Langsam rannte ich am Stadtrand entlang. Schon weitem sah ich den kleinen Wald. Hinter ihm lag ein kleines Dorf in dem ich übernachten würde. Zwei meiner Brotlaibe hatte ich gegen einen alten Rucksack, eine Wasserflasche und eine Karte getauscht. Mit Kohleresten vom Strassenboden hatte ich mir eine Route zusammengelegt. Langsam wurde es Mittag, mein Verschwinden musste mittlerweile aufgefallen sein. Komischerweise war mir bisher nicht aufgefallen. Wahrscheinlich war in der Innenstadt was los, aber hier am Stadtrand war es immernoch still. Rasch ging ich weiter, fast war ich schon am Wald, als sich ein Mann mir in den Weg stellte. Durch meine Kaputze konnte ich nur seine Füße sehen, da mein halbes Gesicht verdeckt war. Er trug Soldatenstiefel. "Ausweis bitte.",sagte er streng und streckte die Hand aus. Erschrocken zuckte ich zusammen. "Warum?",brummte ich mit verstellter Stimme. "Eine Gefangene ist entlaufen und wir suchen sie nun. Also: Ausweis!",keifte er. "Ganz ruhig.",sagte ich mit falscher Stimme. Mein Kopf war immer noch gesenkt und meine Kaputze tief ins Gesicht gezogen. Unauffällig brachte ich mich in Laufposition und tat so als würde ich in meinen Taschen kramen. "Ich hab meinen nicht bei. Er muss bei mir zuhause sein.",erklärte ich. Der Mann betrachtete mich zweifelnd. "Ich hol ihn schnell wenn sie wollen.",warf ich ein. "Oke, aber ich begleite Sie.",stellte er fest. Sofort stapfte ich los:"Besser nicht.",flüsterte ich und fing an zu rennen. Immer schneller rannte ich auf den Wald zu, während der Mann die Verfolgung aufnahm. "Zentrale, hier Jeff. Habe auffällige Person entdeckt welche flieht. Brauche Unterstützung.",hörte ich ihn sagen. Anscheinend hatte er ein Walki Talki oder so. "Jeff, hier Zentrale. Wo befinden Sie sich?",hörte man nach ein paar Minuten eine blecherne Stimme. "Am südlichen Stadtrand von Angles. Kurz vorm Wald. Erbitte Luftunterstüzung.",gröhlte er. Luftunterstützung?! Was ist das? Aufgeregt und geschockt rannte ich weiter, der Wald war schon zum greifen nahe, als auf einmal Wind aufkam. Ein lautes Brummen ertönte und ich starrte erschrocken in den Himmel. Über mir flog ein grosses Flugobjekt mit einem riesigen Propeller auf dem Dach. Vor Verwunderung war ich stehen geblieben, nun schmiss mich etwas von rechts voll auf den Boden. Mit einem Aufschrei zog dieser Jeff mir die Kaputze aus dem Gesicht und schmiss sich gegen mich."Hab ich di-",weiter kam er nicht, denn ich rammte ihn aus Reflex das Knie zwischen die Beine. Sofort sackte er auf mir zusammen und ich kroch schwerfällig unter ihm hervor. Ich wollte schon weiter, als aufeinmal Seile um mir herum runter kamen. Die Seile waren aus dem Flugobjekt und kurz danach kamen Soldaten daran hinab geklettert. Bevor ich auch nur eine Chance hatte wegzurennen kreisten sie mich ein und schlichen langsam näher. Panisch schaute ich mich nach einem Ausweg um. Doch dann sah ich ihn. Sein Gesicht war härter als ich es mir vorstellen konnte. Seine Augen blickten mich kalt an und er kam langsam auf mich zu. Erst blieb ich wie eingefroren stehen, dann wich ich zurück. Schnell drehte ich mich von ihm weg und rannte. Das hatten die Soldaten nicht erwartet und ich nutze diesen Überraschungsmoment. Ich schmiss mich gegen die Menschenmauer und durchbrach sie. Doch bevor ich wegrennen konnte spürte ich eine Hand an meinem Arm. Milo war auf einmal hinter mir und zog mich an sich. Ohne ein Wort zu sagen schliff er mich neben sich her zu der Flugmaschine. Er hob mich hinein und schwang sich danach selbst hinterher. Dann gab er dem Piloten ein Zeichen. Sofort flogen wir los. Schweigend saßen wir nebeneinander und ich wäre am liebsten aus der Tür gesprugen. Er konnte anscheinend Gedanken lesen, denn er zog die Tür mit einem Lautem Ruck zu. Nun war es ziemlich dunkel in dem Ding. "Lass mich gehen.",flüsterte ich. Erschrocken zuckte ich zusammen als er aufeinmal neben mir war. "Nein. Du gehörst mir.", stellte er fest. Sauer sprang ich auf und wich so weit von ihm weg wie es ging. Wegen der Dunkelheit lief ich natürlich genau gegen die Wand. "Au!",rief ich erschrocken. "Pah! Jetzt lauf nicht auch noch gegen die Wand!",hörte ich ihn hinter mir schreien. Sauer euch ich ihm aus und schlich hinter ihn und blieb still stehen. "Wo bist du?!",keifte er sauer und drehte sich um die eigene Achse. "Hey!",schrie er wieder und ich musste kichern. Das war irgendwie witzig. "Du wagst es jetzt zu lachen?! Wenn ich dich bekomm!",schrie er und tauchte ab. Er war leise und ich spürte das er irgendwo um mich rum kreiste. Je länger er leise blieb desto unruhiger wurde ich. Plötzlich legte sich eine Hand auf meinem Mund. Die andre hielt meine Hände hinter meinem Rücken zusammen. Auf einmal spürte ich warmen Atem an meinem Ohr:"Du haust nie wieder ab, oder...",weiter sprach er nicht. Ich bekam sofort eine Gänsehaut und wollte mich losreißen, doch sein Griff war zu fest.
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FanfictionClara und ihre Familie sind 4er. Sie sind nicht sehr arm, eher reich. Sie wohnen in einem grossem Haus, und weder sie noch ihr Bruder müssen arbeiten. Sie beide drücken die Schulbank um studieren zu können und Lehrer zu werden. Doch Clara will mehr...