13.

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POV HELEN
Ich nehme Alex warme Hand und gemeinsam folgen wir dem Mann. Er ist nicht sonderlich groß, kleiner als Alex aber seine braunen Augen verstecken Schmerz. Sein Gesicht ist faltig, bestimmt ist er jünger als sein Aussehen ahnen lässt.
Oh Gott!
Sofort erröte ich wieder.
Was habe ich getan? Was hätte ich fast getan!?
"Das ist mein Haus. Es ist nicht besonders groß aber es reicht für eine Person.", erklärt er während er die Tür öffnet und ein Mistplatz zu sehen ist.
Moment...eine Person. Er trägt doch am rechten Finger einen Ring am Ringfinger.
"Wie lange haben sie nicht geputzt.", fragt Alex leicht angewidert.
"Meine Frau hat alles sauber gehalten.", meint er mit trauriger Miene.
Alex wollte weiter nachfragen aber ich drücke seine Hand und schüttle leicht den Kopf.
"Kommt mit ich zeige euch die Putzkammer."
Sogar die Putzkammer muss geputzt werden.
"Ich muss jetzt an die Arbeit gehen also ist das Haus in euren Händen. Ich bin so gegen 18 Uhr wieder da."
Er verabschiedet sich und lässt uns tatsächlich alleine in seinem Haus.
Ohne ein Wort miteinander zu wechseln beginnen wir.
Naja Alex beginnt sofort damit den unnötigen Mist in einen Sack zu stopfen, ich hingegen habe noch nie einen Besen in der Hand gehabt oder einen Putzlappen.
Okay ich kann den Boden wischen.
Ich fülle einen Eimer mit Wasser und nehme einen Mop. Alex ist sogut wie fertig damit das Wohnzimmer zu entrümpeln also putze ich jetzt den Boden der Küche. Ich tauche den Mop ins Wasser und putze den Boden.
Läuft doch gut.
Ich tauche debi Mop wieder in den Eimer und ziehe ihn wieder hoch.
*Platsch*
Ich habe den Eimer verschüttet und stehe mit nassen Beinen, wartend auf Alex blöden Kommentar.
Tatsächlich, er kommt angerannt und starrt mich an.
Er versucht sich das Lachen zu verkneifen.
"Was ist passiert?"
"Sieht man das nicht.", antworte ich genervt während ich auf den Boden hinunter schaue.
"Mhm."
Er kommt auf mich zu und plätschert im Wasser.
Er versucht mir den Mop wegzunehmen.
"Wir finden schon eine andere Aufgabe.", witzelt er.
Bestimmt nicht! Er denkt wahrscheinlich ich bin eine kleine, verwöhnte Prinzessin.
"Nein ich kann das."
"Helen gib mir einfach den Mop."
"Nein ich schaffe das schon!"
Ich ziehe den Mop zu mir und stolpere nach hinten.
"Helen!"
Er hält mich an der Taille fest.
Ich versuche mich loszureißen.
"He-"
Oh Gott!
Ich werfe meine Arme um seinen Nacken als wir plötzlich fallen.
"Geht es dir gut?", fragt er mich besorgt.
Ich atme aus und bemerke das er die Hände schützend um meinen Kopf gelegt hat.
Sein Hände!
"Geht es DIR gut? Deine Hände?!"
Na toll...Helen das hast du mal wieder toll gemacht. Mit so einem Verhalten willst du deine Mutter und deine Schwestern retten?
Alex schmunzelt leicht.
"Mir geht es gut, keine Sorge."
Ich liege auf dem nassen Boden und er liegt über mir, die Hände schützend um meinen Kopf gelegt während ich ihn fest halte an seinem Nacken.
Wir schauen uns direkt in die Augen und ich kann spüren wie mir die Röte ins Gesicht steigt und mein Herz schneller schlägt. Ich drücke meine Lippen fest aufeinander.
Ich muss einsehen das ich ihn...

POV ALEXANDER
Verdammt wie sehr ich sie jetzt küssen will.
Sie drückt ihre Lippen aufeinander und blickt tief in meine Augen, dabei funkeln ihre violetten.
Mein Herz rast und der Schweiß vermischt sich mit dem Wasser. Ich schlucke bevor ich mich ihr nähere.
Sie weicht ein wenig zurück. Ich nähere mich ihr solange bis ihr Kopf, in meinen Händen liegend, den nassen Boden berührt. Wieder nähere ich mich ihr.
Wenn sie den Kopf zur Seite dreht dann gebe ich auf und stehe auf.
Doch sie dreht ihn nicht!
Ich könnte aufspringen und tanzen vor Freude.
Sie löst die Lippen von einander und starrt mir abwartend in die Augen. Auch ich schaue ihr abwechselnd auf die Lippen und in die Augen.
Nur noch wenige Millimeter trennen uns.
Sie schließt leicht ihre Augen.
Ich spüre ihren Atem an meinen Lippen und plötzlich...

POV HELEN
Ich kann seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren und verliere beinahe den Verstand. Ich will das diese Distanz verschwindet und ziehe in an seinem Nacken näher sodass unsere Lippen aufeinander treffen.
Überrascht schließt er die Augen und küsst mich sanft. Ganz sanft und zaghaft.
Oh mein Gott! Ein Feuerwerk explodiert in mir. Mein Herz springt gleich aus meiner Brust und mein Verstand ist komplett blank.

POV ALEXANDER
SIE HAT MICH ZU SICH GEZOGEN!
Wir küssen uns!
Mein Traum ist Wirklichkeit geworden und oh...das ist viel besser als jeder Traum.
Ich wünschte dieser Moment würde niemals enden.
Doch sie löst sich langsam von mir.
"Hat es dir nicht gefallen?", platzt es aus mir heraus. Ich klinge wie ein verzweifeltes, kleines Kind.
Sofort erröte ich.
Sie lächelt verlegen.
"Doch.", flüstert sie so leise das man es hätte überhören können.
Ich will sie wieder küssen doch sie legt ihre Hand zwischen uns.
"Schon vergessen. Wir müssen putzen."
Oh Gott! Und ich dachte das war alles nur gespielt.
Mit einem Grinsen stehe ich auf und ziehe sie mit.
"Okay also du übernimmst die Küche und ich...", beginnt sie.
"...wischst den Staub.", beende ich ihren Satz.
Sie lächelt und zieht die Schuhe aus um nicht das ganze Haus zu beschmutzen.
Sie verlässt die Küche und ich stehe hier...explodiere gleich vor Freude und Grinse als hätte ich...ach keine Ahnung.
Summen putze ich den Boden und einige Stunden später sitzen wir fertig auf dem Sofa im sauberen Wohnzimmer.
"Das Haus ist größer.", wirft sie ein.
"Mhm. Weil es sauber ist."
"Wie spät ist es?", wundert sie sich und als unsere Blicke sich treffen errötet sie und dreht den Kopf weg.
"Erm...17 Uhr."
"Dann kann ich ja eine Stunde schlafen bevor er kommt."
Ich nicke und beobachte wie sie es sich am anderen Ende gemütlich macht.
Ich schlucke.
"Mein Arm ist wahrscheinlich gemütlicher."
Was rede ich da?!
Ohne mich einmal anzusehen setzt sie sich neben mich und legt ihren Kopf auf meine Schulter.
Das muss ein Traum sein.
Sie schläft schon.
Wenig später schlafe auch ich ein.

Etwas fällt auf den Boden und wir schrecken auf.
Es ist bereits dunkel draußen.
"Oh das tut mir leid, habe ich euch geweckt. Mir ist bloß der Teller auf den Boden gefallen.", erklärt der Mann.
Ich reibe mir verschlafen die Augen.
"Wie spät ist es.", erkundigt sich Helen.
"Kurz vor 20 Uhr. Das Haus sieht toll aus, so sauber habe ich es noch nie gesehen."
Helen springt auf und torkelt müde herum. Auch ich stehe auf.
"Wir müssen gehen. Wo ist Bar Kain."
Der Mann lächelt.
"Ihr könnt euch ruhig ausruhen."
Helen und ich schütteln beide den Kopf.
Der Mann seufzt und beginnt eine Karte zu zeichnen.
"Hier, folgt einfach der Karte.
Wow. Innerhalb dieser kurzen Zeit so eine detaillierte Karte mit Straßennamen zu zeichnen ist beeindruckend.
"Vielen Dank."
"Oh und grüßt Kain von mir."
"Natürlich. Wie heißt ihr?"
"Abel."
Helen und ich tauschen verwirrte Blicke aus als der Mann auflacht.
"Das war ein Witz. Ich heiße Danjel."
Ich lächle und wir verabschieden uns.
"Er ist voller Schmerz.", wirft Helen ein.
"Er hat wahrscheinlich einiges erlebt.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt