15.

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POV HELEN
"Was-".
Er meidet meinen Blick und reagiert nicht auf meine Rufe.
Ich werde leicht panisch und versuche mich zusammen zu reißen um ihn ja nicht noch mehr zu verunsichern.
"Alex."
Er geht einen Schritt zurück und starrt mit gesenktem Blick in die Leere.
Kain verschränkt die Arme. Ich kann seinen Blick nicht ganz deuten. Hat er Angst, hat er Mitleid?
Die zwei Extrapersonen stehen verwirrt etwas abseits vom Geschehen.
Er schaukelt auf und ab und streift sich mehrmals durch die Haare.
Ich kann soetwas nicht. Mitgefühl zeigen.
"Alex."
"Helen, es ist nichts.", beteuert er mit gesenktem Blick.
Ich hasse es für blöd verkauft zu werden.
Etwas wütender wiederhole ich seinen Namen.
"Es ist nichts."
"Alexander!"
"Helen er hat meine Mutter getötet! Mehr Information gibt es ni-"
"Wag es ja nicht!"
"Helen bitte." Verletzt blickt er hoch und schaut mir wieder in die Augen.
Ich schlucke mein Ego herunter und nicke.
Enttäuscht kommt Kain auf Alexander zu.
"Es kommt früher oder später raus."
Alex lächelt und geht einen Schritt zurück.
"Ja aber wann geht sie nichts an.", erklärt er mit einer ruhigen Stimme.
Kain hebt die Hände hoch und dreht sich zu mir. Er berührt meine Schultern und lächelt mich an. Sofort stellt sich Alex vor mir aber ich schiebe ihn zur Seite und werfe ihm einen wütenden Blick zu.
Kain scheint das zu amüsieren.
"Du wirst eine gute Königin. Du brauchst dir um das Königreich der Dämonen keine Sorgen zu machen, wir werden gegen den euren König ankämpfen. Wenn du mir dein Wort gibst Prinzessin der Engel, dann gebe ich dir meines das ich auf dein Zeichen warte und dann erst angreife."
Ich atme tief ein und spüre eine leichte Nervosität in mir aufsteigen.
"Wort? Wofür?"
Bedrückt schaut er kurz zu Alex dann wieder zu mir.
"Das du nie vergisst wieso du beschlossen hast deine Heimat zu verlassen und wieso du zurück gehen wirst."
Ich lächle und drücke meine Hände gegen meine Hose.
"Ich gebe dir mein Wort.", gebe ich selbstsicher mein Wort doch Kain ist nicht überzeugt.
Doch er nickt.

POV ALEXANDER
Jetzt dreht er sich zu den zwei Extra Menschen.
"Ihr zwei."
"Ja.", antwortet Maya.
"Dich und Max hält nichts hier, ihr habt auf so eine Gelegenheit gewartet."
Maya lächelt verlegen, fast schön unschuldig. Max berührt leicht ihre Schulter und lächelt sie mitfühlend an.
In diesem Momentan habe ich etwas verstanden.
Jeder hat seine Vergangenheit.
Jeder hat seine traurigen Geschichten.
Es ist wie man damit umgeht das uns zu dem macht was wir sind.
Ich schlucke und balle meine Fäuste während ich mich langsam zu Helen umdrehe welche zu Maya und Max schaut.
Ich drücke meine Fingernägel gegen meine Handinnefläche.
"Helen?"
Sie dreht sich ruckartig zu mir und schaut mir fragend in die Augen.
Ich bin still.
Ich kann nicht.
Sie lächelt mich warm an bevor sie sich zu Maya und Max umdreht.
"Nein.", sagt sie selbstbewusst und selbstverständlich.
Fragende Gesichter umzingeln sie.
"Nein?", wundert sich Kain.
"Wir brauchen keine Begleitung. Zwei Leute sind mehr als genug."
"Wir helfen euch.", wirft Max ein.
"Nein. Danke aber nein."
"Das ist nicht deine Entscheidung Prinzessin.", erwiderte Kain.
Sie verdreht die Augen und geht auf Kain zu.
"Wir sind nicht gekommen und weitere Leute mitzuschleifen, wir sind gekommen um die anderen Länder davon zu überzeugen das sie gegen das Regim des neuen Königs ankämpfen müssen."
"Du bist zwar eine Prinzessin aber das heißt nicht das du beschließen kannst das wir nicht mitkommen. Es ist unser Schicksal.", gibt Max zurück und Helen wirft die Arme in die Luft.
"Lass mich in Ruhe mit dem Schicksal! Das Schicksal ist nur ein Märchen das man kleinen Mädchen erzählt.", ruft Helen.
Alle sind still.
"Süße das ist mir egal wie du zum Schicksal stehst, wir kommen mit, selbst wenn wir euch heimlich verfolgen müssen.", erklärte Max gelassen was Helen wütend macht.
"Okay wie könnt ihr helfen?", frage ich schließlich um einen Streit abzuwenden.
"Ich kann die Aura aller Wesen sehen,sprich erkennen was sie sind, also Engel, Dämonen was auch immer und deren Intentionen. Und. Bei euch beiden sehe ich Rache. Aber diese Gabe bringt im Kampf nicht viel also habe ich die Schwertkunst perfektioniert.", erklärt Max mit einem Zwinkern.
"Ich bin eine Dämonin mit einem Elementarschwert.", sagt Maya gleichgültig.
"Das haben wir auch.", wirft Helen ein.
"Meines ist voll.", erwiderte sie grinsend.
"Voll? Du meinst wohl du hast alle Elementarsteine in deinem Schwert vereinigt.", erkläre ich überrascht.
Woher hat sie alle Steine?
Helen ist genauso verblüfft.
Ungläubig starrt sie die junge Frau an welche fröhlich vor sich hin summt.
"Das glaube ich nicht.", bringt Helen schließlich heraus.
"Doch doch! Ich habe die Steine gestohl-"
Max hält ihr den Mund zu und grinst.
Woher?
Wo kann ich sie stehlen?
Sie gehören dem Elemtargöttern.
"Und kannst du damit kämpfen?",wundere ich mich worauf hin Kain höchst persönlich meine Frage beantwortet.
"Sie sieht vielleicht nicht so aus aber sie kann das Schwert taktisch so gut verwenden das sie ihren Gegner innerhalb kürzester Zeit besiegt hat."
Helen ist beeindruckt lässt es sich jedoch nicht anmerken, ich hingegen lächle die zwei an und...akzeptiere mein Schicksal.
"Also könnte ich mit Helen sprechen, alleine."
Ihr könnt in mein Arbeitszimmer gehen.", bietet Kain uns an.

POV HELEN
Nicht in einer Million Jahre kommen sie mit!
Alex schließt die Tür und ich lehne mich gegen den Schreibtisch.
Er kommt auf mich zu und zieht mich an der Taille zu sich.
Was soll das?
Er kommt mir nahe...zu nahe.
"Was soll das?", frage ich entsetzt.
Er lässt mich sofort los und kehrt mir den Rücken zu.
Was zum...?
"Mein Vater ist ein Schwein."
Erm...
"Ich bin kein Wunschkind gewesen und die Heirat meiner Eltern war erzwungen."
Eine Pause folgt.
Ich weiß nicht was ich sagen soll.
Mich überfordern solche Situationen.
Er dreht sich zu mir mit fallenden Armen und einem traurigen Blick.
Ich bewege mich nicht und starre ihn einfach nur an.
"Mein Vater und meine Mutter haben sich kennengelernt und meine Mutter war sofort verliebt doch er hatte nur eines im Sinn. Sie ist schwanger geworden und mein Vater hat den Verstand verloren. Seine Familie erlaubt keine Heirat zwischen Engeln und Dämonen aber mein Vater musste sie heiraten um seinen Ruf nicht zu verlieren. Als er von mir erfahren hat hat er meine Mutter geschlagen um ihr das Kind auszutreiben. Vergeblich.", bei diesen Worten senkt er seinen Blick.
"Dennoch durfte niemand erfahren das sie ein Dämon ist also war es ihr nicht erlaubt das Haus zu verlassen. Er trieb es so weit das er ihr sogar die schwarzen Flügel, vor meinen Augen, abgeschnitten hat. Der einzige Grund warum sie bei ihm geblieben ist, bin ich."
Er atmet tief durch bevor er weiter erzählen kann.
"Als ich zum ersten Mal meine Flügel ausgebreitet habe und sie schwarz waren, da-"
Er kann nicht weitersprechen, er ballt seine Fäuste und dreht sich weg von mir.
Ich muss was sagen.
Ich kralle meine Nägel in den Schreibtisch.
"Vetrau mir dein Geheimnis an."
Er lächelt und löst seine Faust.
"Als meine Flügel schwarz waren, als er es herausgefunden hat, da wollte er sie mir abreisen. Meine Mutter ist dazwischen gegangen und...starb. Er hat sie direkt am Kopf geschlagen und sie ist sofort gestorben."
Mit stockt der Atem. Er ist ein noch grauenvollerer Mensch, nein er ist kein Mensch, kein Mensch würde so etwas tun. Mich packt die Wut aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen.
"Es ist okay.", sage ich plötzlich.
Er schaut mich verwirrt und doch amüsiert an.
Er schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn.
"Das beste ist ja das er gesagt hat meine Mutter hätte ihn mit einem Dämon betrogen und das er garnicht mein Vater ist aber so gutherzig ist und den Sohn seiner geliebten Frau aufgezogen hat.", erklärt er mit einem sarkastischen Lachen.
Ich löse mich vom Tisch und gehe auf ihn zu. Ohne zu stoppen schlinge ich meine Arme um seinen Hals.
Er erwidert die Umarmung und drückt mich fest an sich.
"Ich denke wir sollten ihnen erlauben mit uns zu kommen.", sagt er nach einer Weile.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt