen Vater?"
Wie ich dich hasse.
"Ja mein Sohn. Ich habe nachgedacht."
Wie du mehr Leuten weh tust.
"Das beste ist, ich gebe sie dir."
"Wer?"
Bitte nicht!
"Diese freche Göre von Prinzessin.", sagt mein Vater während er aufsteht und meine beiden Schultern packt.
"Mir?", wundere ich mich.
Das ist...
"Wem sonst soll ich die berühmt berüchtigte Prinzessin anvertrauen als meinem eigenen Sohn", erwidert er stolz.
...gut...
"Du wirst ihr Gehorsam beibringen!", freut sich mein Vater während er mir auf die Schultern klopft.
...oder doch schlecht?
Ich lächle.
"Und wann..."
"Heute noch, bloß nicht ungeduldig sein. Wir müssen dein Zimmer noch absichern falls sie vor hat zu fliehen, und das wird sie."
"Nein, nein!", schreie ich förmlich vor Freude, "ich werde sie zähmen."
Ich denke das ist gut.
Ich verlasse Das Zimmer meines Vaters und gehe gleich in den Kerker. Naja immerhin bekommt sie ein warmes Bett, obwohl ich bezweifle das sie erfreut sein wird.
Plötzlich rempelt mich eine junge Frau nieder.
Sie hebt den Kopf und entschuldigt sich mehrmals.
Sie ist verweint und ihre Handgelenk sind blutig.
Erst jetzt erkenne ich sie.
"Du bist doch Elisabeth."
"Ja mein Prinz.", wimmert sie mit zittriger Stimme.
"Alex mein guter!", hallt es von hinten.
Urgh. Ein Leutnant meines Vaters.
"Wenn du willst kann ich sie dir ausborgen.", grinst er mich unverschämt an bevor er zu ihr schaut und sich über die Lippe leckt.
Widerlich.
Die junge Frau mit den blonden Haaren zuckt zusammen.
Er geht auf sie zu und packt sie grob an der Taille um tiefer zu gehen und ihr an den Po zu grabschen.
Wie gerne hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen doch ich halte mich zurück und grinse nur.
"Hast du nicht gehört, die eingesperrte Prinzessin ist bald meine."
"Oh ho hooo!", ruft er amüsiert, "die wird dir Probleme machen. Aber sie ist bestimmt toll im Bett!", fügt er frech hinzu sodass das Mädchen in seinen Armen zusammen zuckt.
Er bemerkt es und küsst sie auf die Wange.
"Hast du Angst um deine Schwester Elisabeth?", fragt er sarkastisch bevor er sie hoch hebt und in sein Zimmer trägt.
Wüsste sie davon hätte sie diesen Typen umgebracht.
"Oh gott sei dank Alex!", ruft ein Mann und zieht mich an der Schulter.
Als ich mich umdrehe erkenne ich Manuel, meinen besten Freund.
"Was ist los?"
"Der ist Widerstand wird größer und wir können nicht alle töten.", beichtet er mit wässrigen grünen Augen.
Wen er sagt er kann nicht alle töten meint er damit das er nicht will.
Auch wenn seine giftgrünen Augen und seine starke Statur dein Eindruck eines Kriegers machen, ist er tatsächlich ein Forscher. Ein Naturliebender junger Mann mit einer Schwäche für Poesie.
"Du brauchst auch niemanden töten."
Bei diese Worten atmet er erleichtert aus sodass ich grinsen muss.
"Lass ein neues Gesetz aus, jeder der sich wehrt, dessen Kinder werden gekreuzigt und öffentlich nackt ausgestellt."
"Brilliant!", wirft er erfreut zurück und macht sich auf den Weg.
Ich wünschte ich könnte ihm von meinen Plänen erzählen.
Nachdem ich von zwei Dienern aufgefordert wurde meine Krone aufzusetzen werde ich wütend.
"Weswegen? Ich bin kein Prinz wie oft noch?!", fauche ich das ängstliche Personal an.
Mit zittriger Stimme antwortet eine der Frauen. "Eu-er Vat-t-er hat uns..."
Wütend kehre ich um und suche meinen Vater auf.
Das kann es nicht geben!
Ich bin kein Prinz!
Wütend klopfe ich an die Tür:"Vater!"
"Was?!", sagt er eher fordernd als fragend.
"Vater ich..."
"Komm rein.", fordert er plötzlich mit keuchender Stimme.
Als ich die Tür öffne schließe ich sie sofort wieder.
Was für eine Stellung.
Mein Vater ist anderweitige beschäftigt. Mit der Königin. Er genießt die zweite Runde.
Yuck!
Ich mache mich wieder auf den Weg zum Kerker.
Als ich mich ihrer Zelle nähere ist ihr Geschrei unüberhörbar.
"Ach ihr könnt mich mal! Ich werde sicher nicht auf sein Zimmern gehen!", faucht sie die Wachen an.
"Was ist los?", frage ich die Wachen.
Mit gesenktem Kopf antwortet einer der Wachen in den roten Uniformen:"Sie möchte nicht auf euer Zimmer Prinz."
"Prinz?!", sie verschenkt die Arme, "er ist kein Prinz!", wirft sie mit angewiedertem Blick ein.
Ich grinse:"Ja das versuche ich ihnen auch zu erklären.", ich drehe mich zu dem Wachen, "Raus, ich kläre das."
Sobald die Wachen den Kerker verlassen haben beginnt sie ihre Ansprache:"Bild dir ja nichts ein nur weil ich dich gestern am Boden hab schlafen lassen! Ich werde sicher nicht dein Spielzeug! Du bist widerlich du..."
Mich packt die Wut sodass ich DAS Schloss öffne und die Zelle betrete um sie an die Wand zu drücken.
"Hör mir einmal zu bevor du mich abstempelst als Mörder, Perversling oder was auch immer", ich drücke sie stärker gegen die Wand und komme ihr näher sodass uns nur noch wenige Millimeter trennen, "ich will dir helfen und gedenke nicht dir weh zu tun.", sie möchte widersprechen doch ich komme ihr noch näher sodass sie den Kopf verzweifelt gegen die Wand drückt.
Ich kann ihren Atem spüren und die Wärme die von ihren Handgelenken ausgeht.
Ich komme ihr noch näher und sie dreht den Kopf nach rechts.
Ich drücke meinen Körper gegen ihren sodass sie sich noch mehr anspannt.
Mein rechtes Bein ist zwischen ihren Beinen und mein Oberkörper liegt dicht an ihrem sodass ich ihren Herzschlag spüren kann.
"Schau mir in die Augen.", flüstere ich in ihr Ohr.
Sie zuckt zusammen und kneift die Augen zusammen.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt