Mittlerweile war es Nacht und Mira hatte sich einigermaßen beruhigt. Immernoch schlutze sie und war in meinen Armen. Langsam löste ich mich von ihr. "Mira, können wir was für dich tun?",fragte ich vorsichtig. Traurig schüttelte sie ihren Kopf. Ihr Gesicht war vom weinen ganz rot und fleckig, ihre Haare standen zerzaust von allen Seiten ab und ihre Augen blickten glanzlos in die Leere. "Wer war er?",fragte Camill nach einer erneut langen Zeit des schweigens. "Das darf ich euch nicht sagen.",flüsterte sie und blickte traurig auf den Boden. "Mira, Schätzchen, egal wer es ist, wir werden es geheim halten wenn du willst.",erklärte Lissa. Zögernd hob Mira ihren Blick. "Wirklich?",fragte die sonst so taffe und starke Mira ängstlich. Zustimmend nickten wir und sie seufzte:"Verurteilt mich nicht. Liebe ist nichts was man sich aussucht, ok? Sie ist wunderbar und doch schrecklich.",fing sie leise an. "Er hieß Finn. Und ohh, er sah so heiss aus. Blonde Haare, unheimlich grüne Augen und einen perfekten Mund.",flüsterte sie lächelnd. "Er war so facettenreich, so liebevoll und doch so naja dunkel. Dass liebte ich so an ihm" unwillkürlich verglich ich Finn mit Milo. Der Prinz war eindeutig auch facettenreich. Im einen Moment streitsüchtig, im andren unheimlich nett. Ich schwärme, stellte ich geschockt fest. "Aber naja er war nicht für mich. Er also er... Er war ein Rebell. Und ich wurde auch nicht von den Rebellen mitgenommen sondern er wollte mich mitnehmen.",erklärte sie. Nun starrten wir sie wieder alle geschockt an. "Bitte verratet mich nicht. Ich wusste wirklich nicht das er angreifen wollte. Ich schwörs!",rief sie als sie unsere Gesichter sah. "Wo...wo habt ihr euch kennengelernt...also....bist du auch ein Rebell?",fragte Lissa unsicher. "Wisst ihr noch als die Rebellen vor zwei Jahren sich als Wachen verkleidet hatten und ins schloss stürmten? Ich hab ihn in einem verlassenen Flur verletzt am Boden gesehen. Ich dachte er wäre eine Palast und hab ihn mit in unser Zimmer genommen. Ihr wart schon in den Schutz-Bunkern, also hab ich ihn verarztet und...und dann hab ich ihn halt verarztet. Wir unterhielten uns und er ließ mich im Glauben dass er eine Wache sei. Also trafen wir uns Tage später heimlich. Immerwieder bis er mir sagte dass er mich liebt und das er ein Rebell ist. Ich war natürlich schockiert; doch ich liebte ihn und nur das zählte. Ja das klingt schnulzig, aber es war so. Und am gestrigen Tag kam er. Als ich ihn sah, hat haben wir uns umarmt und er hat mir erzählt das er mich mitnehmen würde. Also ging ich mit ihm. Alles lief gut, wir waren schon am Ausgang, als uns eine Gruppe Palastwachen entgegen kamen. Man hat mich von ihm weggezerrt und...und...und dann musste ich zusehen wie sie ihn töteten!",schlutze sie und die Tränen liefen wieder in strömen. Behutsam umarmte ich sie wieder während die andren ihr beruhigende Worte zuflüsterten. "Es bringt nichts zu weinen.",flüsterte Mira nach einer Weile. "Er ist Tod und ich kann nichts daran ändern.",stellte sie klar. "Aber ich kann in der Zukunft was tun. Falls einer von euch jemanden hat, der euch auch nur annähernd so liebt wie ich ihn liebte, dann lasst ihn nicht los. Liebe ist etwas so vergängliches, manchmal trifft man sie nur einmal im Leben, also lasst sie nicht gehen.",flüsterte sie. Starr verarbeitete ich ihre Worte. Langsam stand ich vom Bett auf und ging zur Tür. "Clara, wo gehst du hin?",riefen sie hinter mir her, aber ich öffnete einfach die Tür. Kurz bevor ich den Raum verließ blickte ich noch einmal in den Raum. Lissa und Camill schauten mich fragend an. Mira jedoch lächelte ermutigend, fast als würde sie meine Gedanken kennen. Ich nickte ihr kurz zu, dann eilte ich auf den Flur. Immer schneller rannte ich, bis ich schließlich an der Treppe zum dritten Stock ankam. Schnaufend kam ich zum stehen und fing an die Treppe hoch zu sprinten. Aber es wäre nicht ich gewesen wenn ich nicht hin geflogen wäre. So stürzte ich und fiel geradeaus auf die Treppe. Fluchend sprang ich wieder auf und wollte weiterrennen, doch diesmal stolperte ich über den Saum meines Kleides. Sauer richtete ich mich wieder auf und schlich nun vorsichtig und auf mein Kleid achtend die Treppe hoch. Oben angekommen sprintete ich sofort los und stützte zu seiner Tür. Völlig aus der Puste klopfte ich und riss ohne eine Antwort abzuwarten die Tür auf. Als ich ins Zimmer blickte kam sofort Wut in mir auf. Frustriert schlug ich gegen die Wand und schrie in sein leeres Zimmer. Anscheinend schrie ich so laut, dass sofort ein Diener kam. "Mylady! Was ist los? Ihr dürft gar nic-", "Ich weiß. Aber ich muss dringend zu Prinz Milo. Wo ist er?!",fragte ich aufgeregt. "Also ähmm er ist im Garten, abe-", fing er an, doch ich war bereits wieder am rennen. Mit einer unglaublichen Sehnsucht stürmte ich zum Diener Eingang in den Garten. Doch da kam mir das erste Problem: der Garten war riesig. Im ersten Moment blieb ich ratlos stehen, dann fiel mir der Platz von unserem ersten Picknick ein. Später hatte er mir einmal gesagt dass es sein Lieblingsplatz sei und er nur seinen Lieblingsmenschen diesen Platz zeigte. Mit neuer Kraft rannte ich dorthin. Schon von weitem hörte ich Stimmen, je näher ich kam desto besser verstand ich sie. Immer langsamer rannte ich, bis ich schließlich stand. Leise nahm ich zwei Stimmen wahr. Mit weit aufgerissenen Augen nahm ich ihre Wörter auf und ging langsam in Deckung. Unter einem Busch versteckt belauschte ich Milo und...

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FanfictionClara und ihre Familie sind 4er. Sie sind nicht sehr arm, eher reich. Sie wohnen in einem grossem Haus, und weder sie noch ihr Bruder müssen arbeiten. Sie beide drücken die Schulbank um studieren zu können und Lehrer zu werden. Doch Clara will mehr...