11.

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POV HELEN
Nachdem wir in der Stadt angekommen sind will ich meine Hand losreißen aber er hält sie fest.
"Das ist die perfekte Tarnung. Wenn ich meine Flügel wie alle anderen nicht verschwinden lasse fallen wir nicht auf. Du könntest als Mensch durchgehen."
"Genau mit violetten Augen. Menschen haben braune, blaue oder grüne Augen."
Plötzlich bleibt er stehen und lässt endlich meine Hand los. Sie fühlt sich immer noch warm an.
Er holt eine Brille aus seiner Tasche und reicht sie mir.
"Eine magische Brille. Der Träger bekommt sofort menschliche Augen. Welche Farbe genau unterscheidet sich.", grinst er.
Ich nehme sie und setze sie stutzig auf.
Er grinst.
"Wusst ichs doch."
"Was?", frage ich genervt als er wieder meine Hand nimmt.
"Grüne Augen. Geheimnisvoll, kalt und doch sehen sie sich nach Liebe und Zuneigung."
Ich erröte und will meine Hand wegreißen aber er hält sie fest.
"Zwing mich nicht dir weh zu tun.", flüstert ich unter zusammen gebissenen Zähnen.
Er schmunzelt.
"Hast du Hunger?", fragt er nach einiger Zeit.
Tatsächlich die habe ich. Doch das sage ich nicht.
Plötzlich zieht er mich in ein Gasthaus.
Es ist ziemlich einfach gestalten und wir setzten uns.
"Womit kann ich helfen?", fragt eine Kellnerin mit übertriebener Höflichkeit.
Dämonen sind nett?
"Erm...ein Frühstück wenn möglich."
"Oh ja das Frühstück Special ist köstlich hier. Zwei mal?", ihre Stimme ist hoch.
Alex nickt und lächelt mich an.
Ein schönes Lächeln.
"Was ist eigentlich der Plan?", fragt er nach einiger Zeit, "Den König fragen?"
"Oder doch die die ihn stürzen wollen.", beende ich seinen Satz.
"Sie wollen ihn nicht stürzen. Es gab in der Geschichte noch nie bessere Könige als Dämonen Könige. Lass dich nicht täuschen, Dämon ist nicht gleich böse...genau wie Engel nicht gleich gut ist."
Verlegen wende ich mich von ihm ab.
Die übertrieben höfliche Kellnerin kommt mit zwei Tellern zurück.
Das Wasser läuft mir im Mund zusammen beim Anblick dieser Marmelade.
Während sie die Teller auf den Tisch legt beginnt sie eine Unterhaltung.
"Habt ihr gehört was im Königreich der Engel passiert ist?"
Alex und ich tauschen besorgte Blicke aus als er schließlich nickt. "Wie steht der König dazu?", erkundigt sich Alex.
Die junge Kellnerin stemmt die Hände auf die betonte Hüfte.
"Natürlich ist er dagegen doch er kann nichts machen."
"Wieso das?"
"Warst du im Ausland? Er hat mit dem alten König ein Abkommen geschlossen das sie sich gegenseitig nicht angreifen dürfen."
Na toll!
"Tatsächlich ich war im Ausland, in der Volksrepublik Serina, meine Verlobte habe ich dort kennen gelernt.", er blickt kurz zu mir bevor er wieder die Kellnerin mit den hochgebundenen Haaren wieder anschaut.
Sie jedoch starrt mich an und lächelt. Ich senke den Blick.
"Eine hübsche Frau...etwas schüchtern.", sie zwinkert mir zu.
"Das heißt das Königreich der Dämonen...unternimmt nichts?", stellt Alex empört fest.
Sie schaut sich um und beugt sich zu uns herunter.
Sie flüstert:"Naja. Das Königreich macht nichts aber das Volk schon, nur kommt der Befehl nicht direkt von oben.", sie zwinkert und geht schließlich zurück.
Zufrieden isst Alex seinen Käse, seine Eier und was sonst noch so auf dem Teller liegt.
"Das ist gut.", sage ich bevor ich ein Brötchen aufschneide und mit Marmelade beschmiere.
Mhmmmm.
Herrlich diese Marmelade. Erdbeere. So süß.
Genüsslich esse ich das Brötchen und bemerke nicht das Alex mich beobacht.
"Was?", frage ich genervt.
Es schüttelt bloß den Kopf und ist weiter.
Nach einiger Zeit ruft er die Kellnerin zu sich.
"Zahlen?", fragt sie mit einer quitschigen Stimme.
Er nickt und holt Geld aus der Tasche.
"Ach ja, wir...würden gerne...", beginnt Alex doch sie unterbricht ihn und reicht ihm gemeinsam mit dem Restgeld einen zusammengefalteten Zettel.

POV ALEXANDER
Ja!
Die Kellnerin hat uns einen Zettel gegeben auf dem eine Adresse und ein Codewort stehen.
"Wir müssen in die Jägergasse 43.", sage ich während wir Hand in Hand durch die Straßen schlendern.
Ihre Hände sind jedesmal kalt wenn ich sie berühre doch sie erwärmen sich nach einiger Zeit.
"Und wie kommen wir dahin?"
Gute Frage.
Ich war zwar schon hier aber nur im Königlichem Palast.
Ich schaue nach links und rechts und erkenne ein weiteres Gasthaus, dieses hier hat auch eine Bar.
Ich ziehe Helen mit.
"Okay, erstens, zieh mich nochmal ohne Vorwarnung und ich töte dich mit meinen bloßen Händen. Zweitens, hast du wieder Hunger?"
"Das erste nehme ich zu Herzen. Nein ich habe keinen Hunger aber eine Bar weiß alles."
Ich kann den verwirrten Blick in ihren Augen deutlich erkennen.
"Wenn die Menschen angetrunken sind reden sie leichter und blaudern gerne Geheimnisse aus. Ist bei uns genauso.", ich zwinker ihr zu.
Sofort dreht sie den Kopf weg.
Klar das eine Prinzessin nie getrunken hat. Ob sie nun singt und tanzt oder kämpft.
Es ist ziemlich dunkel hier. Wir gehen auf die Theke zu und setzten uns. Als der Barkeeper uns sieht grinst er.
Er putzt einige Gläser bevor er zu uns kommt.
"Was kann ich euch bringen?", erkundigt er sich.
Ich schaue zu Helen und wieder zurück zu ihm.
"Einen Vodka für mich und sie nimmt ein Glas Wasser."
Als er beschäftigt ist ein sauberes Glas zu suchen beugt Helen sich zu mir und flüstert direkt in mein Ohr:"Drittens, bestelle nie wieder für mich."
War klar.
Grinsend ziehe ich eine Augenbraue hoch.
"Als ob du eine Ahnung von Alkoholischen Getränken hast Prinzessin."
Sie errötet sofort und als der Barkeeper das Glas Vodka auf den Tisch stellt nimmt sie es und trinkt einen Schluck.
Sie stellt das Glas zurück auf den Tisch und kann es nicht über sich bringen das widerliche Getränk zu schlucken.
Mit großen Augen starrt der Barkeeper die rot werdende Helen an.
"Helen spuck den Mist aus!"
"Sie hält sich die Hand vor den Mund und schluckt das bisschen das sie getrunken hatte mit angewidertem Blick herunter.
Ich weiß nicht ob ich schreien, lachen oder mir Sorgen machen soll.
"Was du kannst...das kann ich auch.", sagt sie.
Tränen die sich gebildet hatten blinzelt sie einfach weg.
"Trink das Wasser."
Sie weigert sich und schiebt das Glas von sich.
Langsam aber sicher werde ich wütend.
"Möchtest du ebenfalls einen Vodka?", fragt der Barkeeper mit dem Bart sarkastisch.
Das Mädchen bringt sich noch um und mich gleich dazu.
"Nein!", antworte ich schnell bevor sie etwas sagen kann.
Natürlich lässt sie das nicht zu das ihr jemand sagt was zu tun ist.
Beleidigt stehe ich auf und stelle mich dicht vor ihr.
Vielleicht kann sie der Mist den ich jetzt sagen werde so irritieren das sie den Mund hält.
"Verstehst du nicht? Ich will nur das Beste für dich. Sei nicht so stur und lass mich dich einmal beschützen. Ich weiß du bist stark und ich weiß das du kämpfen kannst. Doch lass mich dich beschützen. Vertrau mir. Ich liebe dich doch."

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt