9.

34 4 2
                                    

POV HELEN
Mit einem Grinsen reicht sie mir die Hand.
"Hand drauf...Schwester.", wiederhole ich während ich ihre warme Hand entgegen nehme.
Mit einem Lächeln lassen wir wieder los.
Sie geht in Richtung Sofa und lässt sich darauf fallen.
"Kommt ruhig rein, seit nicht schüchtern...besser als in Serina könnt ihr nicht behandelt werden.", witzelt sie herum.
Ich stelle mich gegenüber ihr und erzähle ihr von unserem Plan:"Wir sind geflohen und versuchen so viele Verbündete wie möglich im Kampf gegen den neuen König der Engel zu finden. Das einzige Problem ist das niemand wissen darf wo wir sind."
"Eigentlich sollte ich tot sein.", wirft Alexander sarkastisch ein.
"Wir suchen die Verbündeten jedoch zuerst außerhalb. Da..."
"Ich habe nicht gefragt.", erwidert Serina frech.
Ich balle die Fäuste halte jedoch den Mund.
"Kleine, die Volksrepublik Serina hatte sowieso vor gegen die neue Regierung anzugehen.", sie isst eine Traube welche sie aus der Obstschale vor sich nimmt und stellt die Beine auf den Tisch.
Der Heiler beginnt zu lachen. "Ich bin Sebastian. Und der kleine Typ mit den komischen Haaren ist Azrael."
"Was heißt da komische Haare du Nichtsnutz!", keift Azrael.
"Nichtsnutz? Wow. Sehr erwachsen."
Marion zupft an seinem Hemd. "Du hast mich vergessen."
"Oh. Wie konnte ich nur. Diese süße ist Marion."
"Sehr erfreut.", entgegnet Alexander. Ich hingegen lächle bloß.
"Ihr könnt hier schlafen wenn ihr es schafft Azrael zu besiegen.", wirft Serina plötzlich ein.
Ernsthaft?
"Danke für das Angebot aber Nein Danke.", sage ich so höflich wie möglich.
"Dann stellt euch darauf ein getötet zu werden. Und euch kommt dann niemand zu Hilfe."
Ich würde sie am liebsten...
Ich zwinge mich zu lächeln.
"Müssen wir beide gegen ihn kämpfen?", erkundigt sich Alexander.
Ich schaue ihn mahnend an doch er ignoriert meinen Blick.
"Wer hier schlafen will muss mich besiegen.", sagt Azrael stolz. "Okay."
"A-Alexander?"
"Keine Angst, mir passiert nichts.", erwidert er leise und zwinkert mir zu bevor er seine Tasche und seinen Mantel angelegt.
"Hier und jetzt?"
"Nein die Wohnung zerstört ihr nicht. In den Keller.", wirft Serina ein. Beide Jungs und Sebastian verlassen die Wohnung doch Serina lässt mich nicht mitgehen.
"Du...kämpfst draußen gegen mich.", flüstert sie mir ins Ohr bevor sie in einem der Zimmer verschwindet.
Was ist bloß los mit dieser Frau?

POV ALEXANDER
"Wo ist Helen?", mach dir keine Sorgen Serina passt auf sie auf.
Deswegen mache ich mir ja Sorgen.
Azrael öffnet die Tür und ein riesiger Trainingsraum wird sichtbar. Alle möglichen Waffen sind hier.
"Ich sehe du bist beeindruckt, Dämon.", grinst Azrael.
Sebastian setzt sich an den Rand hin und verschränkt die Arme.
"Falls einem was passieren sollte kann ich ihn heilen um bleibende Schäden zu vermeiden."
Ich stelle mich in die Mitte des Raumes und beobachte wie er sich gemütlich, 10 Meter vor mir entfernt, aufstellelt.
"Regeln?", frage ich.
Er grinst und schüttelt den Kopf.
Er trägt zwei Schwerter in der Hand und schnlendelt zu mir hin.
Wann genau ist der Kampf gewonnen? Ich glaube nicht dass das Ziel der Tod des Gegners ist.
Ich atme aus und ziehe mein Schwert.
"He, Dämon! Kann es sein das der kleine Engel nichts von dir will.", ruft er frech bevor er auf mich zu rennt.

POV HELEN
Serina kommt in einem lockeren, weisen Kleid zurück und stellt sich ans Fenster. Grinsend ruft sie mich zu sich.
"Was ist deine Beziehung zwischen dir und dem Halbdämon?"
Ich glaube nicht das sie das etwas angeht.
Marion starrt mir in die Augen.
"Gar keine.", antworte ich
"Lüge!", ruft Marion.
Serina grinst.
"Er ist der Sohn des Mörders meines Vaters."
"Das sind nicht deine wahren Gefühle."
"Er hat mich aus dem Kerker befreit und dafür danke ich ihm."
"Auch das entspricht nicht ganz der Wahrheit."
Ich kralle meine Fingernägel in den Fensterrahmen.
Wäre ich nicht auf ihre Hilfe angewiesen....
"Was willst du hören?", frage ich sarkastisch.
"Deine wahren Gefühle für dieses jungen Mann.", erwidert Marion
"Es gibt keine."
"Falsch."
Meine Wut übersteigt langsam meine Nervosität.
Ich lächle gespielt und sehe dem gerade mal 12 jährigen Mädchen in die Augen.
Serina scheint amüsiert und hat beschlossen sich zu diesem Thema zu äußern.
Yuhu.
"Beziehungen sind wichtig. Und Vertrauen und Ehrlichkeit machen eine Beziehung gut. Ihr geht auf eine Reise quer durch die Königreiche und das nicht als Prinz und Prinzessin, sondern als normale Bürger. Nicht alle werden so freundlich sein. Das ihr euch aufeinander verlassen könnt, das, meine kleine, ist das wichtigste. Sonst werdet ihr auf halbem Weg getötet, oder schlimmeres."
Wortlos meide ich ihre Blick.
"Nur weil du ihn nicht mögen dürftest heißt das noch lange nicht das zu es nicht doch tust.", wirft Marion ein.
Mein Herz schlägt schneller.
Nein.
Das tue ich nicht.
"Komm.", Serina reißt mich aus meinen Gedanken und öffnet das Fenster um hinauszuspringen.
"Durchs Fenster?"
"Ist schneller.", und schon springt sie.
Kurz bevor sie auf den Boden aufprallt erscheint ein Wasserstrahl und trägt sie sanft herunter. Auch Marion klettert aus dem Fenster.
"Moment!", ich versuche sie festzuhalten aber sie springt.
Mein Herz setzt einen Schlag aus bis Serina sie auffängt.
Mich fängt sie sicher nicht auf.
Ich atme durch und springe. Ich ziehe mein Schwert und lasse einen Windhauch erscheinen um meinen Fall zu verlangsamen.
Am Boden angekommen keuche ich.
"Warum hast du nicht deine Flügel ausgebreitet du dummer Engel."
Dummer Engel?
Reiß dich zusammen Helen.
"Ich verwende sie nicht gerne."
Serina zuckt mit den Schultern und lässt eine Flutwelle aus dem Nichts erscheinen um mich damit zu überrollen.
Ich ziehe jedoch schnell mein Schwert und katapultiere mich hoch.
"Was sollte das?!", schreie ich ihr entgegen doch sie lässt eine neue Welle erscheinen die ich in der Mitte spalte.
Mühelos lässt sie eine neue Welle erscheinen doch diesmal kristallisiert sie scharfe Brocken heraus und schleudert sie in meine Richtung.
Sie spinnt.
Aber wenn sie spielen möchte, gern.
Ich renne so schnell ich kann auf sie zu und weiche den Brocken so gut ich kann aus. Einige zerschlage ich und einige streifen mich leicht.
Wasser. Was kann man gegen Wasser anrichten.
Verdampfen?
Schock gefrieren?
Oder...
Fast hätte mir ein Brocken den Kopf eingeschlagen doch ich konnte ihn schnell genug zersplitteren.
Sie schützt sich durch diese Welle. Ich schwimme einfach hindurch und besiege sie im Nahkampf.
Ich strecke meine Hand aus und streife nur leicht das Wasser bevor alle Brocken zu Boden fallen und sie mich mit einer gigantischen Flutwelle nach hinten schleudert.
Ich lande unsanft auf dem Splittern der Eis-Brocken.
Ich springe jedoch trotz der Schmerzen auf.
Komplett durchnässt gehe ich auf sie zu.
Dieses mal lässt sie keine neue Welle erscheinen.
Nein.
Sie beobachtet mich.

POV ALEXANDER
Es ist ein, mittlerweile schon langweiliges, Hin und Her Geklimmper mit den Schwertern. Geheilt musste keiner von uns somit ist auch Sebastian gelangweilt.
Wir stehen uns keuchend gegenüber und wischen uns den Schweiß von der Stirn.
"Du kämpfst du Dämon."
"Du auch, Zwerg.", erwidere ich mit einem Grinsen.
Er rennt auf mich zu doch anstatt das gleiche zu tun weiche ich nach hinten aus und mache mein Schwert bereit.
Das wird ihn überraschen.
Als er nur noch wenige Schritte von mir entfernt ist ramme ich mein Schwert in den Boden sodass er wackelt.
Azrael fällt kläglich zu Boden und ich renne auf ihn zu und halte ihm mein Schwert an die Kehle.
Er grinst und dreht den Kopf nach rechts zum Fenster.
Auch ich drehe meinen Kopf und sehe wie Helen auf den Boden fällt. Sie springt jedoch sofort auf.
Moment!
Ihr ganzer Körper ist nass und an ihrem Rücken mischt sich das Wasser mit Blut.
Sofort werde ich überrumpelt und Azrael wirft mich zu Boden.
Schwerer Fehler.
Doch auch ich regiere schnell und nun halten wir uns gegenseitig das Schwert an die Kehle.
Wir grinsen uns atemlos an.
Azrael lässt jedoch von mir ab und hilft mir hoch.
"Du hast gewonnen.", sagt er lächelnd.
Ich lächle.
Sofort renne ich auf das Fenster zu um hinaus zu schlüpfen.

POV HELEN
Das Eis knirscht unter meinen Schuhen während ich auf Serina zu gehe.
"Weist du was. Ich habe vergessen dir zu sagen ich bin keine Nymphe. Ich bin eine Wassergöttin. Ich könnte dich sofort umbringen."
Das erfreut mich wenig.
Jedoch frage ich mich wer sie dann so zu richten könnte als wir sie gefunden haben.
"Aber diesen Kampf hast du gewonnen.", plötzlich blickt sie auf und lächelt mich an.
Autsch.
Mein ganzer Rücken schmerzt.
"Es tut mir leid aber das musste ich tun."
"Kann ich verstehen. Du kannst deine Hilfe ja nicht jedem anbieten. Du musstest wissen ob wir es ehrlich meinen.", tröste ich sie.
Sie lächelt süßlich.
"Zieh das schwarze Ding aus."
Ich tue was mir gesagt wird.
Aus der Ferne erkenne ich Alexander auf mich zu rennen. Hinter ihm laufen Azrael und Sebastian.
"Was ist passiert?", fragt Alexander mich keuchend.
Ich lächle bloß.
Er wirft Serina einen wütenden Blick zu.
"Was hast du ihr...", beginnt er sie anzufauchen aber ich unterbreche ihn.
"Hast du gewonnen?"
Er nickt und nimmt meine Hände.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt