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Zu heiß! Das war das erste, was mir in den Sinn kam, als ich aufwachte. Es war viel zu heiß. Genervt wollte ich meine Bettdecke wegschlagen, doch da war keine. Gähnend setzte ich mich auf. Erst erkannte ich die Umgebung nicht, dann wurde mir bewusst wo ich war. Ein Blick nach draussen, schon wusste ich dass es schon Mittag war. Als mir klar wurde, dass ich wahrscheinlich das Frühstück verpasst hatte, sprang ich erschrocken und hungrig auf. Hoffentlich würde ich keinen Ärger bekommen. Der König wusste doch das ich hier war, er hatte es bestimmt gesagt, sodass ich keinen Ärger bekam. Wenn nicht, tja dann würde ich wohl gesucht werden. Unschlüssig ging ich durch den Garten zur Tür, direkt in den Flur. Nun musste ich leicht frösteln, da ich ja noch mein dünnes Schlafkleid anhatte und es auf dem Flur kälter als im Garten war. Schnell lief ich durch die Gänge, ich wollte nicht unbedingt dass mich irgendeiner in diesem Aufzug sah. Auf einmal hörte ich Schritte hinter mir, sodass ich noch schneller rannte. Immer schneller rannte ich durch die Gänge, an der Treppe vorbei, an der Tür von dem Raum in dem wir Unterricht hatten. Dabei blickte ich immer wieder hinter mich, um sicher zu gehen, dass der Verfolger, mich nicht einholte. Plötzlich entfernten sich die Schritte immer weiter, trotzdem schaute ich immer noch nach hinten, bis ich gegen etwas hartes knallte. Erst dachte ich, dass ich gegen eine Wand geknallt war, doch das Lachen des Prinzen sagte was andres. Langsam drehte ich meinen Kopf nach vorne und sah zu meinem Übel den Prinzen. "Guten Morgen, Lady Clara. Eure Zofen sagten, Ihr wärt krank, warum läuft Ihr dann durch die Gänge?",fragte er belustigt. Schnell sprang ich ein paar Schritte zurück, damit ich nicht mehr so eng vor dem Prinzen stand. Nun musterte er mit weit aufgerissenen Augen mein Schlafkleid. Verlegen und peinlich, versuchte ich so viel es ging mit meinen Händen Zu bedecken. "Jetzt starrt mich doch nicht so an! Und nein, ich bin nicht krank, ich war im Wintergarten und bin eingeschlafen. Hat Euer Vater nichts gesagt?",fragte ich verwundert. "Mein Vater? Wusste er das Ihr da wart?",fragte Milo genauso verwundert. "Ja, er saß schon darin als ich reinkam.",meinte ich und ging gelangweilt an dem Prinzen vorbei. "Wartet doch!",rief er und ging neben mir her."Ihr habt doch nicht vergessen was heute ist?" "Nein hab ich nicht. Heute ist ein Tag.",stellte ich fest, obwohl ich genau wusste was er meinte. "Ja ja sehr witzig. Nein heute ist unser erstes Treffen. Freut Ihr Euch?",fragte er neugierig. Was sollte ich den nun antworten? "Vielleicht. ",sagte ich geheimnisvoll. Bis zu meiner Zimmertür redeten wir über alles mögliche, er war netter wie am Tag zuvor. "Dann bis heute Abend.",verabschiedete ich mich vor meiner Tür. Drinnen umschwirrten mich sofort meine aufgebrachten Zofen, welche nach meiner Erklärung ziemlich sauer waren. "Während Ihr schön geschlafen habt, hatten wir Angst das euch was passiert sei!",schrie Camill aufgebracht. "Der Prinz hätte uns den Kopf abgerissen!",warf Lissa dazwischen. Nur Mira blieb ruhig:"Ist doch nichts passiert.",die andren beiden musterten sie ungläubig, ich genauso. Sie war eigentlich die temperamentvollste von allen dreien. Trotz der Verwirrung schmiss ich mich neben ihr auf das Bett und streckte mich. "Ihr wollt doch nicht nochmal einschlafen?!",fragte Lissa aufgebracht. "Nein, ich denke ich wasch mich jetzt. Wählt ihr schonmal ein Kleid für mein Treffen mit dem Prinzen heute Abend aus.",meinte ich und taumelte Richtung Bad. Hinter mir hörte ich meine Zofen aufgebracht diskutieren, was ich den Anziehen sollte. Im Bad merkte ich zu spät dass ich keine Kleidung mit rein genommen hatte. Gott sei dank dachten meine Zofen an alles, so dass vor der Tür Unterwäsche lag. Da niemand in meinem Zimmer war, zog ich mich dort um, dann musterte ich die beiden Kleider auf meinem Bett. Das eine war ein schlichtes gelbes Kleid mit Blümchenmuster. Das Muster war eine Mischung aus Babystrampler und Omibluse, nichts für heute Abend. Daneben lag weisses Kleid, daß meinem Schlafkleid etwas ähnlich war, nur das dieses dicker und enger war. Voralldingen war dieses Kleid blickdicht, also musste ich mir keine Sorgen machen. Widerwillig zog ich das Blümchenkleid an, und verließ dann den Raum. Ich schlich ein bisschen durch die Gänge, bis ich zwei unverwechselbare Stimmen hörte und sofort zu ihnen rannte:"Sarah, Maria! Naa wie geht's euch?",die beiden musterten mich überrascht, beim Anblick meines Kleides lachten sie los. "Hast du ausversehen das Kleid deiner Oma angezogen?",lachte Maria. Sarah wurde jedoch nach ein paar Minuten ernst:"Was wenn dich der Prinz so sieht! Zieh dir lieber was andres an!", bei diesen Worten wurde ich widerwillig sauer. "Ist mir doch egal!",antwortete ich schnippisch. Die beiden schauten mich verblüfft an, sofort entschuldigte ich mich. Danach redeten wir über alles mögliche, sie beschrieben ihre schönen Zimmer und die tollen Kleider, welche ihre Zofen ihnen gemacht hatten. Ausserdem zeigten sie mir den sogenannten Damensalon, in welchem wir schon am Anfang des Castings gestylt wurden. Nach circa einer Stunde verabschiedete ich mich und ging in mein Zimmer zurück, um mich für das Treffen umzuziehen. Dann fiel mir ein, was ich zu Sarah gesagt hatte. Sofort zog ich mich um, den ich würde mich nicht wegen dem Prinzen besonders anziehen!

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