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Ich rannte durch einen Wald und hechelte vor mir her. Es fühlte sich an, als würde jemand hinter mir her rennen, doch das einzige was ich sah war die tiefe Dunkelheit.

Überall waren Bäume, welche von den Ästen in Stich gelassen wurden. Ich stoppte und hielt mich fest, während mein Herz pumpte, als hätte es ein Marathon gelaufen. Ein lautes knacken hörte ich und stellte mich auf, bevor ich mich im Kreis drehte und überall hinsah, doch nichts bemerkte.

Plötzlich fühlte ich ein Ruck, welcher mich auf den Boden schleuderte und ich auf den kalten Boden fiel. Meine Hände fanden den Weg zu meinem Hals, denn ich bekam keine Luft mehr. Etwas schnürte mir die Luft ab und ich konnte nichts dagegen tun. Auf den Boden röchelte ich nach Luft, bis ich schwarz/ weiße Punkte vor meinen Augen sah.

,,wir verlieren sie!'' hörte ich eine gedämmte Stimme, nachdem ich Druck an meinem Brust Bereich spürte. Ich wollte so gern meine Augen öffnen, doch es ging nicht. Als wären diese fest geklebt konnte ich sie nicht öffnen, was mich noch mehr in Panik geraten lies. ,,Defibrillator auf 170 Joule!'' als würde man mir ein Stromschlag verpassen, drückte es mich ein, so gut wieder hoch. 
Mein Herz pumpte schnell und schneller und die Stimmen wurden immer lauter, bis ich ein gleichtöniges atmen wahrnahm. Meine Ohren hörten plötzlich alles, doch meine Augen sahen nichts.
,,macht eine neue Infusion ran'' sagte jemand neben mir, so gerne ich mich auch dahin drehen würde, ging es nicht. Als ich ein stechen an meinem Arm wahr nahm, stöhnte ich auf, dich die Person hörte dies nicht. Ich konnte kein Laut von mir geben

Jonas Sicht


Der Arzt  kam aus dem Raum raus und wischte sich mit einem Tuch die Stirn ab. ,,kein Grund zur Panik, die Patientin hatte ein Aussetzen, doch wir konnten sie wieder zurück bringen. Etwas zieht sie in die Dunkelheit und ich befürchte, dass sie ein Trauma davon erleben wird. Es würde nicht mehr lange dauern...'' ich wusste, er sprach von den Geräte ausschalten, doch wer war ich bitte, dass ich meine Schwester in Stich lies. ,,das längere kämpfen gibt ihr nur noch mehr schaden zu. Wir wollen sie ungern leiden lassen'' damit lief er los und lies mich mit meiner Mutter alleine.

Diese lief zu dem kleinen Fenster und beobachtete ihre Tochter. Amaia sah so friedlich aus. Als würde sie mit einer Schlafmaske schlafen und nichts von der Außenwelt wahrnehmen, was aber sich stimmte. Sie schlief nur, redete ich mir ein und setzte die Stirn in Falten.

Meine Erzeugerin drehte sich zu mir um und lief mir nur in die Arme. Ich wusste, dass das nicht mein Wille war, doch ich tat dies nur wegen Amaia. Meiner Schwester. Meinem Herzblatt.

,,Bro was ist passiert?'' kam marten dazu und ich sah die Schweißperlen auf seiner Stirn. ,,es ist nichts schlimmes. Sie hatte ein kurzes aussetzen, doch die Ärzte konnten alles verhindern. Es ist nur frage der Zeit...'m flüsterte ich am Ende zu und setzte mich hin.

Marten sah müde aus, genauso wie wir alle. Die Bande war immer bei uns und half auf jeden Schritt auf, doch egal wie weit wir gingen, wir kamen zurück. Wir konnten nichts an der Situation ändern, und das machte uns allen zu schaffen. Nicht, weil sie nur meine Schwester ist, sondern weil sie Bestandteil unserer 187 Bande ist. Die jungs sahen sie genauso wie eine Schwester an und Marten eben als seine zukünftige.

,,ich möchte doch nur meine tochter'' schluchzte meine Mutter vor sich hin und vergrab ihre Hände in ihre Haare. Ich schluckte und sah auf den Boden, weil jedesmal mein Blut in Schwellung gerät, wenn ich auch nur in ihre hässliche visage sah. Sie war zwar nicht Hässlich, denn man sah es Amaia an, doch für mich ist diese Person das Wort Hässlichkeit. Ich konnte sie nicht ansehen und schon gar nicht Mutter nennen. Was vor 25 Jahren passiert ist wünsche ich keinem und es geht mir immer noch nahe.

Mit gebissenen Zähnen setzte ich mich hin und fuhr mir über das Gesicht.

Meine Schwester war mein alles. Meine Familie die nie auf mich geschissen hat und immer für mich da war. Ich hab sie großgezogen und bin mehr als nur stolz auf sie, ich würde lügen wenn ich sagen würde dass es mir jetzt gut geht, denn mein kaltblütiges Herz zerreißt mehr und mehr.

,,Herr Klauß,Frau Klauß..'' kam ein Arzt um die Ecke und sah uns an. Ich stand auf und sah diesen verwirrt an ,,die Werte von Frau Klauß haben sich sehr verbessert, wir könnten die Aparate ausschalten und sie an den normalen Sauerstoff ran lassen, jedoch müssten wir sie jede 45 Minuten gut im Auge behalten'' ich lächelte und sah Marten an, welcher zu strahlen began.
,,könnten wir es versuchen?'' fragte dieser und ich hörte das Zittern in seiner Stimme heraus. Der Arzt nickte, öffnete gerade den Mund um was zu sagen, als meine Mutter davor kam

,,ich möchte, dass meine Tochter weiter an den Geräten bleibt.'' mein Blick schoss zu ihr und währe Marten nicht da gewesen, würde ich ihr an die Gurgel gehen. ,,wer bist du, dass du über sie entscheiden kann hm?'' zischte ich und sah sie wütend an. Plötzlich baute sie sich vor mich auf und sah mich grimmig von oben an. Das ich nach unten schauen musste, lassen wir mal da raus.

,,Ich? Ich bin ihre Mutter, die sie, wie auch dich, auf diese Welt gesetzt hat!'' sagte sie und ich konnte etwas in ihren Augen sehen, was ich sehr gut kannte.
Ich lachte auf und sah sogar die Angst, die in ihren Augen aufblitzte. Ich würde jetzt auf sie scheissen und sie mit meinen,eigenen, Händen umbringen wenn ich könnte.

,,das ich nicht lache. Du? Mutter? Wo? Bitte, sag mir wo?? Ich sehe keine Mutter in dir und schon gar nicht sie. Du denkst auch, wenn sie aufwacht, wird sie sofort nach dir fragen.'' grinste ich am Ende und ich wusste sehr gut, dass diese worte ihr weh taten, doch es war mir mehr als nur egal.

Erinnerungen || Marten 187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt