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Marten


Ich schloss die Türe zu meinem tattoo Studio auf und seufzte, als ich den Duft von Kunst spürte. Ich stand blank im Raum und wusste ehrlich nicht, was ich hier machen sollte. Naja, meine eigentlich Freundin, hat mich vergessen und so geht das Leben weiter. Ich fuhr mir über das Gesicht und setzte mich auf einen der Stühle hin.

,,Amaia!'' hallte meine Stimme in meinem Kopf wieder, weshalb ich die Augen zukniff und den Kopf in den Nacken legte. Kann man von einem Trauma sprechen? Ja kann man.
Ich habe meine Freundin, mit meinen gesunden Augen, sterben sehen. Ich habe Menschen, viele Menschen, sterben sehen und das ganze Blut auf den Boden...

Ich habe jede Menge Blut in meinem Leben gesehen, das nicht immer von meinen Händen, aber trotzdem.

Etwas vibrierte in meiner Tasche und ich packte langsam, aller Zeit, hinein und zog es heraus. ,,hm'' ging ich ran und hörte die Stimme von meinem Cousin ,,Digga, wo du?'' fragte er und ich hörte eine weibliche Stimme neben dem. ,,jedenfalls nicht fick'n'' antwortete ich und spielte auf ihn ein. Er lachte nur und atmete ein ,,Marten, Bro, es wird real, ich hab da nh' kennengelernt'' meine brauen zogen hoch und ich lächelte leicht ,,echt? Keine nutte?'' John lachte nur noch lauter und auch ich musste mir ein Lacher verkneifen.

,,ne,ne, wir reden später. Ich komm vorbei, wo bist'e?'' ich nannte ihm die Adresse von 187'ink und hörte auch schon das alt bekannte Hupen.

Ein Seufzer kam aus mir heraus und ich lehnte mich zurück. Meine Beine winkelte ich an und schloss die Augen.

Ich weiß nicht; wie lange ich so verweilte doch die Türe lies mich aufschrecken. Als ich die Augen öffnete, sah ich,wie ein köter mit Anlauf auf mein Schoß hüpfte. ,,yo alter nimm ma' dein köter von mir'' rief ich, immer noch verschlafen und checkte die Lage nicht richtig.
John eilte zu stelle und nahm sein Hund, welcher skittlez hieß und packte ihn an der Leine.

,,digga klingeln wär auch ok'' verdrehte ich die Augen und hörte sein schnauben ,,wo? An der Tür?'' ich zeigte ihm den Mittelfinger und zeigte dann neben mich, dass er sich setzen kann.

,,wie geht's ihr?'' Ich schluckte den Klos herunter und nickte nur ,,sie kann sich an nichts erinnern John. Auch nicht an unsere Zeit.'' er sah schockiert zu mir rüber und öffnete leicht sein Mund, doch schloss ihn wieder. Ich atmete tief ein und sah in die Dunkelheit draußen. Einzelne Menschen waren draußen am laufen, doch ich musste sagen, deren Eier waren groß.

Es war gefährlich nachts, vorallem alleine, dich Hamburgs Straßen zu laufen. Penner, Junkies und vergewaltiger und etc. Menschen waren draußen frei und lauerten nach deren nächsten Opfer. Ich war zwar beängstigend und groß, wie auch stark gebaut, doch würde mich niemals wagen, wirklich niemals, jemanden derart anzufassen wenn die es nicht wollen.

Es gibt zwei Arten von Männern. Ich konnte mich zwar in keine richtig zuordnen, doch ich wusste wo das Stop war und hörte tatsächlich dann auch auf. Vorallem als Amaia gekommen war. Sie hat mein Kopf nochmal gefickt und mich 360* umgedreht. Ich war am Anfang wie ein neuer Mensch, kam jedoch zum alten zurück, da sie meinte, sie wolle nicht dass ich mich verändere. Und das habe ich aber nicht. Ich habe gemerkt dass die zeit, mit der ich guten Menschen verbringe, einen Menschen ziemlich beeinflusst.

,,Digga,auf welchem Planeten bist du?'' fragte John und hielt mir ein joint vor'm Gesicht. ,,gib' ma'' damit nahm ich ihn ab und zog kräftig dran.
Ich inhalierte es kräftig und legte den Kopf in den Nacken, als ich es zu wirken spürte.
,,bro, ich weiss ich hab's zu oft gesagt, aber Amaia ist stark und gibt auf jeden nicht schnell auf. Das weißt du auch ganz genau.'' nur ein nicken kam zustanden, doch mein Blick war starr raus gerichtet


,,weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe'' Amaia lächelte von Ohr zu Ohr und lehnte sich an mich, als wir im Bett lagen. Das Fenster war ein Spalt geöffnet und die warme Sommer Luft lag in der Luft. Leise zwitscherten die Abend Vögel und es fühlte sich an, als würden wir in einem Film sein. Ich spielte mit ihren dunklen Haaren, während sie ihr Kopf auf meine Brust bat.

,,wäre ich nicht aus Florida gekommen, wären wir nicht hier. Nicht im jetzt'' sagte sie leise und sah hoch. Tief blickten ihre dunkel grünen Augen in meine und glänzten. Ich strich ihr eine wirre Strähne aus dem Gesicht und setzte ein kleines Lächeln auf ,,hätte ich dich nicht am ersten Tag schon angeschmachtet, würdest du zurück fliegen'' sie lachte leise und erinnerte sich bestimmt an unser erstes Treffen.

Ich hatte sie gar nicht erkannte. Bzw, ich hatte sie nie gekannt. Ich wusste nur, das Joe eine Schwester hat und sie, als sie 21 wurde, nach Florida, wegen einem Job weg zog. Mehr wusste ich auch nicht. Bilder habe ich nur von beiden aus der Kindheit gesehen, mehr auch nicht. Doch Jonas hat auch nie richtig über sie gesprochen. Wenn, dann waren es nur Bruchteile und kurze Gespräche.

Man sah das er seine Schwester liebte, er hatte sich auch um sie gekümmert all die Jahre, da die Mutter eine richtige schlampe war. Sie lies sich von jedem zweiten für Geld Ficken. Das war's.
Doch urteilen wollte ich nicht, vorfallen
Nicht über Freunde deren Sachen.

,,ich möchte, dass das niemals aufhört.'' ihre Stimme versagte leicht und ihre Atmung ging langsamer. Ich küsste sie auf den Kopf und kraulte Amaia, damit sie ganz ins Land der Träume fiel.

Diese Frau hat es mir angetan.

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Erinnerungen || Marten 187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt