Rache

7.

POV HELEN
Ein kleiner Junge wird durch mein Puder sichtbar.
Ich muss schmunzeln bei Alexanders Blick.
Der gerade mal sechs jährige Junge funkelt Alexander mit seinen Samaragdgrünen Augeb an als er mit dem Besen wieder auf ihn einschlagen will doch ich stelle mich lächelnd dazwischen und knie mich zu ihm hin.
"Was genau tust du da?", frage ich in einem süßlichen Ton.
Der Junge errötet leicht und blickt zu Alexander hin.
"Er hat rote Augen!"
Alexander steht mittlerweile wieder auf den Beinen. Genervt schaut er auf den Jungen herunter bevor er sich ebenfalls hinkniet und in anlächelt.
Was für ein falsches Lächeln.
"Kleiner..."
"Ich bin nicht klein!", unterbricht er Alexander welcher die Fäuste ballt.
"Und wieso hast du ihn verprügelt?", wundere ich mich.
"Er hat mich nicht verprügelt.", zischt Alexander.
"Weil er ein Dämon ist!"
"Dämonen sind aber nicht alle böse."
Die Knopfaugen des Jungen weiten sich.
"Mama hat gesagt ein Dämon hat Papa getötet bevor sie in den Himmel gegangen ist.", antwortet der Junge kleinlaut.
Alexander und ich tauschen Blicke aus bevor Alexander sich zum Jungen dreht und seine Haare streicheln will aber der Junge zuckt zusammen. Verletzt zieht er die Hand zurück.
"Ich bin halb Dämon. Mein Vater ist ein Engel, meine Mutter ist ein Dämon. Sie...wurde...von Engeln getötet.", der Junge senkt den Blick und klammert sich an den Besen, "nicht alle Engel sind gut und nicht alle Dämonen böse."
"Es...es tut mir leid.", stottert der Junge beschämt.
Ich atme tief durch und berühre die Schulter des Kleinen.
"Wie bist du unsichtbar geworden?", wundert Alexander sich.
Der Junge schaut Alexander in die roten Augen und sie lächeln sich gegenseitig an bevor er seine Haare hinter sein Ohr steckt und ein goldener Knopfohrring zu erkennen ist.
"Wenn ich fest daran glaube dann hilft mir der Ohrring unsichtbar zu werden.", grinst er vor sich hin, "wo geht ihr hin?", wundert sich der Kleine mit großen Augen.
Wieder tauschen Alexander und ich Blicke aus bis ich dem Jungen durch die Haare streichle:"Der neue König ist böse und wir suchen Leute die uns helfen.", erwidere ich lächelnd.
"Aber keiner darf wissen das wir weg sind. Verstehst du?", fügt Alexander hinzu.
Der Junge nickt heftig und zieht den Ohrring aus um ihn Alexander zu reichen:"Du kannst ihn besser gebrauchen."
Alexander nimmt ihn entgegen und lächelt schief.
"Danke...Großer."
Er nimmt den Besen und rennt zurück in ein Haus. Auf halben Weg dreht er sich um und winkt und kurz zu bevor er wieder im Haus verschwindet.
Alexander zieht den Ohrring an und lässt sein schwarzes Haar darüber fallen. Wir gehen weiter.
Plötzlich lässt er wieder seine Flügel erscheinen.
"Zu wenig Zeit um gemütlich zur Grenze zu spazieren."
"Weiße Flügel fallen auf."

POV ALEXANDER
Ich grinse schief.
Sie errötet leicht und ballt die Fäuste.
Plötzlich stellt sie sich vor mich und kommt mir ganz nahe um die Arme um meinen Nacken zu legen.
Mo-mo-moment!
"Flieg schon.", wispert sie in mein Ohr.
He?
Ohhhh!
Ich schlinge meine Arme um sie und hebe ab.
Ich fliege erst hoch und dann erst in Richtung der Grenze.
Sie legt ihren Kopf in meinen Nacken. Ich halte sie noch fester und spüre den kühlen Wind in meinem Gesicht und ihren heißen Atem an meinem Nacken.
Es ist eine ruhige Nacht.
Nach einiger Zeit bleibe ich in der Luft stehen.
Sie schaut mich fragend an.
"Bereit?", frage ich leise.
Sie lächelt.
"Ich lasse meine Mutter und meine zwei Schwestern zurück und DEIN Herz schlägt wie verrückt beim Gedanken das Königreich der Engel zu verlassen."
Wortlos starre ich in ihre violetten Augen die im Mondlicht glänzen. Wie gern würde ich sie jetzt küssen doch ich weiß das sie eher auf den Boden aufprallen würde.
Ich grinse und berühre mit meiner Stirn ihre sodass sie zurückschreckt. Doch sie schreit nicht sondern kommt langsam zurück sodass unsere Stirne sich berühren.
"Flieg weiter, Depp.", flüstert sie leise.
Ich atme durch und sie legt ihren Kopf wieder in meinen Nacken. Schnell fliege ich über die Grenze.
Jetzt befinden wir uns in der Volksrepublik Serina.