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Der Ausblick war wunderschön, und sogar Sarah stand mit weit aufgerissenen Augen am Fenster. Staunend beobachteten wir die flauschigen Wolken und den klaren Himmel. Nach einer Weile verschwand Maria vom Fenster, durchsuchte den Raum nach den Drinks. Diese fand sie in einem kleinem Kühlschrank neben einem kleinem Schrank voller Snacks. Als sie wieder kam hatte sie drei Flaschen Saft wieder. Der Saft schmeckte interessant, nach Früchten, die ich noch nie geschmeckt hatte. Auf der Flasche war das Bild von verschiedenen, mir unbekannten Früchten. Nachdem wir, am Fenster sitzend, den Saft ausgetrunken hatten, plünderten wir den Schrank der voller Chips, Nüssen, usw. war und schauten zusammen einen coolen Actionfilm mit einem unglaublich gutaussehenden Helden. Nach dem Film machten wir eine kleine Kissenschlacht, mit den leeren Chipsverpackungen als Kissen. Viel zu schnell hörten wir wieder die metallende Stimme und setzten uns. Nachdem wir angeschnallt waren, flog die Flugmachine auf den Boden zu. Es fühlte sich komisch an und Sarah kreischte als sie aus den Fenster sah. Maria umklammerte den Sitz so fest, dass ihre Hände sich weiß färbten und ich riss fast den Saum meines Kleides ab. Endlich landeten wir und ich lachte erleichtert. Schnell machten wir uns los und standen unsicher im Gang rum. Kurz darauf kam der Mann von eben und öffnete eine dicke Tür. Sofort stürmten wir an ihm vorbei und atmeten die frische Luft ein. Es war ziemlich warm, wärmer als bei mir zuhaus. Während Maria und ich uns umschauten, rannte Sarah die vor uns liegende Treppe runter und schmiss sich fröhlich auf den Boden. Erschrocken folgten wir ihr, weil wir beide dachten sie hätte sich wehgetan. Falsch gedacht: sie umarmte den Boden und küsste ihm mehrfach, sodass wir lachten. Das störte sich jedoch wenig und sie stand erst nach ein paar Minuten auf. "Ich fliege nie wieder!",beschließt sie und klopfte sich den Dreck vom Kleid. Wieder lachten wir, doch diesmal unterbrach uns ein räuspern. Wir drehten uns langsam um und schauten den Mann von der Flugmachine an. Dieser deutete auf das große Haus, welches vor uns lag. Es sah aus wie die 1 zu 1 Kopie vom Flugplatz aus meiner Gegend. Langsam gingen wir rein und wurden sofort wieder rausgeführt. Draussen wartete wieder ein modernes Auto auf uns und wir fuhren zum schloss. Als wir wieder ausstiegen, lag vor uns ein langer roter Teppich, der zu einem grossen Tor führte.Um den Teppich herum waren Absperrungen, hinter welchen hunderte Menschen jubelten. Dahinter stand das grosse Schloss, welches ich mit offenen Mund bestaunte. Verwundert betrachteten Maria und ich Sarah, welche selbstbewusst Richtung schloss stolzierte, während Maria, die bisher selbstbewussteste, sich unsicher an meine Hand klammerte. Anscheinend hatte sie nicht vor mich loszulassen, sodass ich sie hinter mir her zerrte. Während die Menschen immer wieder unsere Namen ruften, umklammerte Maria meinen Arm immer fester. Jedoch fing sie aufeinmal an loszurennen, als das Tor nur noch einpaar Meter vor uns lag. Da ich immernoch festgehalten wurde, zog sie jetzt mich, hinter ihr her. So sprinteten wir durch das Tor, überholten Sarah, welche vor den Menschen posierte, und standen schließlich vor ein paar Wachen, welche Sarah rein holten und uns in den Palast führten. Drinnen war alles unheimlich luxuriös. Die Wände waren cremefarben und überall sah man goldene Akzente, Lampen und Möbel. Alles passte farblich perfekt zusammen und der Kronleuchter über uns war so wunderschön, das ich sprachlos stehen blieb. Jedoch zogen mich nun meine beiden Begleiterinnen hinter ihnen her. Nur schwer löste ich meinen Blick von der prachtvollen Decke, und betrachtete die Tür vor uns. Die Wachen blieben davor stehen und öffneten sie uns. Während ich in den Raum gezogen wurde, bedankte ich mich leise bei den Wachen. Sie nickten mir zu und späten dann in den Raum vor uns. Kaum waren wir drinnen, flog die Tür schon zu und ich betrachtete das Durcheinander vor mir. In dem Raum waren mehrere Sofas, welche jedoch alle an die Wand geschoben wurden. Der Kamin rechts von mir war aus und alle Fenster waren auf, sodass wir den wundervollen Garten betrachten konnten. Das was sich hier drin abspielte, war jedoch nicht wundervoll. Es war dröhnend laut und in der Mitte des Raumes waren Schminktische. Immer acht standen sich gegenüber, und auf jeden Platz saßen Mädchen, welche von Stylisten umgeben waren. Diejenigen, welche noch warteten oder schon fertig waren, saßen an der Seite. Wir drei standen unschlüssig am Eingang, bis uns eine Frau bemerkte. Sie war um die 40, auf keinen Fall eine Teilnehmerin. Sie stürmte auf uns zu:"Hahallöchen! Ich bin Jena und ich trage hier die Verantwortung. Bitte setzt euch und wartet bis ich euch hole. Daaankke."plapperte sie ein Ticken zu freundlich. Man sah ihr eindeutig an, das sie genervt war, also setzten wir uns um keinen Ärger zu bekommen. Schweigend betrachtete ich die andren, mir fiel auf das alle die anscheinend fertig waren, schickere Kleider trugen. Die, welche fertig gemacht wurden, diskutierten offensichtlich mit den Stylisten, was ich nachvollziehen konnte. Offenbar sollten ein paar die Haare gefärbt oder geschnitten bekommen, was diesen gar nicht gefiel. So stritten Stylisten mit ihren "Patienten" und alles ging schleppend langsam voran. Mach hundertmillionen Jahren wurde ich endlich von Jena geholt, schnell winkte ich Sarah und Maria zum Abschied zu und folgte ihr zu einem freigewordenen Platz.

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