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Wie von der Tarantel gestochen setzte ich mich auf und packte mir den Kopf. Als würde mein Herz gleich aus der Brust springen klopfte es dolle und das pochen ging über meinen ganzen Körper. ,,was passiert mit mir?'' langsam stand ich auf und musste mich gut festhalten, weil John das Licht komplett aus gemacht hatte. Ich hievte mich zur Türe und öffnete diese einen kleinen Spalt, um durch schauen zu können.

Ein schnarchen ertönte aus dem Wohnzimmer, welches mir bisher sehr anonym schien. Langsam ging ich zur kleinen Lampe, welche ich direkt an machte und froh war, dass diese nicht weit weg von mir stand. Der Raum erhellte sich ein wenig und ich konnte, durchaus einen guten Blick auf die Person auf der Couch werfen. Es war derjenige aus dem Krankenhaus. Er hat meine Hand gehalten und mich Baby genannt. Ich wusste das er Marten hieß, doch mehr ist auch nicht in meinem Kopf.

Mit langsamen und aufgepassten Schritten lief ich ins Bad rüber und machte dort auch das Licht an. Grellend kam es entgegen, weshalb ich die Augen kurz zu kniff und die Türe einen Spalt zu machte. Sofort sah ich mich im Spiegelbild und konnte fast kotzen. Meine Augen waren rot unterlaufen. Ich hatte ein großes Pflaster an der Augenbraue. Große Kratzer zerrten meine linke Gesichts Hälfte und das große Verband an meinem Kopf gewickelt. Ich packte mich am Waschtisch fest und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Langsam glitt mein Blick runter an mir, wobei meine Hände mein t-Shirt hoch hebten, bevor ich mir ein aufzischen verdrängen musste.
Als mein t-Shirt halb hoch war, sah ich zwei große Pflaster. Eins an meiner linken Brust und eins an meinem Bauch.

Meine zitternden Finger fuhren die Konturen nach, als mir plötzlich schwarz vor Augen wurde

Menschen schreien. Menschen rennen. Blut. Mann. Pistole. Blick. Schwarze Augen. Schwarze Haare. Ekelhaftes grinsen. Narbe. Schiesserei. Schwarz.

Ich konnte mich nicht halten und fiel neben der Badewanne zu Boden. Meine Hände fingen an zu zittern und ich konnte meine Atmung nicht kontrollieren. ,,dich töte ich auch''

Tränen liefen meine Wangen herunter und ich fing an zu schreien. Mir war es egal wie laut, doch es musste raus.

Die Türe ging mit einem Ruck auf und ich sah Marten vor mir. Geschockt kniete er sich vor mir und redete auf mich ein, doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, ehe Verlies etwas mein Mund. ,,atme Amaia. Atmen'' hörte ich seine Stimme und fühlte seine Hände auf meinen.
Ich sah zu ihm und konnte sehen wie überfordert er war. ,,mach mir nach okay? Auf 3.'' ich nickte schnell und sah schwarze Punkte vor meinen Augen ,,3.......2.....1'' damit fing er an zu atmen und ich sah auf seine Lippen herab. Ich machte ihm nach und konnte endlich Luft in meine Lungen lassen. ,,du machst das super'' ich atmete noch paar mal, bis ich nur noch am weinen war

Marten rappelte sich auf und nahm mich langsam auf den Arm, weshalb ich mein Kopf auf seine Schulter legte. ,,shh'' ich fühlte seinen Herzschlag und musste sagen, dass es mich beruhigte.

,,wir müssen dein Pflaster wechseln'' sagte er, als wir an der Couch ankamen und er mein t-Shirt betrachtete. Mein Blick ging genauso runter und ich sah dunkles Blut drauf. ,,warte hier'' ich nickte nur und sah ihn los laufen.

5 Minuten später kam er mit einem erste Hilfe Kit und einem Wasser, mit einer Tablette zurück. ,,hier, eine Schmerz Tablette. Trink das Wasser bitte komplett aus'' ohne etwas nahm ich die Tablette wie auch das Wasser und tat das, was er von mir verlangte. Kein einziges Wort kam aus mir raus - und ich betrachtete ihn, wie er die Pflaster schnitt. ,,du hättest mich rufen sollen'' sagte er, nachdem er ein Stück schnitt und es auf dem Tisch ablegte.

,,ich wusste nicht das du hier bist. Ich dachte John oder Jonas sind hier'' meine Stimme war nur ein leises räuspern, doch trotzdem verstand man mich. Marten nickte nur und seufzte.
,,darf ich?'' er fragte nach und zeigte mit der Schere auf mein t-Shirt. Nur nickte ich und lies ihn mein Shirt zerschneiden. Es war mir ziemlich egal, denn nach dieser Aktion war mein Körper wie taub und ich hätte meine Arme nicht heben können. ,,leg dich langsam hin'' das Kissen hinter mir legte er zurecht und half mir, mich richtig hinzulegen.

Langsam tupfte er Wasser auf das alte Pflaster und machte es mit Gefühl weg, als es leichter ging. Ich hingegen, betrachtete all seine Gesichtszüge und war vom Schmerz abgelenkt.
,,du hattest innere Blutungen und fast eine Herzuerquetschung'' brachte er plötzlich, weshalb mein Blick sofort zu meinem Bauch glitt und ich mir an den Kopf packte. ,,wie...'m flüsterte ich und zischte, als er die Wunde desinfizierte. ,,Marten.'' packte ich seine Hand fest und sah, wie sein Blick zu mir glitt. Seine Hand schmiegte sich in meine und ich spürte, wie Funken raus kamen. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein ,,bitte....ich weiss nichts mehr. Ich weiss nicht, was ich hier mache, ehe was passiert ist. Werf mich bitte nicht so weg wie mein bruder'' Tränen kamen auf und ich fühlte, wie seine Hand sich an meine Wange schmiegte. ,,ich würde dir so gerne alles erzählen. Vom Anfang bis Ende. Wie wir zusammen kamen, bis zu dem Verbrechen. Doch du wirst dran kaputt gehen, es ist zu früh'' schluckend betrachtete ich seine Mimik und nickte langsam.

,,also waren wir zusammen'' er nickte und lächelte mich leicht an ,,ich werde alles dafür tun, dass du die Erinnerungen zurück bekommst. Egal ob schlechte oder gute. Das verspreche ich dir!''

Marten nimmt seine Rolle ziemlich ernst, doch wie sagt man so schön, freu dich niemals zu früh 🤪
Lasst gerne ein Stern da 🫶🏽🫶🏽

Erinnerungen || Marten 187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt