12.

19 2 2
                                    

POV HELEN
Nein!
Nein!
Nein!
Das hat er jetzt nicht gesagt!
Mit große Augen starre ich in seine roten Augen in der Hoffnung die Wahrheit darin zu finden.
Wieso hat er das gesagt?
Verdammt! Ich kann spüren wie meine Wagen erröten.
Ein Klos steckt in meinem Hals fest.
Ich liebe dich.
Hat er es ernst gemeint? Oder nur um die Illusion aufrechterhalten?
Ich bringe ihn um!
Wieso schlägt mein Herz so verdammt schnell!?
Mir wird so unsagbar heiß.
Ich schlucke und trinke das Glas Wasser aus.
Er lächelt.
Shit!
Mein Herz hat ausgesetzt als ich sein Lächeln gesehen habe.
Das kann nichts gutes heißen.
Alx setzt sich wieder hin und trinkt von diesem ekelhaften Getränk. Vodka hat er es genannt.
Ohne nur ansatzweise das Gesicht zu verziehen trinkt er einen Schluck nach dem anderen.
Er setzt die Lippen an der selben Stelle wie ich an und nimmt einen kräftigen Schluck.
Ich drücke meine Lippen fest aufeinander.
"Also.", Alex reißt mich aus meiner Träumerei, "Haben sie schon gehört was bei den Engeln passiert ist?"
Der Barkeeper lächelt schief aber seine Augen verbergen Trauer.
"Eine sehr traurige Geschichte. Er war ein guter König...und jetzt...ist dieser Bastard an der Macht."
Alex ballt die Fäuste und legt sie auf den Tisch.
"Ich habe in Serina davon gehört und wollte dort hinreisen nur um dieser lausigen Entschuldigung von Mann höchst persönlich den Hals umzudrehen...meine Verlobte war jedoch der Meinung hier wäre der Widerstand besser aufgebaut."
Der Barkeeper nickt.
Ich starre in mein leeres Glas.
"Du solltest eine andere Bar aufsuchen.", gibt der Barkeeper schließlich zurück ohne von seinen Gläsern abzulassen.
"Wieso das?", fragt Alex verwirrt.
Hat er uns erkannt?
"Bar Kain, ist das was ihr sucht.", fügt er hinzu.
Alex trinkt sein Glas aus und legt Geld aufs Tresen. Alex und der Barkeeper nicken sich gegenseitig an bevor wir die Bar verlassen.
"Was war das?", erkundige ich mich.
"Das...Prinzessin, übersteigt deinen Zuständigkeitsbereich.", antwortet er frech und zwinkert mir zu.
Ich sollte mich ohrfeigen dafür das mein Herz wegen ihm schneller schlägt!
Ich schlage mit meiner Hand gegen meine Stirn.
Wir gehen durch die Stadt und erkundigen uns über Bar Kain. Jedoch weigert sich jeder uns irgendetwas zu sagen.
Jetzt sitzen wir auf einer Bank, im Hochsommer, während wir einen Mantel tragen.
Alex zieht de  Mantel aus und bindet ihn an seiner Tasche fest.
"Zieh deinen Mantel aus. Es ist heiß hier."
"Man wird die Schwertschneide sehen."
Er streckt die Füße aus und lehnt sich nach hinten.
"Na und?"
"Die Illusion das ich deine unschuldige Verlobte bin könnte gefährdet werden.", gebe ich genervt zurück.
Alex schließt die Augen und genießt die Sonne.
"Du bist unschuldig. Außerdem kann man das am einem Schwert nicht feststellen. Sollen sie es sehen. Meines ist ja auch sichtbar und andere in der Stadt tragen auch eines."
Ich drehe mich zu ihm und blicke in sein Gesicht. Es sieht zufrieden aus.
Ich bin gefangen von ihm.
"Ich bin eine Frau.", antworte ich leiser als ich gedacht habe.
Er dreht sich zu mir und öffnet ein Auge.
"Ernsthaft? Du bist der Meinung eine Frau darf kein Schwert tragen?"
"Das habe ich nie behauptet!", schreie ich während ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt.
"Was ich gemeint habe ist das ich auf keinen Fall unsere Täuschung gefährden will."
Mittlerweile hat er wieder die Augen geschlossen.
"Tust du nicht. Verändere dich nicht. Alles passt so."
Wieder setzt mein Herz einen Schlag aus.
Ich drücke meine Lippen aufeinander und schaue ihn an.
Er genießt die Sonne.
Langsam ziehe ich meinen Mantel aus und legen ihn über meinen Rucksack.
Ich beuge mich zu ihm.
Seine schwarzen Haare liegen quer über seinem Gesicht. Langsam bewege ich meine Hand auf sein Gesicht zu.
Wieder drücke ich meine Lippen aufeinander. Immer fester je näher ich ihm komme.
Ich schlucke und streiche ihm die Haare aus dem Gesicht.
Langsam öffnet er die Augen.
Mein Herz schlägt schneller. Mein Körper ist wie gefroren.
Seine roten Augen funkeln in der Sonne.
Meine Hand liegt auf seiner Wange.
Er bewegt sich nicht und sagt auch kein Wort.
Ich kann spüren wie seine Hand langsam auf meine, welche auf der Bank liegt, zu kommt.
Mit seinen Fingern berührt er leicht meinen Handrücken.
Wieso wehre ich mich nicht! Mein Gehirn sagt ich soll mich gefälligst wehren aber...mein Herz will das nicht. Und einmal gewinnt mein Herz.
Seine Hand liegt auf meiner und drückt sie fest.
Ich drücke meine Lippen aufeinander und entspanne sie wieder.
Seine Hand ist warm. Genau wie seine Wange.
Er kommt mir langsam näher ohne sich viel zu bewegen.
Näher.
Immer näher.
Und ich bleibe wo ich bin. Rühre mich nicht. Ganz leicht schließe ich meine Augen.
Ich kann bereits seinen Atem auf meiner Wange spüren.
"Sie suchen Bar Kain.", hallt es Plötzlich von hinten und ich zucke zusammen.
Sofort löse ich mich von Alex und setze mich wieder neben ihn.
Mein Herz springt gleich aus meiner Brust.
Was habe...was hätte ich fast getan.
Und wieso fühle ich Trauer anstatt Erleichterung über die plötzliche Unterbrechung.

POV ALEXANDER
Ich nicke dem Mann zu der ums unterbrochen hat und wünschte ich könnte schreien.
Oh mein Gott. Das war die Gelegenheit!
Der Mann der uns unterbrochen hat steht vor uns und grinst.
"Habe ich euch etwa gestört."
"Ja.", sage ich während sie gleichzeitig:"Nein.", sagt.
Sie drückt die Hände gegen die Bank und meidet meinen Blick.
AHHH!
Wieso?!
"Egal wie können wir dir helfen?", frage ich leicht genervt.
"Ihr sucht Bar Kain?"
Ich nicke.
"Dann zeige ich euch wo es ist."
Ich lächle und wollte mich bedanken aber er redet weiter, "wenn ihr mir helft."
Helen verdreht die Augen.
"Womit helfen?"
"Nichts spektakuläres. Hausarbeit.", antwortet er amüsiert.
"Ernsthaft?", fragt Helen.
Er nickt.
"Ich brauche Hilfe und da mir niemand helfen wollte dachte ich mir ich könnte euch anheuern."
Ich schaue ihn mit großen Augen an.
"Natürlich bezahle ich euch. Und euer Mittagessen geht auf mich. Oh und ich würde euch sagen wo ihr Bar Kain findet."
Ich traue ihm nicht und Helen genauso wenig, das kann ich spüren.
Ich schaue mir seine Flügel an. Sie sind etwas kleiner als meine aber sie haben viel mehr Feder.
Ich reibe mir die Augen und stehe auf.
"Schwörst du bei deinen Flügeln das du uns nichts tun wirst.", erkundige ich mich.
Er grinst.
"Ich schwöre bei meinen Flügeln und bei allem was Heilig ist das solange ihr in meinem Haus seid, euch nichts passieren wird.", schwört er und hebt die Hand wie bei einem Eid.
Ich drehe mich zu Helen und schaue sie fragend an.
Sie nickt.
Ich nehme meine Sachen und reiche ihr die Hand.
Emotionslos nimmt sie sie entgegen und wir gehen mit dem Mann mit.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt