«Aufstehen, Sonnenschein!», tönte eine fröhliche Stimme in meinen Traum. Langsam öffnete ich meine Augen. Mitten in meinem Zimmer stand meine Mom. «Schatz, heute musst du nicht zur Schule. Heute machen wir Fotos. Such dir also was schönes zum Anziehen. Wir sehen uns in 15min unten.», bei diesen Worten hätte ich mir eigentlich schon denken können, was sie wirklich wollte. Doch, so dumm wie ich war, machte ich mich fertig. Erst wusch ich mich, dann schaute ich in den Kleiderschrank und entschied mich für einen selbstkreierten Rock, an dem, oben ein Streifen weiss, dann ein helles Babyrosa und dann ein kräftiges Rosé war. Wunderschön. Als Oberteil ein enges, schwarzes Shirt. Im Spiegel sah es ein bisschen wie ein Ballettoutfit aus, doch es gefiel mir. Dazu trug ich schwarze Ballerinas mit einer babyrosanen Schleife. Dann noch Wimperntusche und Labello drauf. Perfekt. Dann ging ich zum Frühstück und danach tappte ich direkt in die Falle.
Wir fuhren zum Rathaus, wovor schon eine Menge Mädchen standen. Mom ging an der Schlange vorbei und merkwürdigerweise machten ihr alle Platz. Ich eilte hinter ihr her um nicht in der Menge unter zugehen. Wir gingen direkt in die Wartehalle und Mom klopfte energisch an der Tür zum Nebenzimmer. Eine hektische Stimme eilt zur Tür, ein kleiner, pummeliger Mann in auffälliger Kleidung öffnet sauer die Tür. Er zupft seine rosa Bluse zurecht und beginnt sofort mit dem Reden:«Nochmal, ich bin noch nicht fertig! Das Mädchen braucht noch 10min.!! Also Ged-Anne?! Anna, Schätzchen das bist ja du!! Gott wie lange ist's her?! 20jahre? Ohhh, ist das deine Tochter?! Wie niedlich!! Sie sieht aus wie du damals! 16 oder? Ist sie wegen...»,weiter kam er nicht weil Mom ihn umarmte und ihn etwas ins Ohr flüsterte. Der Mann lächelte verschwörerisch, dann zog er mich und Mom in den Raum. In dem Raum war eine weisse, beleuchtete Leinwand. Davor eine professionelle Kamera, und zwischen Leinwand und Kamera ein hübsches Mädchen. Jetzt schaute sie verunsichert zu Mom und mir. Der Mann scheuchte sie weg und stellte mich an ihren Platz. Der Mann machte hunderte von Fotos, so viele, dass ich keine Sorgen hatte das die fürs Casting sind. Beim Casting hatte man nur 1 Chance fürs Foto. Andererseits fiel mir vieles auf. Der Fotograf kannte Mom anscheinend. Er musste fürs Casting da sein. Also kam er vom Könighaus, was die auffällige Kleidung erklärte. Er war mindestens eine 3. Er musste Mom sehr gut kennen, weil er für sie seine Arbeitszeit verschwendet. Aber woher kannte sie ihn. Er kam bestimmt aus Angeles. Dort waren wir noch nie. Auf einmal riss mich ein Satz aus meinen Gedanken.«Ach Anna sie ist soo hübsch. Der Prinz wird sie vergöttern!!!»,schrie das Pummelchen auf. Ich erstarrte, schaute erschrocken von Mom zum Typen. Der schlug sich die Hände auf den Mund. Da kam wieder Leben in mich. Ich rannte zur Tür, durch die Mädchenmengen und an der Strasse entlang nach Hause. Ich schlug die Tür auf, rannte nach oben in die Abstellkammer. Von da kletterte ich auf den Dachboden. Hier oben waren keine Spinnen oder alte Sachen. Hier war mein Reich. Rechts stand ein Schreibtich auf dem mein Notizblock lag. An den Wänden hingen Zeichnungen von meinen Ideen. Links lehnten Stoffballen an der Wand. Diesen Raum kannten nur ich und mein Bruder. Doch heute wollte ich kein Kleid entwerfen oder eine Hose nähen. Ich rannte zum grossen Fenster an der Hausfront und riss es auf. Dann schrie ich und mir kamen die Tränen. Wie konnte meine eigene Mutter mich nur so betrügen?! Ich setzte mich auf die Fensterbank und ließ meine Beine baumeln. Nach einer Weile hörte ich jemanden hinter mir.«Was ist passiert, Clara?» «Unsere Mutter ist passiert!!! Sie hat mich beim Casting angemeldet!! Ich möchte keinen oberflächlichen Snob kennenlernen!!»,schrie ich.«Warum regst du dich den so auf? Selbst wenn du angenommen wirst, von der Entschädigung kannst du dir neue Stoffe kaufen. Und ganz ehrlich, schau dich doch mal an. Der Prinz muss ja blind sein wenn er dich hübsch findet.»,neckte er.«Hey!!»,rief ich und lachte. Callen reichte mir ein Taschentuch und wir gingen in die Küche. Jane, unsere Köchin, eine sehr nette 6, kochte uns Suppe. Wir aßen und ich beruhigte mich langsam. Gerade als wir die Suppe aufgegessen hatten stürmte meine Mutter in die Küche. Sie war eindeutig sauer.«Wie konntes du mich nur so blamieren?! Ist doch logisch das du zum Casting musst!! Ich musste damals auch und es war das beste das mir passieren konnte!!»,schrie sie. Dass sie beim Casting war wusste ich nicht. Und warum war es das beste was ihr passieren konnte? Doch ich fragte nicht. Ich beachtete sie nicht und stand schweigend auf. Erst reichte ich Jane die leere Schüssel, dann verliess ich den Raum. Ich hörte wie Call Mom anschrie, wie sie mich nur so betrügen konnte. Doch ich nahm mir vor erstmal nicht mit Mom zu reden. Mindestens bis die Vorrunde vorbei war und irgendein Mädchen aus meinen Teil des Landes beim Prinzchen hockte. Doch ich hatte ein ungutes Gefühl, dass Mom alles tun würde um mich beim Prinzen zu sehen. Denn wenn meine Mom was wollte, bekam sie es auch.
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FanfictionClara und ihre Familie sind 4er. Sie sind nicht sehr arm, eher reich. Sie wohnen in einem grossem Haus, und weder sie noch ihr Bruder müssen arbeiten. Sie beide drücken die Schulbank um studieren zu können und Lehrer zu werden. Doch Clara will mehr...